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Regierung von Oberbayern erteilt Genehmigung. Airport-GmbH will 455 Millionen Euro investieren, Inbetriebnahme im Jahr 2023 anvisiert.

(ty) Das Luftamt Südbayern der Regierung von Oberbayern hat nach Durchführung eines Planfeststellungs-Verfahrens mit Behörden- und Öffentlichkeits-Beteiligung die planungsrechtliche Genehmigung für den neuen Flugsteig am Terminal 1 des Münchner Flughafens erteilt. Mit dieser Genehmigung erlaubt die Regierung von Oberbayern laut eigener Mitteilung, dass auf einer Teilfläche des Vorfelds West der von der Flughafen-München-GmbH (FMG) geplante Flugsteig errichtet werden kann. "Noch in diesem Jahr kann nun mit den ersten vorbereitenden Bauarbeiten am Vorfeld begonnen werden", teilte die FMG dazu mit. Die Inbetriebnahme des neuen Flugsteigs werde voraussichtlich im Jahr 2023 erfolgen.

 

"Nach sorgfältiger Prüfung und Abwägung aller betroffenen Interessen kommt das Luftamt Südbayern zu dem Ergebnis, dass durch dieses Projekt Belange Einzelner oder öffentliche Belange nicht beeinträchtigt werden", erklärte die Regierung von Oberbayern. Die FMG verwirkliche das Projekt auf eigenen Grundstücken im Bereich des bestehenden Vorfeldes. Der Flugsteig habe keine Auswirkungen auf die Anzahl der Flugbewegungen am Airport und ziehe keine Veränderungen an der Lärmsituation in der Umgebung nach sich.

Ziele dieser Ausbau-Maßnahme sind laut aktueller Mitteilung der Flughafen-Gesellschaft "eine bedarfsgerechte Anpassung des Non-Schengen-Bereichs" sowie "eine Steigerung der Service- und Aufenthaltsqualität" im Terminal 1. Der neue Flugsteig solle mit den heutigen Modulen A und B verbunden sein und mehr als 320 Meter in das westliche Vorfeld des Airports hineinreichen. An dem Pier könnten insgesamt bis zu zwölf Flugzeuge andocken, so die FMG.

"Im Verlauf der letzten Jahre ist die Kapazität des Terminals 1 durch erhöhte Sicherheits-Anforderungen und veränderte Verkehrs-Strukturen faktisch immer weiter reduziert worden", so die Flughafen-GmbH. Mit dem neuen Flugsteig werde das Abfertigungs-Gebäude wieder in der Lage sein, die in den nächsten Jahren zu erwartenden Passagiermengen unter Gewährleistung internationaler Qualitäts-Standards abzufertigen.

"Mit dem Ausbau sorgen wir dafür, dass Bayerns Tor zur Welt künftig in allen Abfertigungs-Bereichen eine hohe Aufenthalts- und Service-Qualität bietet", erklärte Flughafen-Chef Michael Kerkloh. "Diesen Qualitäts-Sprung erreichen wir durch ein modernisiertes und an die spezifischen Anforderungen des Luftverkehrs von morgen angepasstes Terminal mit zentralisierten Kontrollbereichen, hochwertigen Retail- und Gastronomie-Einheiten sowie zusätzlichen Lounges." Damit, so Kerkloh, "stärken wir die Entwicklungsperspektive für den gesamten Flughafen".

 

Das Gesamt-Konzept für den Ausbau sieht nach FMG-Angaben einen in drei Ebenen gegliederten Baukörper vor, der aus einem an das bestehende Terminal 1 angrenzenden Kerngebäude und einem Pier besteht. Die Gesamtfläche der Erweiterung inklusive der Umbauten in der heutigen Ankunft im Modul B betrage rund 95 000 Quadratmeter. Für das Ausbau-Vorhaben seien Gesamt-Projektkosten in Höhe von rund 455 Millionen Euro veranschlagt, die die Flughafen-München-GmbH aus eigenen Mitteln aufbringen werde.

Das in den 1970er Jahren geplante und 1992 in Betrieb genommene Terminal 1 besteht derzeit aus fünf voneinander unabhängigen Modulen A bis E. Der geplante Flugsteig soll sich auf Höhe des Moduls B rund 320 Meter in west-östlicher Richtung auf das derzeitige Vorfeld West erstrecken. Das Bauwerk hat laut Regierung von Oberbayern eine Breite zwischen 60 und 220 Metern und eine durchschnittliche Höhe von 17 Metern. Am Verbindungsbereich zum Bestandsgebäude werde der Flugsteig über einen zentralen Pass- und Sicherheits-Kontrollbereich sowie über eine Gepäck-Ausgabe verfügen. Am Flugsteig können je nach Maschinen-Größe bis zu zwölf Flugzeuge andocken. Insgesamt stünden dann am Terminal 1 acht zusätzliche gebäudenahe Kontaktpositionen zur Verfügung. "So erhalten mehr Passagiere die Möglichkeit, direkt vom Flugsteig in ein Flugzeug zu steigen oder dieses zu verlassen", heißt es dazu.

 

Insgesamt werden laut Regierung auf dem Vorfeld West vier Abstellpositionen weniger verfügbar sein. Aufgrund der modularen Struktur und im Hinblick auf seine aus heutiger Sicht beengten räumlichen Verhältnisse genüge das Terminal 1 nicht mehr vollumfänglich den an einem internationalen Großflughafen erwarteten Qualitäts-Standards. Daher habe die FMG bei der Regierung von Oberbayern die Planfeststellung eines Erweiterungsbaus beantragt. Durch den Anbau des Flugsteigs solle das Terminal 1 in Teilbereichen dem Standard des moderneren, im Jahr 2003 in Betrieb gegangenen Terminals 2 angepasst werden.

Die Entscheidung der Regierung von Oberbayern werde derzeit den Betroffenen offiziell zugestellt sowie darüber hinaus in der Stadt Freising und den Gemeinden Oberding und Hallbergmoos zur Einsichtnahme für jedermann ausgelegt. Zugleich könne sie auch auf den Internetseiten der Regierung von Oberbayern unter www.regierung-oberbayern.de in der Rubrik "Aktuelles" ("Planfeststellung-Beschlüsse") eingesehen werden.


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