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Mit den blauen Vitamin-Bomben kann man so einiges anstellen. Was, das lesen Sie hier. Dazu gibt's noch ein ungewöhnliches Rezept.

(ty) Vielerorts biegen sich in diesen Tagen die Zwetschgen- und Pflaumenbäume unter der Last der blauen Früchte. Jetzt ist mitunter Kreativität gefragt, will man die zahlreichen köstlichen Vitamin-Bomben nicht einfach den Wespen überlassen. Die Landfrauen im Bayerischen Bauernverband (BBV) werfen ihre ganze Erfahrung in die Waagschale, helfen mit Tipps und Verarbeitungs-Ideen. Nachfolgend ein bisschen Inspiration zum Verwöhnen von Pflaumen-Gaumen.

 

Zwetschgen oder Pflaumen?

Wo ist eigentlich der Unterschied? Zwetschgen sind die länglich-ovalen Verwandten der eher runden Pflaumen. Im Gegensatz zu den Pflaumen lösen sich Zwetschgen leicht vom Stein und haben ein festes Fruchtfleisch. Sie eigenen sich daher für Obstkuchen, Zwetschgen-Knödel oder fruchtige Desserts. Pflaumen haben eine eher weiche Konsistenz und zerkochen schneller beim Erhitzen. Deshalb eigenen sie sich besonders für Mus, Likör oder Konfitüre. Neben ihren vielseitigen Einsatz-Möglichkeiten in der Küche sind Zwetschgen aber auch reich an Vitamin A, B, C und E. Damit unterstützen sie das Immun- und Nervensystem. 

Pur genießen

Frisch vom Baum sind Zwetschgen und Pflaumen sehr köstlich und aufgrund ihres hohen Ballaststoff- und Fruchtzucker-Gehaltes zudem verdauungs-fördernd. Empfindliche Menschen sollten hier allerdings nicht zu viele Früchte naschen, da sonst Bauchschmerzen und Blähungen drohen können. An einem kühlen und dunklen Ort halten sich die Früchte drei bis vier Tage. Frische Zwetschgen sind mit einer weißen Wachs-Schicht überzogen, die sie vor dem Austrocknen schützt. Deshalb sollte man die Früchte erst kurz vor dem Verzehr waschen.

Einfrieren

Die schnellste und einfachste Methode, Zwetschgen und Pflaumen für den Winter zu konservieren, ist sie einzufrieren. "Dazu entsteinen Sie die Früchte und frieren Sie in einem Gefrierbeutel ein, den Sie zuvor mit einer Angabe zum Inhalt, dem Einfrierdatum und Menge beschriften", raten die Landfrauen. "Gefrorene Früchte halten zirka ein Jahr." Bei großen Mengen an Früchten empfiehlt sich die Anschaffung eines Zwetschgen-Entsteiners.

Trocknen / Dörren

Zwetschgen und Pflaumen können durch Dörren im Backofen haltbar gemacht werden. "Dazu die Früchte waschen, entsteinen und einlagig auf mit Backpapier ausgelegte Ofenbleche legen. Bei einer Temperatur von 50 bis 60 Grad Celsius zirka 15 Stunden trocknen. Dabei sollte die Ofentür mit einem Holzlöffel leicht geöffnet gehalten werden, damit die Feuchtigkeit entweichen kann." Wichtig ist: "Die Blechpositionen immer wieder zu tauschen." Gedörrte Zwetschgen beziehungsweise Pflaumen seien fertig, wenn sich ihre Oberfläche leicht ledrig und fest anfühle. Nach dem Abkühlen seien die Früchte in verschließbaren Dosen und Gläsern über Monate haltbar.

Datschi & Co.

Als Kuchenbelag eignen sich Zwetschgen und Pflaumen, für einen Datschi werden traditionell Zwetschgen verwendet. Als Unterlage dient je nach Geschmack ein Hefe- beziehungsweise Mürbteig, auf dem die entsteinten und eingeschnittenen Früchte gedatscht, also flach aufgedrückt, werden.
Verfeinert werden Zwetschgen- und Pflaumenkuchen gerne mit Zimt-Streusel.

Kompott und Mus

Zwetschgen-Kompott oder Pflaumenmus sind herrliche Begleiter von Mehlspeisen und herzhaften Wildgerichten oder zum Beispiel auch als "Topping" auf Joghurt und Quark eine schöne Frühstücks-Idee. Bei beiden Gerichten ist Sauberkeit und hygienisches Arbeiten der Garant für langen Genuss. "Egal ob Sie, wie beim Kompott gekochte Fruchtstücke oder wie beim Mus gekochte und pürierte Früchte verwenden, sollten die Gläser jeweils heiß gespült und der Inhalt heiß eingefüllt werden." Als Geschmackszutat eignen sich zum Beispiel Rotwein, Zimt, Nelken, oder auch Orangenschale.

Chutney & Co.

Süße Früchte wie Pflaumen und Zwetschgen passen auch hervorragend zur herzhaften Küche. Verarbeitet mit Ingwer, Curry, Thymian, Zwiebel und Essig sind sie Grundlage vielfältiger Chutneys oder Saucen, die gut zum Beispiel zu Gegrilltem passen. Aber auch in Kombination mit kräftigem Käse sind herzhaft eingemachte Zwetschgen und Pflaumen eine hervorragende Ergänzung.

Gewohntes mal anders – ein Rezept

Und noch ein Landfrauen-Tipp: Viele herzhafte Gerichte bekommen einen neuen Schwung, werden sie einmal mit den blauen Früchten zubereitet, wie das fruchtige Zwetschgen-Ratatouille von Ernährungs-Fachfrau Christine Schmidkonz aus der Oberpfalz zeigt. Hier das Rezept:

Zutaten für vier Personen:

  • 500 g Zwetschgen (fest)
  • 250 g Äpfel
  • 300 - 350 g Zucchini
  • ca. 250 g Auberginen
  • 1 Zwiebel
  • unbehandelter Zitronenabrieb
  • 4 EL Öl
  • Salz, Pfeffer, Majoran, etwas Cayenne Pfeffer

Zubereitung:

Obst und Gemüse säubern oder schälen. Äpfel, Zucchini und Auberginen in gleichmäßige Würfel schneiden. Zwetschgen vierteln, Zwiebel fein würfeln. Zucchini, Zwiebel, Auberginen in Öl anbraten, Äpfel und Zwetschgen zugeben und circa 10 bis 15 Minuten garen. Anschließend mit Salz, Pfeffer, Cayenne Pfeffer, Majoran und Zitronenabrieb würzen. 

Dazu ein Dip:

  • 200 g Schmand
  • 80 - 100 g Sahne

Mit Kräutersalz und frisch geriebenen Ingwer würzen. Schmeckt auch zu kurz gebratenen Hähnchenspießen oder Schwein sehr gut.


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