In Neumarkt wurde gestern Abend die Leiche einer 83-Jährigen in deren Haus gefunden – der 43-jährige Sohn des Opfers wurde als Tatverdächtiger festgenommen
(ty) Gestern war gegen 20.45 Uhr bei der Einsatzzentrale der Polizei in Regensburg die Mitteilung eingegangen, dass es im Neumarkter Ortsteil Pölling zu einem Tötungsdelikt gekommen sei. Die Beamten der Inspektion Neumarkt, die wenig später vor Ort eintrafen, fanden eine 83-jährige Frau tot in einem Einfamilienhaus. In dem Gebäude hielt sich auch der 43-jährige Sohn des Opfers auf, der zusammen mit seiner Mutter dort wohnt. Er wurde als Tatverdächtiger festgenommen und habe dabei keine Gegenwehr geleistet, berichtet ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz.
Das Opfer wies nach Angaben der Polizei massive Verletzungen am Rumpf und im Kopfbereich auf, die offensichtlich gewaltsam verursacht worden waren. Noch in der Nacht übernahm die Regensburger Kripo den Fall, nahm am Tatort umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen vor und führte erste Befragungen bei Anwohnern. Auch ein Staatsanwalt der ermittlungsführenden Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth kam noch in der Nacht zum Tatort und stimmte die ersten Maßnahmen mit den Ermittlern ab.
Der festgenommene 43-Jährige war nach ersten Erkenntnissen der Polizei in der Vergangenheit bereits in fachärztlicher psychiatrischer Behandlung. Inzwischen erfolgte auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth die Vorführung des Mannes vor der Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Nürnberg. Diese erließ antragsgemäß einen Unterbringungsbefehl wegen Totschlags gegen den dringend Tatverdächtigen, da zum derzeitigen Ermittlungsstand davon ausgegangen wird, dass sich der Mann in einer psychischen Ausnahmesituation befindet. Der 43-Jährige wurde in ein Fachklinikum eingewiesen.
Die umfangreichen Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg zu den Hintergründen der Tat und zum Tatablauf dauern an. "Weitere Details können aus ermittlungstaktischen Erwägungen heraus nicht bekannt gegeben werden", so ein Polizeisprecher am Abend.