Gemeinsame Naturschutz-Initiative von Landkreis und Freistaat.
(ty) Die "Weltenburger Enge" ist ein einmaliges Naturschauspiel von höchstem Rang. Jetzt soll das Gebiet um den so genannten Donaudurchbruch das erste "Nationale Naturmonument" im Freistaat werden. Diese gemeinsame Naturschutz-Initiative haben Umweltminister Marcel Huber (CSU) und Landrat Martin Neumeyer (CSU) in Kelheim vereinbart, wie aus dem Landratsamt gemeldet wird. Wie es heißt, sollen zwei bestehende Naturschutzgebiete zusammengeführt werden. Zusätzlich kündigten Huber und Neumeyer die Schaffung eines neuen Umwelt-Begegnungs- und Natur-Erlebnis-Zentrums an.
"Wir schlagen in Bayern ein neues Kapitel im Naturschutz auf", sagte Minister Huber. Die Weltenburger Enge sei "aufgrund ihrer außergewöhnlichen Schönheit und Einzigartigkeit prädestiniert", als erste Region Bayerns den besonderen Titel des "Nationalen Naturmonuments" zu tragen. "Die unverbaute, frei fließende Donau, eingebettet in ein imposantes Mosaik aus Felsen und Wäldern, ist eine bundesweit herausragende Naturerscheinung, die wir schützen und zugleich stolz präsentieren wollen", so Huber. "Ich freue mich darauf, in einem gemeinsamen Prozess mit den Verantwortlichen vor Ort diese Premiere in Bayern auf den Weg zu bringen."
Am Ende des Verfahrens zur Ausweisung der Weltenburger Enge als "Nationales Naturmonument" steht nach Mitteilung des Kelheimer Landratsamts eine Verordnung, über deren Inkrafttreten das bayerische Kabinett entscheidet. Landrat Neumeyer unterstrich: "Das Prädikat 'Nationales Naturmonument' adelt die einzigartige Naturerscheinung Weltenburger Enge." Er werde in den nächsten Tagen auf die Verbände und die Interessen-Vertreter sowie auf die Stadt Kelheim zugehen und wesentliche Eckpunkte besprechen.
Die Weltenburger Enge im Landkreis Kelheim ist eine der schönsten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten Bayerns. Für die Ernennung der Weltenburger Enge zum "Nationalen Naturmonument" sollen die bestehenden Naturschutzgebiete "Weltenburger Enge" sowie "Hirschberg und Altmühlleiten" zusammengeführt und qualitativ aufgewertet werden, erklärte die Kreisbehörde. Ferner solle ein Gesamtkonzept entwickelt werden, das zu mehr Natur-Erleben und Natur-Verstehen beitrage.
Zusätzlich kündigten Umweltminister Huber und Landrat Neumeyer ein neues Umwelt-Begegnungs- und Natur-Erlebnis-Zentrum an. Als Standort dafür sei vom Landkreis das Wittelsbacher Schloss vorgeschlagen worden. Die Möglichkeiten der Freizeit-Nutzung, der Personen-Schifffahrt sowie die erforderliche Schädlings-Bekämpfung sollen wie bisher in den Naturschutzgebieten erhalten bleiben. "Auch für private Grundeigentümer gilt der Status-Quo", heißt es in einer Mitteilung aus dem Landratsamt.
Die an internationale Vorbilder angelehnte Kategorie "Nationales Naturmonument" ist im Bundesnaturschutzgesetz verankert. "Nationale Naturmonumente" sind – so erklärt das Landratsamt – rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete, die aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, kulturhistorischen oder landeskundlichen Gründen sowie wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit von herausragender Bedeutung sind. "Nationale Naturmonumente" werden wie Naturschutzgebiete geschützt. Bisher gibt es deutschlandweit zwei "Nationale Naturmonumente": die Ivenacker Eichen in Mecklenburg-Vorpommern und die Bruchhauser Steine in Nordrhein-Westfalen.