Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen Berichten der bayerischen Polizei
Versuchter Mord am Vater
(ty) Ein 24-jähriger ging gestern kurz nach 2 Uhr in Gessertshausen-Döpshofen (Kreis Augsburg) mit einem Küchenmesser bewaffnet auf seinen im Wohnzimmer schlafenden 58-jährigen Vater los. Nach dem ersten Messerstich in Richtung des Oberkörpers gelang es dem von dem Angriff völlig überraschten Opfer, weitere Messer-Attacken seines Sohnes abzuwehren und aus dem Einfamilienhaus zu fliehen. Der 58-Jährige erlitt lediglich leichte Stich- und Abwehrverletzungen, die vom Rettungsdienst ambulant behandelt werden konnten. Der Sohn blieb zunächst in der Wohnung, wurde dann aber bei einer günstigen Gelegenheit von den Polizisten unter Einsatz von Pfefferspray überwältigt und festgenommen.
Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Blutentnahme bei dem Beschuldigten an, die Kripo hat die Ermittlungen übernommen. Der 24-Jährige wurde bereits heute Nachmittag dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht vorgeführt, der den von der Staatsanwaltschaft beantragten Haftbefehl wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung erließ sowie anschließend in Vollzug setzte. Der junge Mann befindet sich deshalb jetzt in Untersuchungshaft. Nähere Einzelheiten, insbesondere zum Motiv des mutmaßlichen Täter, konnten von der Polizei heute noch nicht bekanntgegeben werden, da sie Gegenstand der laufenden Ermittlungen sind.
Mutter lässt ihre Kinder an der Rastanlage zurück
(ty) Gestern ließ eine 21-jährige Belgierin auf der Rastanlage Burgauer See ihre Kinder (1 und 5 Jahre) bei einer anderen belgischen Familie zurück und entfernte sich anschließend. Sie gab an, die Kinder nicht nach Belgien mitnehmen zu wollen. Zwar kannten sich die beiden Familien, jedoch war eine weitere Kontakt-Aufnahme nicht möglich. Die hinzugerufenen Beamten der Autobahnpolizei Günzburg kontaktierten daraufhin ihre belgischen Kollegen, um die genauen Hintergründe zu ermitteln. Die Ermittlungen ergaben, dass in Belgien bereits gegen die Familie wegen Vernachlässigung der Kinder ermittelt werde. Die Kinder wurden in die Obhut des Jugendamts Günzburg gegeben. Die Behörde kümmert sich nun in Zusammenarbeit mit der entsprechenden belgischen Behörde um das weitere Vorgehen.
Auto überrollt jungen Mann
(ty) Gestern ereignete sich auf der Bundesstraße 28 zwischen dem Autobahndreieck Hittistetten und Ulm ein schwerer Unfall. Ein Pkw, der von einem 18-jährigen Fahrer gelenkt wurde, war in Richtung Ulm unterwegs. Auf der rechten der beiden Spuren erfasste der Wagen gegen 2 Uhr eine Person. Der Fahrer des Pkw meldete sich sofort über Notruf. Die Ersthelfer und Rettungskräfte konnten dem 20-jährigen Opfer jedoch nicht mehr helfen. Der junge Mann starb noch vor Ort. Die Beamten der Autobahnpolizei Günzburg führen die Unfallaufnahme und Ermittlungen zum Unfallhergang durch. Eine für Anfang nächster Woche angeordnete Obduktion soll weitere Klarheit schaffen. Die Polizei ermittelt währenddessen auf Hochtouren, um die genauen Umstände des Unfalls zu rekonstruieren. Der Schaden am Pkw beläuft sich auf etwa 7000 Euro.
Millionen-Schaden beim Autohandel
(ty) Einen Schaden von über einer Million Euro soll in den vergangenen Jahren ein 53-Jähriger aus dem Landkreis Coburg verursacht haben, wie das Polizeipräsidium Oberfranken heute mitteilt. Der Mann betreibt einen Gebrauchtwagen-Handel und soll als Vermittler beim Weiterverkauf von Fahrzeugen Erlöse in Teilen für sich behalten oder überhaupt nicht ausbezahlt haben. Die umfangreichen Ermittlungen der Polizei Neustadt führt nun die Kriminalpolizei Coburg fort.
Im Sommer vergangenen Jahres nahm die Polizei nach einer Anzeige die Ermittlungen gegen den Mann aun. Demnach soll der 53-Jährige den Auftraggeber über den tatsächlichen Verkaufserlös getäuscht und entsprechende Beträge für sich behalten haben. Die weit über 200 Geschädigten verteilen sich über das gesamte Bundesgebiet. Die Polizei stellte sicher, dass bereits auf dem Firmen-Areal stehende Fahrzeuge nicht mehr weiterverkauft werden können, und verhinderte dadurch weiteren Vermögensschaden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erging Ende inzwischen Haftbefehl gegen den 53-Jährigen. Er befindet sich deshalb in einer Justizvollzugsanstalt.
Krasser Beziehungs-Streit mit Folgen
(ty) Ein Paar aus dem Fürstentum Liechtenstein geriet in Lindau nach erheblichem Alkoholgenuss in Streit. Dabei zog der 44-jährige Mann seine 38-jährige Partnerin an den Haaren. Diese schlug ihrerseits mit dem Absatz ihrer High-Heels ihrem Partner mehrfach so heftig auf den Kopf, dass dieser stark blutende Wunden erlitt. Passanten fiel das Autos des Paares bei der Fahrt auf der Bregenzer Straße stadteinwärts auf, als bei einem Wende-Manöver die hintere Tür aufschlug, der Pkw dann am Berliner Platz auf die Verkehrsinsel fuhr und an einer Tankstelle hielt.
Die Passanten versuchten erfolglos, den Pkw-Lenker an der Weiterfahrt zu hindern, und verständigten dann die Polizei. Kurz darauf wurde das Auto von einer Streife in Aeschach auf einem Parkplatz entdeckt. Nachdem der verletzte Fahrer vom Rettungsdienst versorgt und im Krankenhaus Lindau behandelt war, musste er sich wegen seiner erheblichen Alkoholisierung einer Blutentnahme unterziehen. Sein Führerschein wurde sichergestellt. Ihn erwartet nun ein Strafverfahren wegen Verkehrsgefährdung, Unfallflucht und Körperverletzung. Seine Partnerin wird wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung angezeigt.
Jugendlicher frontal von Pkw erfasst
(ty) Gestern gegen 22.50 Uhr fuhr ein 45-Jähriger aus dem Landkreis Bad Kissingen mit seinem Pkw auf der B19 von Oerlenbach in Richtung Schweinfurt, zur gleichen Zeit überquerte eine fünfköpfige Gruppe Jugendlicher auf Höhe einer Tankstelle die Straße. Nach derzeitigem Erkenntnissen erkannt der Pkw-Fahrer die Personen auf der Bundesstraße zu spät und versuchte noch, nach links auszuweichen. Ein 17-Jähriger aus der Gruppe wurde jedoch frontal von dem Pkw erfasst.
Er wurde durch die Wucht des Aufpralls lebensgefährlich verletzt. Nach einer Erstversorgung durch einen Notarzt kam er in ein naheliegendes Krankenhaus. Der Fahrer des Pkw erlitt einen Schock und musste ebenfalls vom Rettungsdienst behandelt werden. Um den Unfallhergang exakt rekonstruieren zu können, wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Schweinfurt auch ein Sachverständiger eingeschaltet.
Polizistin erhält unsittliches Angebot
(ty) Nachdem er zunächst an der Kettenbrücke in der Bamberger Innenstadt randalierte, verletzte heute ein 33-Jähriger die herbeigeilten Polizeibeamten. Gegen 3 Uhr standen zwei junge Männer mit ihrem Auto am Straßenrad, als plötzlich der Mann in das Auto stieg und die beiden dazu aufforderte, loszufahren. Als der Fahrer den ungebetenen Gast mit Nachdruck zum Verlassen des Wagen aufforderte, versuchte dieser ihn zu schlagen. Anschließend sprang der Mann auf die Motorhaube und beschädigte den Wagen. Den alarmierten Polizisten begegnete der Betrunkene aggressiv und mit ausgebreiteten Armen sowie freiem Oberkörper.
Als er dazu aufgefordert wurde, stehen zu bleiben, forderte er eine Polizeibeamtin zudem auf, ihm „einen zu blasen“. Um diese Aufforderung zu unterstreichen, öffnete er seine Hose. Bei der anschließenden Festnahme beleidigte er die Gesetzeshüter weiter und leistete außerdem erheblichen Widerstand, wobei zwei Polizisten leicht verletzt wurden. Der 33-Jährige wurde daraufhin in einer Zelle ausgenüchtert. Er muss sich nun wegen mehrerer Delikte strafrechtlich verantworten.
Kleinkind auf Abwegen
(ty) In einem unbeobachteten Moment büxte vorgestern ein dreijähriger Bub von zu Hause aus und ging in Coburg auf Erkundungstour. Gegen 21 Uhr muss der Junge aus der Wohnung seines Vaters entwischt sein. Nachdem der Papa zunächst ergebnislos in der Umgebung nach seinem Sprössling suchte, verständigte er die Polizei.
Nahezu zeitgleich erreichte die Beamten die Information, dass sich ein kleiner Junge mutterseelenallein am Angerparkplatz in der Schützenstraße aufhält und weit und breit kein Angehöriger zu sehen sei. Bei dem Jungen auf dem Angerparkplatz handelte es sich tatsächlich um den gesuchten Dreijährigen. Dieser konnte kurz darauf seinem überglücklichen Vater übergeben werden.
Wilde Jugendliche: Fünf Polizisten verletzt
(ty) Gestern gingen drei Jugendliche beim Kiliani-Volksfest in Würzburg immer wieder andere Festbesucher lautstark und aggressiv an. Gegen 23.15 Uhr wurde die Polizei bezüglich der jungen Leute informiert, die sich im Bereich der Achterbahn aufhielten. Mehrere Beamte der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt kamen dorthin. Es stellten sich schnell drei Personen im Altern von 17 bis 18 Jahren als Hauptaggressoren heraus. Diese ließen sich auch trotz Anwesenheit der Beamten nicht beruhigen und gingen stattdessen auch verbal gegen sie vor. Als die Personalien der drei Jugendlichen festgestellt werden sollten, attackierten sie die Beamten und leisteten erheblichen Widerstand. Dabei wurden diese durch etwa 20 herumstehenden Jugendlichen regelrecht angestachelt.
Nachdem die drei jungen Männer unter Kontrolle gebracht werden konnten, wurden ihnen Handfesseln angelegt. Anschließend wurden sie zur Polizeiinspektion gebracht, wo auf Anordnung der Staatsanwaltschaft bei allen drei Personen eine Blutentnahme erfolgte. Die Sympathisanten der drei Festgenommen konnten im Nachgang vor Ort durch ein großes Polizeiaufgebot beruhigt werden. Durch die Widerstandshandlungen wurden insgesamt fünf Polizeibeamte leicht verletzt. Sie konnten ihren Dienst fortsetzen. Die drei Jugendlichen erwartet nun ein Ermittlungsverfahren wegen eines tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte. Zudem erhielten sie ein Betretungsverbot für das Gelände für die restliche Dauer des Volksfestes.
Spanner fotografiert im Damen-Klo
(ty) Während eine 27-jährige Frau sich am Freitagabend in Bad Neustadt an der Saale (Kreis Rhön-Grabfeld) auf der Damentoilette eines Baumarkts befand, konnte sie unter der Trennwand plötzlich das Display eines Smartphones erkennen. Ein 23-Jähriger war nach derzeitigen Erkenntnissen in der Nachbarkabine und versuchte, die Frau – unter der Trennwand hindurch – mit seinem Handy zu fotografieren. Als die Frau die Situation bemerkte, verließ sie umgehend die Toilette.
Der 23-Jährige flüchtete sich zunächst in die Herrentoilette, konnte dort jedoch von der 27-Jährigen und Mitarbeitern des Baumarkts festgehalten werden. Der Beschuldigte wurde schließlich von den verständigten Polizisten festgenommen. Der Rumäne ohne festen Wohnsitz in Deutschland wurde nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft nach der Benennung eines Zustellungs-Bevollmächtigten wieder entlassen. Gegen ihn laufen nun Ermittlungen wegen der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereiches durch Bildaufnahmen.
Evakuierung nach Bazooka-Fund
(ty) Im Laufe des gestrigen Tages mussten in Leipheim (Kreis Günzburg) im Bereich der Fonyoder Straße, Einmündung Jakob-Wehe-Straße, Grabungsarbeiten zur Reparatur einer Stromleitung durchgeführt werden. In diesem Gebiet war der Strom ausgefallen. Die Polizei erhielt 20.30 Uhr die Mitteilung, dass im Zuge dieser Grabungsarbeiten ein Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg, vermutlich eine Granate, gefunden worden sei. Die Arbeiten wurden sofort eingestellt.
Im Zuge der ersten Maßnahmen unter Hinzuziehung eines Fachmannes bestätigte sich der Verdacht, dass es sich bei dem gefundenen Gegenstand tatsächlich um ein Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg handelte. Es war das Geschoss einer so genannten Bazooka, einer panzerbrechenden Waffe. Der Fachmann des Kampfmittel-Räumdienstes erklärte, dass aufgrund des Zustandes dieses Blindgängers ein Abtransport nicht möglich ist, sondern eine geregelte Sprengung vor Ort im Lauf des Samstagvormittags notwendig sein wird.
Bis zur Sprengung wurde das Geschoss vor Ort gesichert und durch Kräfte der Polizei durchgehend bewacht. Für die Durchführung der Sprengung mussten am heutigen Morgen ab 9 Uhr in einem Radius von etwa 100 Meter diverse Straßen gesperrt werden. In einem begrenzten Umfang waren auch Evakuierungen notwendig. Von der Evakuierung waren drei Wohnhäuser betroffen. In einem erweiterten Bereich wurden die Bewohner aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben. Ein Firmengelände wurde ebenfalls gesperrt.
Die gezielte Sprengung wurde gegen 10.45 Uhr auf einem in der Nähe des Fundortes gelegenen Sportplatz durchgeführt. Die Detonation verlief ohne Zwischenfälle. Es kam zu keinerlei Personen- oder Sachschäden – mit Ausnahme des Materials, das zur Eindämmung im Rahmen der gezielten Sprengung verwendet worden war. Neben dem Kampfmittel-Räumdienst und Beamten der Polizeiinspektionen Günzburg, Neu-Ulm, Krumbach und Burgau sowie der Autobahnpolizei waren auch die Feuerwehr Leipheim und Kräfte des Rettungsdienstes im Einsatz.