Logo
Anzeige
Anzeige

An der Pfaffenhofener Ilmtalklinik soll ein medizinisches Versorgungszentrum entstehen, um die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe zu stärken und eine 24-Stunden-Notfallbereitschaft aufzubauen 

(ty/zel) Die Pfaffenhofener Ilmtalklinik will seine Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe stärken und dafür neue Strukturen schaffen. Konkret soll ein medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) gegründet werden. Diese Entscheidung, die der Klinik-Aufsichtsrat bei seiner Sitzung am 19. März getroffen hatte, wurde diese Woche im Kreisausschuss vorberaten. Das Gremium verständigte sich auf einen positiven Empfehlungsbeschluss an den Kreistag – vorbehaltlich der noch zu führenden Gespräche mit den niedergelassenen Ärzten. Denn die sollen transparent und umfassend informiert werden; außerdem soll das MVZ nicht in Konkurrenz zu ihnen treten.

Die abschließende Entscheidung für den Landkreis Pfaffenhofen, der als Gesellschafter der Klinik-GmbH hier freilich mitredet, soll in der Kreistagssitzung am 27. April erfolgen. Die entsprechenden Beschlussfassungen im Kreis Kelheim, der ebenfalls Gesellschafter der GmbH ist, sollen bis zur Sommerpause getroffen werden, wurde heute mitgeteilt.

Auf Pfaffenhofener Seite wurden diese Woche die Gespräche mit den niedergelassen Frauenärzten und Kinderärzten abgeschlossen, wie heute aus der Ilmtalklinik vermeldet wurde. „Es wurde eine Verständigung erreicht, dass Konkurrenz-Situationen weitgehend vermieden werden sollen und darüber ein regelmäßiger Austausch stattfindet“, teilte die Ilmtalklinik in einer Erklärung mit.

Klinik-Geschäftsführer Marcel John (grünes Hemd) erklärte im Kreisausschuss die Hintergründe des Vorhabens, links von ihm Norman Fötzsch, der designierte Geschäftsführer des geplanten MVZ, rechts Landrat Martin Wolf (CSU).

Mit der Einrichtung eines MVZ soll die gynäkologische Hauptabteilung (Gynäkologie und Geburtshilfe) gestärkt und weiterentwickelt werden, heißt es zum Hintergrund des Vorhabens. Ziel sei dabei, in dem neuen Versorgungszentrum Ärzte anzustellen, die vor allem die Bereitschaftsdienste in der Geburtshilfe abdecken. So soll eine rund um die Uhr verfügbare Notfallbereitschaft aufgebaut werden.

Der Betrieb des MVZ soll im Rahmen einer gemeinnützigen GmbH organisiert werden, die als 100-prozentige Tochtergesellschaft der Ilmtalklinik GmbH fungiert. Als Geschäftsführer soll im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung Norman Fötzsch wirken; er ist die rechte Hand von Klinik-Geschäftsführer Marcel John. Die ärztliche Leitung soll Kinderarzt Dr. Stephan Arenz übernehmen. Administrative Prozesse – wie etwa die Finanzbuchhaltung, die Abrechnung und das Personalmanagement – sollen von der Ilmtalklinik GmbH übernommen und entsprechend verrechnet werden, wurde im Kreisausschuss erläutert.

Das medizinische Versorgungszentrum soll aus einem frauenärztlichen Kassensitz und einem halben kinderärztlichen Kassensitz bestehen und auch auf diese Mindestgröße beschränkt bleiben. Im Vordergrund steht die Sicherung und Stärkung der Versorgung. Die Kinderarztpraxis und das MVZ sollen sich in der Ilmtalklinik in räumlicher Nähe zueinander befinden.

Als weitere Vorteile des medizinischen Versorgungszentrums führt Klinik-Geschäftsführer John folgende Punkte an: Das MVZ könne als Ausbildungsstätte für junge Mediziner dienen, die später Arztsitze der kassenärztlichen Vereinigung in der Region übernehmen können. Die wohnortnahe Patientenversorgung werde nachhaltig gesichert. Und: Das MVZ  biete ein „attraktives Zukunftsmodell für künftige Generationen von Ärzten“, heißt es mit Blick auf die Anstellung in flexiblen Arbeitszeitmodellen, den Wegfall des unternehmerischen Risikos und das gesicherte Grundeinkommen.


Anzeige
RSS feed