Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten
Großeinsatz: Hat der 76-Jährige auf seine Frau geschossen?
(ty) Heute Vormittag kam es in Nürnberg-Wetzendorf zu einem Polizei-Einsatz, dem eine Bedrohungslage vorausging. Ein 76-Jähriger soll in der Wohnung auf seine Ehefrau (65) geschossen haben. Unmittelbar nach Eingang der Mitteilung um 10.06 Uhr wurden zahlreiche Beamte der Nürnberger Polizei zum Einsatzort in die Detmolder Straße beordert. Telefonisch hatte die Ehefrau gemeldet, dass ihr Ehemann auf sie geschossen und sie sich nun in ein Zimmer der gemeinsamen Wohnung geflüchtet habe. Der Mann sei noch in der Wohnung.
Der aus mehreren Mehrfamilienhäusern bestehende Wohnblock wurde umgehend umstellt und von Einheiten des Unterstützungskommandos gesichert. Es gelang der Einsatzleitung, telefonisch mit der Ehefrau Kontakt aufzunehmen. Diese wiederum überzeugte nach wenigen Minuten ihren Ehemann, aufzugeben und sich der Polizei zu stellen. Kurz darauf verließ der 76-Jährige das Haus mit erhobenen Händen und ließ sich widerstandslos festnehmen.
In der Wohnung fanden die Beamten die verwendete Waffe – eine Schreckschusspistole, die einer echten Schusswaffe täuschend ähnlich sieht. Die Frau hielt sich noch immer in der Wohnung auf. Sie war nahezu unverletzt. Ob der Ehemann tatsächlich auf seine Ehefrau geschossen hatte, ist derzeit noch unklar und Gegenstand der Ermittlungen. Die bisherigen Ermittlungen ergaben jedenfalls, dass ein Schuss abgegeben worden war.
Der Beschuldigte wurde zunächst zur Polizeidienststelle mitgenommen. Auf Grund seines psychisch ungeordneten Zustands stellte man ihn dem Gesundheitsamt vor; von der Behörde wird über die Einweisung in eine Fachklinik entschieden. Wegen Körperverletzung und Bedrohung wurde ein Ermittlungsverfahren gegen den 76-Jährigen eingeleitet.
Anschlag auf den Ex: 40-Jährige unter Mordverdacht
(ty) Die Brandfahnder der Nürnberger Kriminalpolizei beschäftigt derzeit ein Vorfall, der sich in Nürnberg-Gebersdorf ereignete. Einer 40-Jährigen werden mehrere schwere Straftaten zur Last gelegt. Wegen des Verdachts des versuchten Mordes, der versuchten schweren Brandstiftung und der versuchten Herbeiführung einer Sprengstoff-Explosion wird gegen sie ermittelt.
Die Erkenntnisse der Kripo ergaben bisher den dringenden Tatverdacht gegen die Frau. Sie soll in der Nacht zum Sonntag in der Wohnung ihres ehemaligen Freundes versucht haben, ein Feuer zu legen. Nur dem Zufall war es geschuldet, dass der Brand nicht ausbrach und deshalb keine Personen zu Schaden kamen.
Die Spurenlage deutet darauf hin, dass die Frau mit einem noch vorhandenen Schlüssel in Abwesenheit des Ex-Freundes die Wohnung am Hesselbergring aufsuchte. In den Räumen soll sie eine brennbare Flüssigkeit verschüttet und anschließend eine Vorrichtung angebracht haben, welche die verzögerte Entzündung auslösen hätte sollen.
Als der Wohnungsinhaber nach Hause kam, entdeckte er die Veränderungen und verständigte die Polizei. Im Rahmen von Fahndungsmaßnahmen gelang es, die Beschuldigte festzunehmen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft prüft nun ein Ermittlungsrichter den Erlass eines Haftbefehls.
Lkw kracht ungebremst in Baustellen-Anhänger
(ty) Viel Glück hatten gestern der Fahrer eines Lastwagens sowie Mitarbeiter der Autobahnmeisterei Rehau bei einem Verkehrsunfall auf der A72 bei Trogen im Kreis Hof. Der Lastwagen krachte in einer Baustelle ungebremst gegen den Warnleitanhänger. Der Gesamtsachschaden wird auf über 100 000 Euro geschätzt.
Im Zug der Leitplanken-Erneuerung zwischen dem Autobahn-Dreieck Hochfranken und der Landesgrenze Sachsen wurde gestern die rechte Fahrspur in Richtung Chemnitz teilweise gesperrt. Die Geschwindigkeit wurde im Vorfeld zur Baustelle auf 80 km/h beschränkt; zusätzlich positionierten Arbeiter der Autobahnmeisterei einen schweren Lkw samt Warnleitanhänger am Baustellenbeginn.
Gegen 13 Uhr kam von der A 93 ein 60-jähriger Lkw-Fahrer aus Oberbayern zu der Baustelle auf der A 72. Er übersah den eigentlich von weitem erkennbaren Warnleitanhänger und rammte diesen vollends. Reflexartig riss er noch das Steuer nach rechts und schrammte mit eingedrücktem Führerhaus zwischen dem schweren, geparkten Lastwagen der Autobahnmeisterei und der äußeren Schutzplanke hindurch. Diese Blitzreaktion rettete dem 60-Jährigen wahrscheinlich sein Leben.
Unverletzt konnte der Mann aus dem total beschädigten Fahrzeug steigen. Glücklicherweise wurden auch die an der Schutzplanke hantierenden Mitarbeiter der Autobahnmeisterei weder gefährdet noch verletzt. Die Autobahnmeisterei konnte ihr beschädigtes Gerät selbst bergen. Für den Unfall-Lastwagen mit Münchener Zulassung musste ein großer Kranwagen anrücken. Der Verkehr wurde derweil an der Unfallstelle vorbeigeleitet, so dass es zu keinen größeren Verkehrsbehinderungen kam.
Drogen-Razzien in Asyl-Unterkünften: Neun Personen festgenommen
(ty) Zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei durchsuchten heute mehrere Asylbewerber-Unterkünfte im südlichen Landkreis Rosenheim. Ziel war die Sicherstellung von Betäubungsmitteln sowie die Festnahme mehrerer Personen. Durch Ermittlungen war zuvor bekanntgeworden, dass in Asyl-Unterkünften in Raubling, Neubeuern und Rohrdorf mehrere Bewohner im Zusammenhang mit Betäubungsmitteldelikten stehen sollen. Die Staatsanwaltschaft Traunstein beantragte daraufhin Durchsuchungsbeschlüsse sowie Haftbefehle gegen die Männer. Die Tatverdächtigen mit pakistanischer Staatsangehörigkeit sind im Alter von 20 bis 30 Jahren.
Am frühen Morgen betraten nun heute zahlreiche Polizeikräfte die drei genannten Unterkünfte. Die Razzia führte zur Sicherstellung von Cannabis-Produkten. Nach bisherigen Erkenntnissen deutet die gefundene Menge auf ein Handeltreiben hin. Insgesamt neun Personen wurden festgenommen; gegen sieben bestanden bereits Haftbefehle. Die Männer müssen sich nun wegen Straftaten nach dem Betäubungsmittelgesetz verantworten.
Vergewaltigung in Asyl-Unterkunft?
(ty) Gestern Nacht soll es in einer Asylbewerber-Unterkunft in Böbrach (Kreis Regen) zu einem sexuellen Übergriff gekommen sein. Der Tatverdächtige, ein 37-jähriger Iraker, hielt sich laut Polizei zusammen mit einem 20-jährigen Syrer in dessen Zimmer auf. Als der Syrer, nachdem er zuvor eingeschlafen war, wieder aufwachte, habe der Iraker neben ihm im Bett gelegen und ihn in unsittlicher Weise berührt. Außerdem gab der Syrer an, von dem Iraker vergewaltigt worden zu sein. Nach dem Iraker, der geflüchtet ist, wird derzeit gefahndet. Die Ermittlungen laufen.
Folgenreicher Unfall eines Kartoffel-Lasters
(ty) Ein 18-jähriger Lkw-Fahrer war gestern gegen 17.45 Uhr mit einem Sattelzug voller Erdäpfel auf der B16 von Donauwörth unterwegs nach Rain/Lech zu einem kartoffelverarbeitenden Betrieb. Am Beginn der Lechbrücke geriet der Lkw aus bislang nicht geklärten Gründen nach rechts auf die abgesenkte Abgrenzung für den Gehweg. Der Auflieger schaukelte sich auf und es gelang dem Fahrer nicht, den Zug wieder unter Kontrolle zu bekommen. Der Auflieger kippte nach links und die Zugmaschine wurde in sich um 90 Grad verdreht. Das ganze Gespann schlitterte noch etwa 30 Meter auf der Straße weiter, bis es zum Stillstand kam.
Der Lkw-Fahrer zog sich leichte Verletzungen zu, wurde in die Donau-Ries-Klinik gebracht. Am Fahrzeug entstand wirtschaftlicher Totalschaden in Höhe von zirka 90 000 Euro. An den Begrenzungsteilen links und rechts neben der Fahrbahn entstand ebenfalls Schaden.
Um die 200 Liter Diesel sind ausgelaufen, teilweise in den Lech. Es erfolgte eine fachmännische Bindung des Kraftstoffs – die zuständigen Behörden wurden informiert. Insgesamt waren rund 50 Floriansjünger von verschiedenen Feuerwehren im Einsatz. Die B 16 war im Unfallbereich komplett gesperrt, die Bergung und Straßensäuberung dauerte bis 23.30 Uhr.
Marihuana an 13-Jährige abgegeben: 22-Jähriger in U-Haft
(ty) In mehreren Fällen überließ ein erwachsener Mann einem 13-jährigen Mädchen Marihuana zum Konsum. Dies ergaben die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei Kempten. Der Tatverdächtige sitzt deshalb bereits in Untersuchungshaft.
Begonnen haben die Ermittlungen Mitte März, weil Notarzt und Polizei zu einem stark betrunkenen Mädchen in den Stadtteil St. Mang gerufen worden waren. Die 13-Jährige lag damals abends auf der Straße und musste mit einer Alkoholvergiftung auf die Intensivstation eingeliefert werden. Den zuvor getrunkenen Wodka hatten sie und ihre Freundin von einem zunächst Unbekannten erhalten, weshalb die Polizei die Ermittlungen zur Herkunft des Alkohols aufnahm.
Diese erbrachten bislang nicht nur, dass die 13-Jährige von dem Unbekannten Alkohol bekommen hatte, sondern ihre gleichaltrige Freundin bereits in mehreren Fällen zuvor sogar Marihuana. Ein Unbekannter hatte dieses mit ihr zusammen in den Tagen zuvor konsumiert. Außerdem hatte er ihr in mindestens einem Fall auch Marihuana mitgegeben, damit sie es mit ihrer Freundin gemeinsam rauchen kann. Durch die weiteren Ermittlungen konnte ein Tatverdächtiger identifiziert werden, bei dem es sich um einen 22-Jährigen aus Afghanistan handelt.
Das Betäubungsmittelgesetz sieht bei der Überlassung an Minderjährige eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr vor, weswegen die Staatsanwaltschaft beim Ermittlungsrichter einen Haftbefehl beantragte, der von ihm auch erlassen und am vergangenen Donnerstag vollzogen wurde. Seitdem befindet sich der dringend Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Herkunft des Marihuanas aufgenommen.
Motorrad-Raser: 122 km/h bei erlaubten 50
(ty) Am vergangenen Sonntag hatten Polizisten am bayerischen Untermain gezielt eine Aktion zur Eröffnung der Motorrad-Saison durchgeführt. Während der vierstündigen Überprüfung wurden 22 Fahrer gestoppt, welche die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit um mehr als 24 km/h überschritten hatten. Spitzenreiter war ein 22-jähriger Motorrad-Lenker, der auf seiner Kawasaki bei erlaubten 50 mit 122 km/h unterwegs war. Ihn erwartet nun ein Bußgeld in Höhe von 600 Euro, drei Monate Fahrverbot sowie zwei Strafpunkte.
Mutmaßliche Betrügerin fliegt auf
(ty) Gestern versuchte eine 58-Jährige, in der Nürnberger Altstadt einen Handyvertrag mit falschen Personalien abzuschließen – und flog auf. Gegen 19.30 Uhr legte sie in einem Mobilfunkgeschäft den Personalausweis einer Rentnerin vor und wollte damit den Handyvertrag abschließen. Die Verkäuferin ließ sich nicht täuschen und sprach die Frau darauf an. Nach ihrer Flucht aus dem Laden wurde sie von Polizisten festgenommen.
Nach ersten Ermittlungen steht die Beschuldigte in Verdacht, mit den Ausweisdokumenten der Rentnerin unberechtigt ein Bankkonto eröffnet und Auszahlungen veranlasst zu haben. Dadurch erlangte sie bereits mehrere tausend Euro. Durch die Festnahme wurde ein weiterer finanzieller Schaden verhindert. Die Staatsanwaltschaft ordnete die Durchsuchung der Wohnung der Tatverdächtigen an und stellte Haftantrag. Die Frau wird einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Die Kriminalpolizei führt die weiteren Ermittlungen.