Bei der Jahresversammlung der Hohenwarter Feuerwehr wurde nicht nur Bilanz gezogen – Es gab auch viel Lob und Ehrungen

(ty) Der Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Hohenwart, Thomas Schmid, begrüßte am Wochenende neben den 47 Mitgliedern der Wehr auch Vize-Bürgermeister Thomas Reis sowie Kreisbrandmeister Klaus Reiter aus Pörnbach und den erst kürzlich neu bestellten Kreisbrandinspektor Christian Nitschke aus Reichertshofen. 

In seinem Rückblick berichtete Schmid von 19 Terminen im abgelaufenen Vereinsjahr. So wurde wieder einmal auf der von der Feuerwehr gestalteten Eisfläche zwischen Paar und Freigraben ein Kniarankl-Schießen ausgetragen. Im Sommer durfte der Verein dem Kameraden Martin Krimmer und seiner Braut Sandra zur kirchlichen Hochzeit gratulieren. Und der Landkreis Pfaffenhofen lud im Herbst unter anderem einige Hohenwarter Floriansjünger nach Lindach ein, um sie für ihre langjährige Verbundenheit zur Feuerwehr zu ehren. 

56 aktive Wehrleute

Sechs Frauen und 50 Männer sind derzeit in der Feuerwehr Hohenwart im aktiven Dienst gemeldet. 34 Einsätze mussten im vergangenen Jahr bewältigt werden. Kommandant Franz Amesreiter berichtete unter anderem von vier Verkehrsunfällen, bei denen sechs Personen gerettet wurde. Auch wegen fünf Bränden rückten die Einsatzkräfte aus. Zudem trainierten die Aktiven bei insgesamt 44 Übungen für den Ernstfall. An der Staatlichen Feuerwehrschule in Regensburg haben sich zwei Kameraden weitergebildet. 

Zwei dritte Klassen der Hohenwarter Grundschule wurden im Feuerwehrhaus zum Thema Brandschutz unterrichtet. Die Sprösslinge vom Kindergarten St. Wolfoldus Hohenwart konnten, nachdem sie von den Erzieherinnen ins Freie gebracht worden waren, bei einer Einsatzübung sehen, wie ihr Kindergarten „gelöscht“ wurde.

Damit es auch künftig ausreichend Floriansjünger gibt, wird die Jugendarbeit in Hohenwart groß geschrieben. 21 Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren werden derzeit für den Feuerwehrdienst vorbereitet, berichtete Jugendwart Christoph Schartel. An 19 Übungsabenden wurden sie im vergangenen Jahr in Theorie und Praxis ausgebildet. Besonders steht dabei die „modulare Truppmannausbildung“ im Vordergrund, die heuer mit Bestehen einer Prüfung abgeschlossen werden soll. Ferner nehmen die Feuerwehr-Anwärter fleißig an Haupt- und Sonderübungen, beispielsweise für die Atemschutzgeräteträger oder bei Bewegungsfahrten teil. Ihr erlerntes Wissen haben die Jugendlichen beim landesweiten Wissenstest unter Beweis gestellt. Alle Hohenwarter bestanden mit Bravour den Test zum Thema "Brennen und Löschen". 

Neben Übungen, Ausbildung und Einsätzen wurde aber auch das Gesellschaftliche nicht vernachlässigt. So nahmen zwei Gruppen am Jugendleistungsmarsch in Reichertshausen teil. Auch die Grillfeste, Kameradschaftsabend und die Weihnachtsfeier waren gern besuchte Veranstaltungen. Zudem halfen die Jugendlichen am Verkaufsstand bei der Kirchweihdult und auf dem Christkindlmarkt mit und beteiligten sich beim "Nachmittag bei der Feuerwehr", einer Veranstaltung des Hohenwarter Ferienkalenders.

Martin Lang, Vize-Kommandant der Hohenwarter Wehr, zeichnet auch für den Bereich Atemschutz verantwortlich. 23 Atemschutzgeräteträger stehen derzeit der Feuerwehr zur Verfügung. Damit sie buchstäblich ins Feuer gehen können, sind einige Übungen und Ausbildungs-Einheiten zu absolvieren. Deshalb sind Abbruchhäuser in der Gemeinde immer wieder gern genommene Übungsobjekte. Aber auch der Brandcontainer in Karlshuld sei zu Übungszwecken sehr wichtig, so Lang. Zu neun Einsätzen mussten sich die Hohenwarter Kameraden im abgelaufenen Jahr mit Pressluftatmern ausrüsten. Insgesamt wurden bei Übungen und Einsätzen 72 Mal Atemschutzgeräte eingesetzt. 

Lob vom Vize-Bürgermeister

Robert Wiesender verantwortet den den Bereich Absturzsicherung. Bei insgesamt sechs Übungen probten zehn Floriansjünger den Ernstfall, um in der Tiefe oder Höhe Personen oder Gegenstände vor dem Abstürzen zu sichern. So wurden Baukräne bestiegen oder am Klosterberg eine Hangsicherung geprobt. Einsätze mussten im vergangenen Jahr durch die Truppe nicht bewältigt werden. 

Vor den Ehrungen begrüßte Vize-Bürgermeister Reis die Feuerwehrler und bedankte sich im Namen der Gemeinde bei allen für ihren Dienst. In der Marktgemeinde sei sehr viel geboten und auch immer etwas zu tun. Erfreut zeigt sich Reis über die hervorragende Jugendarbeit bei der Wehr. Die nächsten Jahre sieht er damit gesichert. 

Die Ehrungen wurden vom Feuerwehr-Vorsitzenden Thomas Schmid und von Kommandant Franz Amesreiter vorgenommen. Für 20 Jahre aktiven Dienst wurde Stefanie Schmid bedacht. Für 25 Jahre wurden Robert Wiesender, Franz Widhopf, Erich Widhopf, Hubert Roßmeier, Matthias Neuzner, Siegfried Strohmayr und Martin Lang sowie für stolze 40 Jahre im aktiven Dienst Josef Kreitmayr und Johann Schmal geehrt. Außerdem wurde eine überaus seltene Ehrung ausgesprochen. Alois Peyerl leistete 50 Jahre lang als Aktiver bei Hohenwarter Feuerwehr seinen Dienst und bekam ein eigens gestaltetes Brotzeitbrettl überreicht. 

Gemeinsamer Auftrag

Nach den Ehrungen sprach Kreisbrandinspektor Christian Nitschke. Der Reichertshofener ist eigentlich ein waschechter Hohenwarter. Die erste Berührung mit der Feuerwehr hatte er auch in Hohenwart – bei einer der ersten Ferienkalender-Aktionen. Der Inspektor nimmt sich in seiner Position nicht als so wichtig, denn für jede Feuerwehrkameradin und für jeden Feuerwehrkameraden gelte derselbe Auftrag, wie auch für den Kreisbrandinspektor: „Hilfe für die in Not geraten Menschen, zu leisten und Gefahren abzuwehren." Der Hohenwarter Feuerwehr und ihrer Führungsriege attestierte er eine Top-Leistung. Die Mannschaft leiste bei jedem Einsatz hervorragende Arbeit.

Der für Hohenwart zuständige Kreisbrandmeister Klaus Reiter informierte darüber, dass die Unterstützungsgruppe "Örtliche Einsatzleitung" nun ihr neues Zuhause im Anbau bei der Feuerwehr Baar gefunden habe. Das Hilfeleistungskontigent für größere Schadenslagen werde durch einen Abrollcontainer ergänzt und bei der Feuerwehr Wolnzach stationiert. Das in Manching stationierte Hightransfire-System, eine Hochleistungspumpe zur Förderung von großen Wassermengen über eine längere Strecke, werde durch ein Flutmodul ergänzt. 

Kicker für die Jugend

Von Anna Amesreiter wurde der Kassenbericht des Hohenwarter Feuerwehr-Vereins vorgelegt. Die Kassenprüfer Stefanie Schmid und Stefan Irnhauser bestätigten eine einwandfrei Kassenführung, sodass das Vorstandsgremium für das abgelaufene Jahr einstimmig entlastet wurde. Turnusgemäß wurden die Kassenprüfer später neu gewählt – dabei wurden beide im Amt bestätigt. Im Zuge des Tagesordnungspunkts "Verschiedenes, Wünsche und Anträge" verkündete der Vorsitzende, dass für den Jugendraum ein neuer Kicker angeschafft werde. Ferner stand turnusgemäß die Wahl der Kassenprüfer an.

Im Anschluss an die Versammlung stellten sich die Geehrten, darunter Alois Peyerl (vorne, Mitte) zusammen mit dem Vorstand, den Kommandanten, Vize-Bürgermeister Thomas Reis und der Kreisfeuerwehrführung zum Gruppenfoto auf.