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Bürgermeister Peter Keck (SPD) blickt auf die wichtigsten Projekte in diesem Jahr und erklärt, was ansteht – die Liste ist lang

(ty) Es ist gute Tradition, dass sich die Bürgermeister zum Jahresende mit Weihnachts- und Neujahrsgrüßen an ihre Bürger wenden, oft wird das verknüpft mit einer Rückschau und einem Ausblick. Unsere Zeitung veröffentlicht die Ausführungen der 19 Rathaus-Chefs im Landkreis Pfaffenhofen im Wortlaut. Hier lesen Sie die Gedanken von Peter Keck (SPD), Gemeinde-Oberhaupt von Rohrbach. 

„Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, 

Da ist sie wieder: Die ,staade Zeit’, die zum Jahresende geradezu zwanghaft in dutzenden Feiern und Veranstaltungen, vor allem aber in der Werbeindustrie heraufbeschworen wird. Doch seltsamerweise mag sich das Gefühl der Ruhe und – im christlichen Sinne – der Vorbereitung auf die Ankunft des Herrn bei vielen von uns immer weniger einstellen. Zu dicht ist das Programm zum Jahresende, das den Eindruck erweckt, ein Folgejahr gäbe es nicht mehr. Hier sind wir vielleicht alle ein bisschen gefordert, um in den letzten Wochen eines Jahres einen Gang herunter- statt hochschalten zu können. Wie heißt es doch treffend: "Weniger ist oft mehr." 

In der Rückschau auf 2016 passt dieses Sprichwort freilich nicht ins Bild – im Gegenteil: Für alle Bereiche der Gemeinde wurden Maßnahmen angestoßen und entsprechende Beschlüsse gefasst, von denen ich Ihnen die Wesentlichen vorstellen darf: Beginnen wir fast schon traditionsgemäß mit dem Neubau des Feuerwehrhauses in Rohrbach. Nach permanenten Verzögerungen konnte die Freiwillige Feuerwehr Rohrbach am 29. Juli nun endlich in das neue Feuerwehrhaus umziehen. Das gerichtliche Verfahren bezüglich des Rüttelbodens ist zwar noch lange nicht abgeschlossen, aber das vorliegende Gutachten ermöglichte zumindest die Nutzungsaufnahme der Fahrzeughalle. Bleibt zu hoffen, dass sich im laufenden Betrieb keine gravierenden Mängel mehr ergeben und wir das Gebäude im Frühjahr 2017 einweihen können.

Mit dem Feuerwehrbedarfsplan wurden unter anderem die Ausstattung und der Gebäudebestand der Ortsteilwehren auf die rechtlichen Anforderungen geprüft. Hier besteht für Waal, Rohr und Gambach Handlungsbedarf. Sobald erste Planungsergebnisse verfügbar sind, werden diese mit den Feuerwehren, dem Arbeitskreis und im Gemeinderat besprochen. Unabhängig jeglicher rechtlicher Auslegung, sehe ich im Fortbestand aller Feuerwehren unserer Gemeinde keinen Diskussionsspielraum und danke an dieser Stelle ausdrücklich für die jederzeitige ehrenamtliche Einsatzbereitschaft und Fortbildung zum Wohle von uns allen. 

Ebenfalls zum Wohle aller konnte nach intensiven Gesprächen die Stationierung des im Landkreis vierten Rettungswagens in Rohrbach voraussichtlich ab Juli 2017 erreicht werden. Nicht nur für Rohrbach bedeutet dies eine deutliche Verbesserung der Notfallversorgung. In Abstimmung mit der Feuerwehr Rohrbach wird versucht, den Rettungswagen vorerst im neuen Feuerwehrhaus unterzubringen. 

Breiten Raum beansprucht auch weiterhin das Thema Kinderbetreuung, im Besonderen die Schaffung von ausreichenden Betreuungsplätzen in den gemeindeeigenen Kindertagesstätten. Die im Frühjahr 2016 vorgelegenen Einschreibungszahlen veranlassten den Gemeinderat zu schnellem Handeln, damit eine Unterbringung ab September gewährleistet werden konnte. Gleichzeitig wurden und werden auch weitere kurz- und mittelfristige Lösungen erarbeitet, um auf Basis des zu erwartenden Bedarfs möglichst für die nähere Zukunft gerüstet zu sein.

Für die Kinderkrippe wurde ein rund 1,6 Millionen Euro teurer Erweiterungsbau um weitere drei Gruppen auf dann sechs Gruppen in die Wege geleitet. Der aktuelle Baufortschritt lässt auf einen termingerechten Bauabschluss hoffen, damit im September 2017 die im Kindergarten Löwenzahn ausgelagerten beiden Krippengruppen die neuen Räumlichkeiten beziehen und die Kinderkrippe wieder unter einem Dach zusammengeführt werden kann. Ob die derzeit im Kindergarten Sternschnuppe geschaffene „Notgruppe“ im September 2017 wieder aufgelöst werden kann, ist von den dann vorliegenden Belegungszahlen abhängig.

Wie Sie den Medien sicher entnommen haben, stellen sich im Kindergarten Löwenzahn mehrere Probleme. Zum einen sind im Rahmen der Sanierungsplanungen Defizite im Bereich des Brandschutzes ermittelt worden, für die unverzüglich Ausschreibungen veranlasst wurden. Kostenschätzung: zirka 178 000 Euro. Zum anderen stellt sich die Frage, in welchem Umfang Sanierungsmaßnahmen der grundsätzlich soliden Bausubstanz erforderlich sind. Der Gemeinderat hat neben der Überprüfung des Gebäudes die Ausarbeitung eines mehrstufigen Konzepts in Auftrag gegeben, das in Abstimmung mit der Kindergartenleitung sowie dem Elternbeirat auch eine Nutzung der Räumlichkeiten nach neuestem Betreuungsstandard enthalten soll.

Letztlich ist es eine Frage des finanziellen Aufwandes, welche Stufen des Konzeptes wann umgesetzt werden können. Unter der Überschrift „Zukunft der Kinderbetreuung in Rohrbach“ hat die Projektgruppe „Jugend und Familie“ bereits drei Mal erfolgreich getagt. Wie der Titel aussagt, geht es um die zukünftige Ausrichtung der Kinderbetreuung in Rohrbach. Alle Bereiche der Kinderbetreuung sind ebenso vertreten, wie auch Elternbeiräte und interessierte Bürger. Nähere Informationen hierzu können Sie den öffentlichen Protokollen im Internet entnehmen.

Ein ganz anderes, aber nicht weniger wichtiges Zukunftsthema ist die Sicherstellung der Wasserversorgung. Erfreulicherweise hat sich von den zwei durchgeführten Erkundungsbohrungen der Standort Feilenforst aus zweierlei Sicht als sehr positiv erwiesen. Sowohl Hydraulik- als auch Laborwerte lassen auf eine erfolgreiche Erschließung durch zwei neue Brunnen hoffen. Sofern die Werte an den Brunnen-Standorten mit denen der Erkundungsbohrung identisch sind, könnte auch auf eine kostspielige Wasseraufbereitungsanlage verzichtet werden.

 

Die Nähe zum Hochbehälter bietet ebenfalls wirtschaftliche Vorteile. Auf Grund der absichtlich gewählten Lage der Brunnen wird aktuell von einem Wasserschutzgebiet ausschließlich im Forstbereich ausgegangen. Die Bohrkosten für beide Brunnen ohne Versorgungsnetz belaufen sich gemäß Kostenschätzung vom 26. Oktober 2016 auf 397 000 Euro zuzüglich 50 000 Euro Ingenieurkosten. Die Ausführung erfolgt ab dem Frühjahr 2017. Weitere Entscheidungen hängen hiervon ab. 

Auch im Bereich des Abwassers wurden nach intensiven Planungs- und Abstimmungsgesprächen Maßnahmen eingeleitet und teilweise auch schon abgeschlossen. Auf Basis der nochmals aktualisierten hydraulischen Berechnungen erfolgte die seit Jahren überfällige Beseitigung des Nadelöhrs zwischen Bahnhofstraße und Wiesenweg, um den Querschnitt des Kanals bedarfsgerecht zu erhöhen. Hier möchte ich mich ausdrücklich bei den Grundeigentümern bedanken, die den Bau auf privater Flur ermöglichten.

Der Neubau der Hebeanlage in Kombination mit der Errichtung eines für den Hochwasserschutz erforderlichen Überlaufbeckens durch das Wasserwirtschaftsamt (WWA) wurde so weit vorangetrieben, dass die Bauarbeiten 2017 beginnen können. In diesem Zusammenhang werden sanierungsbedürftige Kanaltrassen ausgetauscht und auch das Prozessleitsystem der Kläranlage auf den neuesten Stand gebracht. Nach Abschluss der Maßnahme wird die alte Hebeanlage beim Recyclinghof entfernt.

In Fahlenbach steht nun endlich die Sanierung der Hauptstraße samt Brückenbauwerk an. Für 2017 sind zunächst der Bau einer Behelfsbrücke, der Abriss der derzeitigen Brücke sowie deren kompletter Neubau vorgesehen. Da hier sehr viele Sparten (Wasser, Gas, Strom, Datenleitungen, Kanal etc.) verlaufen, gestaltet sich das Vorhaben als sehr kompliziert. Für 2018 ist dann die komplette Sanierung der Staatsstraße samt Schaffung eines durchgängigen Fuß- und Radwegs von Königsfeld bis „Gänskies“ vorgesehen. Bei Vorliegen entsprechender Planunterlagen findet in Fahlenbach hierzu eine Informations-Veranstaltung statt. 

Der Hochwasserschutz durch das WWA wurde mit der Sanierung des Triebwerkskanals und des Altwasserarmes samt Freibordsicherung fortgesetzt. Die an sich für alle Anlieger erfreuliche Maßnahme stellte sich nach Flutung des Kanals als eher problematisch heraus, da durch die Entfernung der Jahrzehnte alten Ablagerungen an der Sohle und im Uferbereich der Grundwasserspiegel in den angrenzenden Grundstücken deutlich angestiegen ist und es bei einigen Anwesen zu massivem Wassereintritt in den Kellerräumen kam. WWA und das Planungsbüro haben sich nach langwierigen Abstimmungen für eine Abdichtungs-Aktion entschieden, die wegen mangelnder Verfügbarkeit des Materials allerdings erst im Januar 2017 durchgeführt werden kann.

Ein weiterer Meilenstein im Bereich der Nahversorgung wurde durch die vorgesehene Ansiedlung eines Rewe-Marktes beim Schelmengrund gesetzt. In Abstimmung mit Behörden, dem Investor und den unmittelbaren Anliegern wurde die Planung fertiggestellt und das Genehmigungsverfahren für den Bauantrag eingeleitet. Die Eröffnung ist für Ende 2017 vorgesehen.

Bei der Bauland-Ausweisung wurde die Bauleitplanung für das Baugebiet in Waal und für den zweiten Abschnitt im Schelmengrund vorangetrieben. Die Planung für Waal ist auf Basis der Bürgerwünsche aus der Info-Veranstaltung modifiziert und in der letzten Gemeinderatssitzung erneut beraten worden. Konditionen und Vergabemodalitäten sind noch nicht festgelegt. Der Arbeitskreis „Baulandentwicklung“ und der Gemeinderat arbeiten zügig an den weiteren Schritten. Dies gilt auch für die Überplanung des derzeitigen BayWa-Geländes. Um die städtebauliche Entwicklung unseres Ortsmittelpunkts (Rathaus, Schloss, Alter Wirt) voranzubringen, erfolgte ein entsprechender Förderantrag zur Erstellung von Machbarkeits- und Nutzungskonzepten. 

Auf Initiative der Projektgruppe „Senioren und Menschen mit Behinderung“ wurde der demographischen Entwicklung geschuldet ein Grundsatzbeschluss zum Thema „Wohnen im Alter“ gefasst, der die Erarbeitung von Umsetzungsvorschlägen vorsieht. Erste Gespräche über „Betreutes Wohnen“ erfolgten bereits. Unter Federführung dieser Projektgruppe entstand auch das „Rohrbacher Mobilitätskonzept“. Die Module reichen von der Anbindung des Wolnzacher Bürgerbusses bis zum Car-Sharing auf Basis von E-Mobilität. Das Konzept soll in das landkreisweite Mobilitätsprojekt integriert und aus Mitteln der Leader-Förderung mitfinanziert werden. Die endgültige Beschlussfassung steht noch aus.

Auf Grund des beantragten und erhaltenen Bundeszuschusses in Höhe von 50 000 Euro für die Erstellung eines Breitband-Masterplans wurde im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit mit Wolnzach ein Förderantrag an Bund und Land zur Verbesserung der Breitbandanbindung gestellt. Die Gemeinderäte beider Kommunen haben trotz erheblicher Investitionen beschlossen, ausschließlich den zukunftssicheren Ausbau mittels Glasfaser bis ins Haus zu verfolgen. Der Antrag unterliegt einem so genannten Ranking der Bundesbehörde. Ergebnisse werden für Anfang 2017 erwartet.

Die Projektgruppe „Kultur, Freizeit, Vereine, Tourismus“ hat im Rahmen des erstmals durchgeführten „Kulturherbstes“ das Bürgerfest zu unserer 20-jährigen Gemeinde-Partnerschaft mit Rohrbach im Burgenland organisiert. Die durchweg positiven Rückmeldungen ermutigen uns zu einer eventuellen Neuauflage. Auch die neu gegründete Projektgruppe „Ortsbild“ konnte bereits einige Akzente setzen. Natürlich prägten das kommunalpolitische Jahr 2016 noch eine Reihe weiterer Aktivitäten. Bei Interesse können Sie diese den diversen Protokollen und Präsentationen des Ratsinformationssystems im Internet entnehmen.  

Abschließend möchte ich allen danken, die sich im ablaufenden Jahr mit ihrem Engagement für ein modernes, attraktives und lebenswertes Rohrbach und seinen Ortsteilen eingesetzt haben. Ich wünsche Ihnen ein ruhiges, besinnliches Weihnachtsfest sowie ein gutes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2017.

Peter Keck,

Bürgermeister von Rohrbach"

Weihnachtsgrüße aus anderen Gemeinden:

Hettenshausen, ein Master-Plan und das Strobl-Anwesen

"Wir konnten gemeinsam viele Herausforderungen meistern" (Jetzendorf) 

"Was zählt, das sind Gemeinschaft und Zusammenhalt" (Manching)

"Die sich bietenden Chancen weiterhin konsequent nutzen" (Reichertshofen)

"Sorgen bereitet mir der gesellschaftliche Wandel" (Geisenfeld)

"Die Welt wird immer hektischer, verrückter und unberechenbarer" (Ernsgaden)

"Was für ein Jahr!" (Wolnzach) 

"Wir konnten einiges bewegen" (Pörnbach)

"Sicher kein Jahr wie jedes andere" (Ilmmünster) 

"Wir haben keine Schulden mehr" (Baar-Ebenhausen)   


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