Im Kreis Kelheim droht ein Donau-Hochwasser, während die Prognosen für den Kreis Pfaffenhofen noch gelassen zu sehen sind.
(ty) Kommt nach dem Sturmtief jetzt das Hochwasser? Während man im Kreis Pfaffenhofen der prophezeiten Entwicklung derzeit noch recht gelassen entgegenblicken kann, scheint sich für den Raum Kelheim die Lage ernster zu gestalten. Das geht aus entsprechenden Auskünften der beiden Landratsämter und aus den Informationen des Hochwasser-Nachrichtendienstes hervor.
Gestern sei vom Wasserwirtschaftsamt Landshut bereits eine Vorwarnung über den Hochwasser-Nachrichtendienst herausgegeben worden, hieß es heute aus der Kelheimer Kreisbehörde. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) kündige für die nächsten Tage intensive Niederschläge im Alpenvorland an. Diese sowie die steigende Schneefall-Grenze würden die südlichen Donau-Zuflüsse entsprechend ansteigen lassen.
Für den Donau-Pegel Kelheim bedeutet dies, dass am morgigen Freitag im Laufe des Vormittags Meldestufe 1 überschritten werden soll. "Bis zum Abend rechnen wir mit erreichen von Meldestufe 3", so der Hochwasser-Nachrichtendienst. Nach dem derzeitigen Stand der Berechnungen werde am Samstagnachmittag mit einem Pegel Kelheim von bis zu sechs Metern gerechnet, erklärte das Landratsamt. Ab sechs Metern würde hier Meldestufe 4 gelten.
"An der Abens entwickelt sich nach derzeitigen Erkenntnissen keine größere Hochwasserlage", so das Kelheimer Landratsamt heute Mittag. Die weitere Entwicklung werde abgewartet. Inzwischen heißt es vom Hochwasser-Nachrichtendienst: "Die anhaltenden Niederschläge lassen vor allem die Abens-Pegel Mainburg und Abensberg/Aunkofen kräftig ansteigen, so dass in der kommenden Nacht und Morgen jeweils mit Überschreitung von Meldestufe 2 gerechnet werden muss."
Bei einer wesentlichen Änderung der Situation erfolgt laut Landratsamt umgehend eine Aktualisierung der Vorwarnung über den Hochwasser-Nachrichtendienst. Die Gemeinden an der Donau im Kreis Kelheim sind in den Hochwasser-Nachrichtendienst über das Wasserwirtschaftsamt Landshut und das Landratsamt eingebunden, örtliche Pläne zur Abwehr der Hochwasser-Gefahr sind von den Kommunen erstellt.
"Aufgrund der Wettervorhersage mit Regen und der damit verbundenen Hochwassergefahr laufen auch im Landkreis Kelheim die Vorbereitungen für die Hochwasser-Abwehr an", erklärte ein Sprecher des Landratsamts. "Die Anwohner der Flüsse und sonstige Betroffene werden nach den Meldeplänen von den Gemeinden bei der Überschreitung der Meldegrenzen für die Donau verständigt, auch laufen bei einer Überschreitung der Meldegrenzen die ersten Einsatz-Maßnahmen an." Die Lage werde von den Sicherheitsbehörden aufmerksam verfolgt.
Sollten sich kritische Wasserstände für Donau, Abens, Main-Donau-Kanal oder auch an den anderen kleinen Bächen abzeichnen, wird nach eigenen Angaben beim Landratsamt Kelheim ein Krisenstab unter Einbindung der betroffenen Gemeinden, der Einsatzkräfte und von Fachberatern gebildet, der die zu veranlassenden Maßnahmen koordiniere.
Im Landkreis Pfaffenhofen werde die Donau voraussichtlich am morgigen Freitag Meldestufe 1 erreichen, teilte ein Behörden-Sprecher unter Berufung auf die Informationen des Hochwasser-Nachrichtendienstes gegenüber unserer Zeitung mit. Man werde die Situation freilich beobachten und gegebenenfalls die entsprechenden Maßnahmen einleiten.
Die aktuellen Meldungen und Aktualisierungen bezüglich des Hochwasserstands sind unter www.hnd.bayern.de abrufbar.
Das bedeuten die Meldestufen laut Hochwasser-Nachrichtendienst Bayern:
- Meldestufe 1: Stellenweise kleinere Ausuferungen.
- Meldestufe 2: Land- und forstwirtschaftliche Flächen überflutet oder leichte Verkehrsbehinderungen auf Hauptverkehrs- und Gemeindestraßen.
- Meldestufe 3: Einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet oder Sperrung überörtlicher Verkehrsverbindungen oder vereinzelter Einsatz der Wasser- oder Dammwehr erforderlich.
- Meldestufe 4: Bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet oder Einsatz der Wasser- oder Dammwehr in großem Umfang erforderlich.