Vom 24. bis zum 28. September gibt es in Kelheim nützliche Informationen zu Mindestlohn, bezahlten Urlaub oder geregelten Arbeitszeiten.
(ty) In Deutschland arbeiten rund 7,8 Millionen Menschen in einem Minijob – zwei Drittel davon sind Frauen. Sie verdienen maximal 450 Euro im Monat, sind häufig nicht eigenständig krankenversichert und haben weder Anspruch auf Arbeitslosengeld noch Rente. Zur dann oft fehlenden Absicherung bei Krankheit, Arbeitslosigkeit und im Alter kommt hinzu, dass viele Minijobende aus Unkenntnis Nachteile in ihrem Arbeitsverhältnis in Kauf nehmen: Häufig wissen Arbeitgeber und Beschäftigte nicht, dass Minijobende auf Mindestlohn, bezahlten Urlaub oder geregelte Arbeitszeiten den gleichen Anspruch haben wie andere Beschäftigte auch.
„Gleichzeitig sorgen der demografische Wandel, die anhaltend hohe Arbeitskräftenachfrage und der spürbare Fachkräftebedarf der Unternehmen aktuell für beste Voraussetzungen, um aus einem Minijob mehr zu machen. Beschäftigte sollen in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis ein auskömmliches Einkommen haben und Betriebe brauchen engagierte, zuverlässige und eingearbeitete Fachkräfte“, sagt Detlef Scheele, der Vorsitzende des Vorstandes der Bundesagentur für Arbeit.
Im Landkreis Kelheim sind etwa 12 500 Personen geringfügig beschäftigt (zuletzt veröffentlichte Statistik der Bundesagentur für Arbeit vom 30. Juni 2017). Beim Jobcenter Landkreis Kelheim sind aktuell rund 1800 erwerbsfähige Personen im Leistungsbezug. Davon sind 354 Personen erwerbstätig und erhalten aufstockend Leistungen. Von den erwerbstätigen Leistungsbeziehern sind 139 Personen geringfügig beschäftigt (bis 450 Euro). Knapp 200 Leistungsbezieher sind als alleinerziehend registriert. Davon sind aktuell 17 Personen in Teilzeit oder geringfügig beschäftigt. Das Jobcenter hat sich daher um die Ausstellung „Minijob? Da geht noch mehr“ bemüht und will damit umfassend informieren – einerseits über die rechtliche Situation im Minijob und andererseits über die tatsächlichen Kosten von Minijobs im Unternehmen. Zugleich soll die Ausstellung den Dialog mit Beschäftigten und Arbeitgebern vertiefen, um gemeinsam Wege in existenzsichernde Beschäftigung zu finden.
Die Wanderausstellung „Minijob? Da geht noch mehr“ macht vom 24. bis 28. September Station im Landratsamt Kelheim im Donaupark. Sie bietet anschaulich Informationsmöglichkeiten für alle interessierten Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Die Eröffnung erfolgt am 24. September um 13 Uhr durch Landrat Martin Neumeyer. Im Zusammenhang mit der Ausstellung ist am 26. September um 9.30 Uhr im kleinen Sitzungssaal des Landratsamtes eine Infoveranstaltung mit einem Referenten der Deutschen Rentenversicherung geplant. Die Veranstaltung ist für alle Interessierte öffentlich.