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Tabletten gegen erhöhte Blutwerte, Genesungswünsche aus ganz Deutschland. Pfaffenhofener Polizei ermittelt gegen unbekannt.

Von Alfred Raths

Der Gesundheits-Zustand von Rettungshund "Rudi", der am Wochenende im Gemeinde-Bereich von Scheyern mutmaßlich vergiftet worden war, hat sich inzwischen deutlich verbessert. "Sollte nicht noch etwas Unvorhergesehenes passieren, ist Rudi jetzt über dem Berg", berichten Tierhalterin Evelin Moll und ihr Partner Frank Weichenrieder. Die beiden bedanken sich in einem Statement für die große Anteilnahme und die bundesweiten Genesungswünsche. Die Pfaffenhofener Polizei ermittelt indes gegen unbekannt und wird auch die Staatsanwaltschaft informieren. 

"Wir können Gott sei Dank aufatmen", erklärte Frank Weichenrieder, der Partner von Rettungshunde-Führerin Evelin Moll, nach dem Vorliegen der Ergebnisse aus den jüngsten Bluttests gegenüber unserer Redaktion. Der dreijährige Labrador war – wie berichtet – am Sonntag allem Anschein nach zwischen Gneisdorf und Scheyern auf dem morgendlichen Gassi-Gang zum Opfer eines Giftköders geworden, den er zu sich genommen hatte. Die Leberwerte und der Muskelwert seien zwar erhöht und der Blutgerinnungswert etwas niedrig, wie die Untersuchungen ergaben – doch dies werde über die kommenden drei Wochen mit Tabletten behandelt.

Die große Hoffnung ist freilich, dass sich die Blutwerte des Vierbeiners allesamt wieder im Normalbereich einpendeln. "Sollte nicht noch etwas Unvorhergesehenes passieren, ist er jetzt über dem Berg", sagt Weichenrieder, der sich jetzt zusammen mit Evelin Moll in einem persönlichen Statement für die – bundesweite – Anteilnahme bedankt. Der Fall des mutmaßlich vergifteten Rettungshunds hatte für großes Aufsehen gesorgt. Allein die Berichte in unserer Online-Zeitungen kelheim-today und pfaffenhofen-today wurden etliche tausend Mal gelesen.

Das Statement von Evelin Moll und Frank Weichenrieder im Wortlaut:

"Wir sind überwältigt von der öffentlichen Anteilnahme und den vielen Genesungswünschen von Rettungshundestaffeln, Hundeschulen und Privatpersonen deutschlandweit. Insbesondere unsere Kameraden der BRK-Rettungshundestaffel Pfaffenhofen/Ilm waren ständig mit ihren Gedanken bei uns. Sogar die DRK-Rettungshundestaffel Ostfriesland drückte die Daumen und Pfoten. Vielen Dank!

Unser besonderer Dank gilt dem gesamten Team der Tierarztpraxis Dr. med. vet. Ines Czupalla in Scheyern für das schnelle, engagierte und professionelle Handeln. Auch meinen Arbeitgebern ein herzliches Dankeschön für die unkomplizierte Freistellung und meinen Kollegen/innen für die Übernahme meiner Aufgaben. Wir wünschen uns von ganzem Herzen, dass kein Haustier-Besitzer so etwas je miterleben muss. Evelin & Rudi."

Einer der aufgefundenen mutmaßlichen Giftköder. 

Die Stunden der Ungewissheit, ob Rettungshund Rudi überleben wird, scheinen glücklicherweise vorbei. Weiterhin mit dem Fall befasst ist die Pfaffenhofener Polizeiinspektion. Dokumentiert wurde bereits, dass die Hundehalterin am Sonntag frühmorgens auf dem Weg spazieren gegangen war und noch sehen konnte, dass ihr Hund etwas kaute und schluckte. Kurze Zeit später zeigte Rudi bereits erste Vergiftungs-Erscheinungen: Er zitterte an den Hinterläufen, speichelte und hatte Schaum vorm Maul. Die 44-Jährige brachte ihren Hund sofort zum Tierarzt, wo er zum Erbrechen gebracht wurde und letztlich gerettet werden konnte.

Die Polizei hatte unter Berufung auf die behandelnde Tierärztin vermeldet, dass Rudi "typische Symptome einer Vergiftung" gezeigt habe. Evelin Moll hatte daraufhin nochmals den besagten Feldweg abgesucht – und in der Nähe zwei verdächtige Brocken entdeckt. Diese waren dann von den angerückten Gesetzeshütern vor Ort sichergestellt worden. "Die Brocken weisen eine hellblaue Färbung auf. Es könnte sich daher um typische Blockköder zur Rattenbekämpfung handeln", hieß es von der Polizei in einer ersten Meldung.

Wie Helmut Fink, der Leiter der Pfaffenhofener Inspektion, heute gegenüber unserer Zeitung erklärte, werde in dem Fall gegen unbekannt ermittelt und dies auch der zuständigen Staatsanwaltschaft in Ingolstadt mitgeteilt. "Nach der Befragung des Grundstücks-Eigentümers am heutigen Nachmittag stellte sich heraus, dass ein Unberechtigter den bislang noch unbekannten Stoff auf seine Wiese gebracht hat", berichtet Fink. Die Ermittlungen und Recherchen der Beamten laufen weiterhin. Die polizeilich sichergestellten mutmaßlichen Giftköder werden untersucht. 

Evelin Moll mahnt alle Hundebesitzer, im Bereich von Scheyern beim Gassi-Gehen ganz besonders aufzupassen. "Aber auch Kinder könnten ja in Versuchung kommen, mal vom Boden was in den Mund zu stecken", sorgt sie sich. Auch die Pfaffenhofener Polizei hatte insbesondere an die Hundehalter appelliert, ihre Tiere in dem betroffenen Gebiet nicht frei laufen zu lassen. Hinweise, die zur Aufklärung des Falls beitragen könnten, werden auch weiterhin unter der Telefonnummer (0 84 41) 80 95 -0 erbeten.

Das Bild zeigt Rudi am Tag nach der Vergiftung.

Rudi erholt sich derweil zuhause von den Folgen der Vergiftung. Eigentlich ist es als Rettungshund seine Aufgabe, Menschen in Notlagen zu helfen. Diesmal aber war er selbst auf Hilfe angewiesen. Erst im Oktober des vergangenen Jahres hatte der Vierbeiner die Prüfung zum Rettungshund erfolgreich abgelegt. Sein Können zeigte er seither bereits in drei Fällen, als er für die Pfaffenhofener BRK-Rettungshundestaffel bei der Suche nach vermissten Menschen im Einsatz war.

Erstmeldung zum Thema: 

Rettungshund Rudi offenbar vergiftet


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