Im St. Josef war heute Vormittag eine gefährliche Säure ausgelaufen. Vier Mitarbeiter wurden verletzt.
(aa) In Regensburg kam es heute Vormittag zu einem Unfall mit Peressigsäure. Das stark ätzende Desinfektionsmittel war im Caritas-Krankenhaus St. Josef ausgelaufen. Gegen 9 Uhr rückte deshalb ein Großaufgebot an Feuerwehren und Rettungskräften an. In einer offiziellen Stellungnahme des Hospitals sagte Geschäftsführer Nicolas von Oppen: "Es bestand zu keinem Zeitpunkt eine erhöhte Gefahrenlage für unsere Patienten und Mitarbeiter. Der für derartige Vorfälle vorgesehene interne und externe Maßnahmenplan sowie die Kooperation mit Polizei und Feuerwehr funktionierte professionell und reibungslos."
Ein Mitarbeiter hatte die umgefallene und ausgelaufene Flasche konzentrierter Peressigsäure am Morgen in einem Lagerraum festgestellt. Dieses Mittel wird, so heißt es von Seiten des Krankenhauses, üblicherweise für die Desinfektion von hoch kontaktiösen Erregern verwendet. Die Verantwortlichen leiteten Sofortmaßnahmen ein, wie beispielsweise die umgehende Abschaltung der Belüftung, um eine Verbreitung der Dämpfe zu verhindern. Außerdem wurde die Notaufnahme sofort gesperrt.
Der Gefahrstoffzug der Berufsfeuerwehr Regensburg sowie die Freiwilligen Feuerwehren aus Burgweinting und Oberisling wurden zur Unterstützung an die Einsatzstelle alarmiert. Mit Chemikalien-Schutzanzügen konnten die Feuerwehrkräfte unter schweren Atemschutz die evakuierte Notaufnahme betreten. Mit einem speziellen Lüfter wurden Schläuche nach draußen gelegt, um die möglicherweise kontaminierte Luft aus dem Gebäude abzusaugen. Außerdem wurde eine Dekontaminationsstelle vor dem Gebäude errichtet. Letztlich konnten die Einsatzkräfte die Säure beseitigen. Dr. Andreas Hüfner, Ärztlicher Leiter der Notaufnahme erklärte vor Ort, dass der Stoff stark ätzend sei und vor allem für den Kontakt mit der Haut, den Augen und den Atemwegen gefährlich sei.
In der Mitteilung des Krankenhauses heißt es weiter, dass vier Mitarbeiter, die mit den Dämpfen der Säure im Lagerraum in Kontakt kamen, ärztlich versorgt werden mussten. Patienten seien laut Dr. Hüfner durch den Zwischenfall aber nicht zu Schaden gekommen. Das Caritas-Krankenhaus war insgesamt knapp zwei Stunden von der Leitstelle abgemeldet und konnte in dieser Zeit keine Notfälle aufnehmen. Gegen 11 Uhr konnte der Betrieb in der Zentralen Notaufnahme wieder aufgenommen werden.