Der Gastwirt war im März in einer Ingolstädter Tiefgarage von mehreren Kugeln getroffen und schwer verletzt worden.
(ty) Nachdem ein 41-jähriger Gastwirt vor knapp vier Wochen in einer Ingolstädter Tiefgarage von Unbekannten attackiert und niedergeschossen worden war, hat die Kripo heute zwei Männer im Alter von 45 und 55 Jahren verhaftet. Die Handschellen klickten im Raum Würzburg. Die beiden stehen im dringenden Verdacht, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. In Ingolstadt wurde indes eine 35-jährige Frau festgenommen, gegen die laut Polizei ebenfalls konkrete Verdachtsmomente im Raum stehen.
Wie berichtet, geschah das Verbrechen am 18. März gegen 22 Uhr in der Tiefgarage des Anwesens Hindemithstraße 24a. An seinem Stellplatz angekommen, sprach der 41-Jährige nach Angaben der Polizei einen bislang unbekannten Mann an, der sich hinter einem Pkw versteckt hatte. Dieser Unbekannte sei dann auf den 41-Jährigen zugegangen und habe ihn mit einem Faustschlag zum Kopf hin attackiert. „Ein zweiter Täter mit einer Schusswaffe in der Hand kam hinzu“, sagte ein Polizei-Sprecher. Dieser Mann habe dann mehrmals auf den 41-Jährigen geschossen.
Das Opfer sei von mehreren Schüssen getroffen worden, hieß es auf Anfrage unserer Zeitung aus dem Polizeipräsidium. Der 41-Jährige erlitt den Angaben zufolge schwere Verletzungen an Kopf und Körper. Er konnte sich aber dennoch in seine Wohnung retten und auch die Polizei verständigen. Trotz einer daraufhin sofort eingeleiteten Nahbereichs-Fahndung war den Tätern die Flucht gelungen. In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft gründete die Ingolstädter Kripo die „Ermittlungsgruppe Tiefgarage“ zur Aufklärung des versuchten Tötungsdelikts.
Laut aktueller Mitteilung aus dem Polizeipräsidium Oberbayern-Nord wurden heute im Laufe des Tages im Raum Würzburg Haftbefehle gegen zwei 45 und 55 Jahre alte Männer vollzogen, die von der Staatsanwaltschaft Ingolstadt beim zuständigen Amtsgericht beantragt worden waren. Gegen beide bestehe ein dringender Tatverdacht, an der Tathandlung in der Tiefgarage beteiligt gewesen zu sein.
Mit Unterstützung des SEK, der Kripo Würzburg und der Bereitschaftspolizei seien im Raum Würzburg die Wohnanwesen sowie auch von den Beschuldigten genutzte Geschäftsräume durchsucht worden. „Sichergestellt wurden mehrere Notebooks, Mobiltelefone und fünf Pkw“, meldet die Polizei. Im Laufe der Identitäts-Feststellung und Befragung habe der 55-jährige Tatverdächtige einen Kreislauf-Zusammenbruch erlitten; er sei deshalb in eine Klinik eingeliefert worden. Dort werde der Mann nun polizeilich bewacht.
In Ingolstadt wurde – so heißt es weiter – eine 35-jährige Frau vorläufig festgenommen. Ihre Wohnung sei ebenfalls zur Auffindung von Beweismitteln durchsucht worden. Auch gegen die Frau „ergaben sich konkrete Verdachtsmomente für eine Tatbeteiligung“, so ein Polizei-Sprecher. Die 35-Jährige befinde sich derzeit in Polizei-Gewahrsam. An der staatsanwaltschaftlich koordinierten und begleiteten Polizeiaktion in Würzburg und Ingolstadt seien rund 90 Polizeibeamte beteiligt gewesen. „Weitere Angaben zu Hintergründen der Tat können derzeit aus ermittlungs-taktischen Gründen nicht gemacht werden“, heißt es aus dem Polizeipräsidium.
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