Logo
Anzeige
Anzeige

Seit heute läuft eine länderübergreifende Fahndungs- und Kontrollaktion, zu der sich die Polizeien aus Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz zusammengeschlossen haben

(ty) Im Kampf gegen Einbrecher ist der bayerischen Polizei erst kürzlich gemeinsam mit Kollegen aus Baden-Württemberg ein bedeutsamer Erfolg gelungen. Die bei den Präsidien Schwaben Süd/West und Ulm angesiedelte Ermittlungsgruppe „Feuersee“ brachte ein Einbrecher-Duo aus Serbien hinter Gitter. Nach derzeitigem Stand stehen die beiden Beschuldigten im Verdacht, mehr als 50 Wohnungseinbrüche begangen zu haben. Dabei sollen sie Beute im Wert von mehr als 160 000 Euro gemacht haben. 

Für den bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ist dieser Ermittlungserfolg ein Beleg dafür, wie wichtig die länderübergreifende Zusammenarbeit gegen internationale Einbrecherbanden ist. "Unsere Kooperationsvereinbarung mit Baden-Württemberg hat sich außerordentlich bewährt, um gemeinsam gegen die Einbruchskriminalität noch schlagkräftiger vorzugehen", betont Herrmann.

 

Heute Nachmittag nahm deshalb ein stattliches Aufgebot von Polizisten an der B16 bei Manching zahlreiche Fahrzeuge und deren Insassen unter die Lupe. Noch bis Samstag läuft nämlich eine gemeinsame, länderübergreifende Fahndungs- und Kontrollaktion, zu der sich die Gesetzeshüter aus Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz zusammengeschlossen haben. 

"Wir haben insbesondere reisende Tätergruppen auf überregionalen Verkehrswegen im Blick", sagte Minister Herrmann im Vorfeld. Daneben würden die Fahnder aber auch besonders auf möglichen Kraftfahrzeug-Diebstahl sowie auf Rauschgift-Kriminalität achten. Koordiniert werden solche länderübergreifenden Schwerpunktkontrollen von den jeweiligen Landeskriminalämtern. Auf bayerischer Seite führen im Zuge der Aktion alle Polizeipräsidien entsprechende Kontrollaktionen durch, auch mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei.

 

„Wir bauen damit auch einen gewissen Fahndungsdruck auf und zeigen Präsenz“, erklärte Günther Gietl, der Chef des in Ingolstadt ansässigen Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord. Der länderübergreifende Ansatz sei richtig und wichtig, betonte Thomas Hampel, der Inspekteur der bayerischen Polizei, der sich heute Nachmittag ebenfalls an der Kontrollstelle in Manching eingefunden hatte. Die Täter seien oft 300 bis 400 Kilometer unterwegs, um an die oftmals zuvor von Komplizen ausgespähten Einbruchs-Objekte zu kommen. Und: Die Kriminellen seien eben in sehr vielen Fällen überregional tätig. 

Ein Dutzend von Beamten war auf dem Parkplatz südlich von Manching an der Bundesstraße B 16 für zirka vier Stunden im Einsatz. Aus dem fließenden Verkehr geholt wurden dabei vorzugsweise Fahrzeuge mit ausländischem Kennzeichen, Transporter jeglicher Art, aber auch Mietwagen. In einem Kommandowagen der Polizei stand ein Dokumentenprüfer bereit, um die Papiere der gestoppten Fahrer und Mitfahrer sofort auf mögliche Fälschungen zu untersuchen. Das System schlägt zum Beispiel auch Alarm, wenn eine Person zur Fahndung ausgeschrieben ist.

 

Basis der gemeinsamen länderübergreifenden Kontrollaktion gegen Einbrecherbanden ist die Kooperationsvereinbarung zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität, die Herrmann am Rande der Innenministerkonferenz im Juni vergangenen Jahres mit seinen Ministerkollegen aus Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz unterzeichnet hatte. Kern ist ein Acht-Punkte-Programm, das insbesondere einen schnelleren und besseren Informationsaustausch, eine stärkere gemeinsame Täterfahndung sowie eine noch intensivere Zusammenarbeit bei konkreten Ermittlungsverfahren und in der Prävention vorsieht. Vorbild dafür war eine bereits im Sommer 2015 mit Baden-Württemberg geschlossene Vereinbarung zur gemeinsamen Einbruchsbekämpfung.


Anzeige
RSS feed