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Im Rennen um die Krone auf dem Premiummarkt mussten die Ingolstädter Mercedes vorbeiziehen lassen 

Von Michael Schmatloch

Der Abgas-Skandal bei VW hat zu einem Undenken geführt. Zwangsweise möchte man beinahe sagen. Das Ziel von Altvater Ferdinand Piech, größter Autobauer der Welt zur werden, ist wohl für lange Zeit in unerreichbare Ferne gerückt. Und so ist es wohl ein wenig wie mit dem Fuchs und den Trauben, wenn VW-Chef Matthias Müller dieses Ziel als eher unwichtig für die Zukunft einstuft.

Bei Audi hat man noch nichts gehört, dass man sich in der Ingolstädter Chefetage von dem Ziel distanziert hätte, bis 2020 größter Premiumhersteller sein zu wollen. Doch dieses Ziel scheint ebenso in schwer erreichbare Sphären abzudriften. Denn bei der Rechnung im Wettstreit mit BMW hat man den Dritten im Spiel, Mercedes, ein wenig aus den Augen verloren. Und die Stuttgarter haben die Karten nun völlig neu gemischt. Denn die Reihenfolge der deutschen Premiumhersteller lautet nicht mehr BWM, Audi, Mercedes, sondern: BMW, Mercedes, Audi. Der Ingolstädter Autobauer hat mit dem Jahr 2015 seinen zweiten Platz eingebüßt und musste bei der Absatzbilanz zur Kenntnis nehmen, dass die Stuttgarter mehr Autos abgesetzt haben als Audi. Und signifikant mehr Wachstum aufzuweisen haben. Zwar hat Audi mit 1,8 Millionen Fahrzeugen einen neuen Rekord eingefahren, bei Mercedes indes waren es mit 1,871 Millionen Auto eben mehr. Und bei Umsatzplus stehen in Ingolstadt 3,6 Prozent in den Büchern, bei den Stuttgartern aber 13,4 Prozent.

Bedenklich vor allem die Entwicklung auf dem größten Markt China. Während Audi hier 1,4 Prozent in die Miesen rutschte, legte Mercedes im Reich der Mitte signifikant zu. Der Stuttgarter Autobauer verzeichnete ein Plus von 32,6 Prozent auf gut 373 000 verkaufte Autos und demonstriert damit, dass die schwächelnde chinesische Wirtschaft eben doch nicht das Maß aller Dinge ist. Trotz der Flaute am gelben Fluss lassen sich offenbar Autos noch immer gut verkaufen. 


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