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Der diesjährige Lutz-Stipendiat stellt im Festsaal des Rathauses seinen mit Spannung erwarteten Text über Pfaffenhofen vor und liest aus weiteren Werken – Der Eintritt ist frei 

(ty) Es kommt wieder zum „Zwischenfall“: Am Ende des Kultursommers präsentiert der Pfaffenhofener Lutz-Stipendiat seinen lang erwarteten Text über die Kreisstadt. Diesmal ist es der Schriftsteller Johann Reißer, der am heutigen Freitag am ab 20 Uhr seinen Beitrag im Festsaal des Rathauses dem Publikum vorstellt.

Seit Mitte Mai bewohnt der Wahl-Berliner mit Wurzeln in Regensburg den historischen Flaschlturm, den er noch bis Mitte August nutzen kann. Seinen Text zur Stadt Pfaffenhofen, der Bedingung für die jeweiligen Lutz-Stipendiaten ist, wird Reißer bei der heutigen Lesung den Pfaffenhofenern vorstellen. Die Zuhörer dürfen gespannt sein auf den Text, der hier am Ort entstanden ist – quasi als literarischer Entwurf einer Außensicht auf das Leben in Pfaffenhofen.

Im Andenken an Joseph Maria Lutz, den Namensgeber des Stipendiums, wird Reißer wieder einen „Zwischenfall“ schildern – der gleichnamige Roman war einst anno 1928 der literarische Durchbruch für den jungen Schriftsteller Lutz. Die Beiträge der beiden letzten Stipdendiaten, Matthias Jügler und Marko Dinic, hatten in Pfaffenhofen – jeder auf seine Art – für Aufmerksamkeit gesorgt.

Die Stadt hat das Aufenthaltsstipendium für Schriftsteller in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben. Die Jury – SPD-Stadtrat, Kulturreferent und Schriftsteller Steffen Kopetzky, Kulturjournalistin Barbara Fröhlich sowie Dramaturg und Philosoph Dr. Lenz Prütting – hatte aus über 70 eingereichten Bewerbungen auszuwählen.

Der promovierte Literaturwissenschaftler Johann Reißer ist 36 Jahre alt und lebt derzeit als freier Autor und Theatermacher in Berlin, kommt allerdings ursprünglich aus der Nähe von Regensburg. Seine Beziehung zu Bayern war es auch, welche die Jury neben seinen schriftstellerisch herausragenden Textproben von seiner Eignung überzeugte: Reißer reichte drei Erzählungen ein, die lokale Eigenheiten und Eigenwilligkeiten seiner Heimat Ostbayern einfangen.

Ebenfalls in diesem Kontext spielt sein derzeit entstehender Roman „Landmaschinenparadies“, der von eigenwilligen, skurrilen und unheimlichen Phänomenen erzählt, die auftreten, wenn sich eine traditionell-bäuerlich geprägte Landschaft in eine reiche Industrieregion verwandelt. Dieses Thema war der Jury zufolge eine hervorragende Brücke zu Pfaffenhofen und der in der Ausschreibung festgesetzten Aufgabe, einen Text über das Zusammentreffen eines Dichters mit der Stadt zu verfassen.

Reißer studierte in Regensburg und Berlin. 2012 promovierte er über Archäologie und Sampling in der Lyrik von Rolf Dieter Brinkmann, Thomas Kling und Barbara Köhler am Graduiertenkolleg „Lebensformen und Lebenswissen“ in Frankfurt/Oder und Potsdam. Seit 2004 veröffentlicht er Prosa, Lyrik, Essays und intermediale Arbeiten in deutsch- und englischsprachigen Literaturzeitschriften.

2009 gründete Reißer gemeinsam mit Kamila Handzik die Theatergruppe „PlastikWorks“, die er seitdem leitet. Die Theatergruppe führt eigene Theaterstücke und Performances in verschiedenen Theaterhäusern und bei zahlreichen Theater- und Medienkunstfestivals auf. Neben weiteren Auszeichnungen war Reißer 2013 Stadtschreiber in seiner Heimatstadt Regensburg und 2014 in Rottweil. Ebenfalls 2014 erhielt er das Alfred-Döblin-Stipendium der Berliner Akademie der Künste mit Aufenthalt im Döblin-Haus Wewelsfleth.

Im Rahmen der Lesung am heutigen Freitag, 22. Juli, um 20 Uhr im Festsaal des Rathauses wird Reißer auch weitere Kostproben aus seinem Schaffen präsentieren. Der Eintritt ist frei.


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