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Peter Heinzlmair aus dem Pfaffenhofener Ortsteil Eutenhofen hat viele Gesichter: Er ist Geschäftsmann, Politiker, Richter, Aufsichtsratschef, Musiker, Motorsport-Fan und Oldtimer-Fahrer – und das ist längst nicht alles

Von Tobias Zell

Er ist der Mann, der den Hopfen auf Draht bringt. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Firma von Peter Heinzlmair aus dem Pfaffenhofener Ortsteil Eutenhofen verkauft Hopfendraht. Und zwar mit rund 1000 Tonnen pro Jahr so viel davon, dass er selbst sagt: „Jeder dritte Hopfendraht in Deutschland kommt aus meinem Betrieb.“ Doch es gibt noch viel, viel mehr zu erzählen über diesen Mann, der heute seinen 50. Geburtstag feiert. 

Bis 1999 bewirtschaftete Peter Heinzlmair, gebürtiger Pfaffenhofener, einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb. Typisch für die Holledau, setzte der gelernte Agrartechniker auf Rinder und Hopfen. Sein zweites Standbein bildeten überbetriebliche Arbeiten auf Lohnbasis: Er übernahm für Bauern in der Region und in den umliegenden Landkreisen Erntearbeiten, presste Heu und Stroh – in seiner Kartei zählte er 1000 Kunden. 

Hopfendraht, so weit das Auge reicht: Peter Heinzlmair in seinem Betrieb.

Außerdem besuchte Heinzlmair die Fachschule, schrieb sich anschließend auf der höheren Landbauschule ein. Von 1988 bis 2008 war er technischer Angestellter in der Landesanstalt für Landwirtschaft in Weihenstephan, koordinierte dort das staatliche Feldversuchswesen für ganz Bayern. Seit 2002 ist er Vorsitzender des Pfaffenhofener Maschinenrings, der aktuell 860 Mitglieder zählt. Seit 2009 ist er ehrenamtlicher Richter am Münchner Verwaltungsgericht, undseit 2012 bekleidet er den Vorsitz im Aufsichtsrat der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte.

Politisch hat Heinzlmair bei den Freien Wählern seine Heimat gefunden. „Eine Gruppierung mit vernünftigem Menschenverstand“, wie er sagt. „Wir wollen freie Bürgergedanken konstruktiv und ohne Parteizwänge einbringen.“ Seit 2008 sitzt er im Kreistag sowie im Pfaffenhofener Stadtrat, wird wegen seiner bedächtigen und sachorientierten Arbeitsweise quer durch die Fraktionen geschätzt – was sich übrigens auch heute an der unterschiedlichsten politischen Couleur der Gratulanten zeigte.

Auch Bürgermeister Thomas Herker (SPD) gratulierte FW-Stadtrat Peter Heinzlmair heute Vormittag zum Geburtstag und überbrachte ein Präsent.

Im Pfaffenhofener Stadtrat liegt Heinzlmair aktuell die „ordentliche Koordination“ der Maßnahmen in Zusammenhang mit der 2017 anstehenden kleinen Landesgartenschau am Herzen. Die Stadtentwicklung muss seiner Meinung nach „behutsam“ erfolgen; Pfaffenhofen dürfe sein Gesicht nicht verlieren, nicht zur Industrie- oder Trabantenstadt verkommen. Und Heinzlmair will ein Auge darauf haben, dass bedächtig mit dem Geld umgegangen wird. „Jede Investition wird von uns genau daraufhin geprüft, ob sie sinnvoll ist“, betont er.

Im Kreistag, wo die Freien Wähler bekanntlich eine Kooperation mit der CSU eingegangen sind, läuft es noch nicht so ganz rund, räumt Heinzlmair im Gespräch mit unserer Zeitung ein. „Wir haben noch nicht die optimale Fahrtrichtung herausgearbeitet“, sagt er. Doch er sei „zuversichtlich, dass wir den Landkreis weiter nach vorne bringen können, wenn wir an den richtigen Stellschrauben drehen“. Wichtig ist ihm dabei neben der Wirtschaftsförderung, dass auch der Tourismus nachhaltig weiterentwickelt wird. Dafür setzt er sich auch persönlich ein, betreute zuletzt zeitweise den Landkreis-Stand auf der „Grünen Woche“ in Berlin. 

Nicht nur auf seinem Oldtimer-Motorrad gibt der Jubilar Gas – seine Betätigungsfelder sind zahlreich.

Seine Leidenschaft gilt neben der Politik auch der Musik. Heinzlmair ist Gründungsmitglied des Spielmannszugs der Pfaffenhofener Stadtkapelle, von 1981 bis 1993 war er Tambourmajor der Gruppe, sprich: Dirigent. In diese Zeit fallen große, auch internationale Erfolge, auf die er stolz ist: Man gewann den deutschen Laien-Orchester-Wettbewerb und war zum internationalen Musikfestival in Tschechien geladen.

Und Peter Heinzlmair hat Benzin im Blut. Der Motorsport hat es ihm schon immer angetan. Er besucht gerne Formel-1- und DTM-Rennen, fährt selbst ein historisches Motorrad, in seiner Garage stehen mehrere Oldtimer-Pkw. Als in Ingolstadt noch die „Donauring“-Rennen gefahren wurden, war er vier Jahre lang für den Aufbau der Strecke verantwortlich. Und Heinzlmair hat ein Herz für die Jugend: Auf seinem Hof finden immer wieder Jugendveranstaltungen und -feste statt – seit dem Jahr 1999 hat er über 30 000 Gäste gezählt.

Peter Heinzlmairs Leitsatz lautet: „Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre zu geben, sondern den Jahren mehr Leben.“ Und getreu diesem Motto sind es noch viele weitere Interessen, ihn auf Trab halten. Er begeistert sich für den Verein „Bayern, Brauch und Volksmusik“ und macht auch gerne bei Hopfenzupf-Wettbewerben mit. Den Motorbootführerschein hat er übrigens auch gemacht, um auf der Donau unterwegs sein zu können.

Im "Café Hofberg" in Pfaffenhofen lud das Geburtstagskind Peter Heinzlmair (Zweiter von links) heute zum Weißwurst-Frühstück. Die Bude war voll, gekommen waren unter anderem SPD-Kreischef Markus Käser (von links), der langjährige FW-Stadtrat Helmut Stadler, Schäffler-Chef Heinz Thalmeir, Altbürgermeister Hans Prechter (CSU) und SPD-Stadtrat Andreas Herschmann.


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