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Hintergrund ist, "dass Herr Stadler aufgrund seiner andauernden Untersuchungshaft nicht in der Lage ist, seine Aufgaben als Mitglied des Vorstands zu erfüllen und sich stattdessen auf seine Verteidigung konzentrieren will"

(ty) Während er selbst seit Monaten hinter Gittern sitzt, ist heute seine Tätigkeit für den VW-Konzern und damit auch für den Ingolstädter Autobauer zu Ende gegangen. Audi-Vorstandschef Rupert Stadler "scheidet mit sofortiger Wirkung aus den Unternehmen aus und ist nicht mehr für den Volkswagen-Konzern tätig", wurde heute von VW gemeldet. Stadler, der seit 2007 an der Spitze von Audi stand, gilt bekanntlich als Beschuldigter in Zusammenhang mit dem Diesel-Skandal. Ihm wird Betrug sowie mittelbare Falschbeurkundung vorgeworfen. Er war am 18. Juni festgenommen worden und befindet sich seither – wegen Verdunkelungsgefahr – in Untersuchungshaft.

"Die Aufsichtsräte der Volkswagen AG und der Audi AG haben heute dem Abschluss einer Vereinbarung mit Rupert Stadler zur Beendigung seiner Ämter als Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG und als Vorstands-Vorsitzender der Audi AG sowie seiner Dienstverträge zugestimmt", teilte der VW-Konzern mit. "Herr Stadler scheidet mit sofortiger Wirkung aus den Unternehmen aus und ist nicht mehr für den Volkswagen Konzern tätig."

Hintergrund dieser Entscheidung ist den Angaben zufolge, "dass Herr Stadler aufgrund seiner andauernden Untersuchungshaft nicht in der Lage ist, seine Aufgaben als Mitglied des Vorstands zu erfüllen und sich stattdessen auf seine Verteidigung konzentrieren will". Was Stadler – mutmaßlich auch finanziell – jetzt noch vom VW-Konzern zu erwarten hat, das dürfte wohl auch entscheidend davon abhängen, ob er im Falle eines Prozesses verurteilt wird oder nicht. Von Volkswagen hieß es jedenfalls heute: "Die vertragliche Abwicklung ist an den Verlauf und den Ausgang des Strafverfahrens geknüpft."

Rupert Stadler hatte seine Tätigkeit für Audi im Jahre 1990 begonnen. Seitdem war er durchgehend im Volkswagen-Konzern tätig. Seit dem 1. Januar 2003 war er Mitglied im Vorstand der Audi-AG. Seit Anfang des Jahres 2007 bekleidete er den Posten des Vorstands-Vorsitzenden bei Audi. Man nannte ihn – in Anspielung des Audi-Logos – nicht selten "Herr der Ringe". Zum 1. Januar 2010 war Stadler außerdem in den Vorstand der Volkswagen-AG berufen worden. All das ist nun Geschichte. Stadler hatte laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" bei VW und Audi zuletzt rund fünf Millionen Euro im Jahr an Gehalt und Boni bekommen.

 


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