19-Jähriger aus dem Raum Siegenburg hat sich "umfassend zu den Taten" geäußert.
(ty) Im Zusammenhang mit dem Überfall auf eine 37-jährige Frau am vergangenen Samstagabend vor einer Tiefgarage in Abensberg-Gaden hat sich ein zweiter Tatverdächtiger selbst bei der Polizei gestellt. Wie das niederbayerische Polizeipräsidium heute mitteilte, erschien ein 19-Jähriger aus dem Raum Siegenburg in Begleitung seines Rechtsbeistands bei der Kripo und räumte seine Beteiligung an der Tat ein. Ein weiterer 19-Jähriger war, wie berichtet, bereits kurz nach dem Überfall festgenommen worden, er sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft.
Kurz vor 21 Uhr war nach Angaben der Polizei an jenem Abend ein vermummter, schwarz gekleideter Mann von hinten auf die bereits in ihrem Auto sitzende 37-Jährige zugekommen. Er habe ihr durch das offene Fenster mehrmals Pfefferspray ins Gesicht gesprüht und ihr zudem mehrere Faustschläge versetzt. Trotz heftiger Gegenwehr des Opfers sei es dem Mann gelungen, der Frau die Handtasche zu entreißen und damit zu entkommen. Die 37-Jährige hatte leichte Verletzungen erlitten, wurde in eine Klinik gebracht.
Sofort nach Bekanntwerden der Tat waren umfangreiche Fahndungs-Maßnahmen in die Wege geleitet worden. Daran beteiligt waren auch Streifenwagen aus dem benachbarten Oberbayern sowie ein Polizei-Hubschrauber. Beamten der Kelheimer Polizeiinspektion war es dann – wie berichtet – bereits kurz nach 21 Uhr gelungen, im Stadtgebiet von Abensberg einen Tatverdächtigen festzunehmen. Laut Mitteilung aus dem Polizeipräsidium handelt es sich dabei um einen 19-jährigen Abensberger, der sowohl Pfefferspray als auch Klebeband bei sich hatte.
Unmittelbar nach dem Überfall auf die 37-Jährige war bekanntlich bei der Einsatz-Zentrale des Polizeipräsidiums Niederbayern auch ein Einbruchs-Alarm von einem Einkaufsmarkt an der Straubinger Straße in Abensberg eingegangen. Ein Zeuge habe kurz nach diesem Alarm einen jungen Mann – zirka 170 Zentimeter groß und etwa 16 Jahre alt – von dem Einkaufsmarkt weglaufen sehen. Die Ermittler der Kripo gingen von Anfang davon aus, dass es "mit großer Wahrscheinlichkeit" einen Zusammenhang zwischen dem Überfall und dem Alarm in dem nahe gelegenen Einkaufsmarkt gibt.
Es wurde vermutet, dass der Überfall auf die Frau, die in dem Einkaufsmarkt arbeitet, erfolgt war, um an die Schlüssel für den Markt zu gelangen. "Der Täter hatte offensichtlich Kenntnis davon, dass die in dem Einkaufsmarkt beschäftigte Frau unter Umständen die Schlüssel für den Markt in der Handtasche mitführte", erklärte heute ein Polizei-Sprecher. Die erbeutete Handtasche war in der Nähe des Einkaufsmarkts wieder gefunden worden. Inklusive des Inhalts, allerdings ohne die Schlüssel, wie die Polizei berichtete.
Gegen den am Tatabend festgenommenen 19-Jährigen war auf Antrag der Staatsanwaltschaft ein Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des schweren Raubes erlassen worden. Der Abensberger wurde daraufhin am Sonntag – nach der Vorführung beim zuständigen Ermittlungsrichter des Amtsgerichts – in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Die Ermittlungen der Landshuter Kripo und der Regensburger Staatsanwaltschaft, insbesondere auch zu einem möglichen Mittäter, dauerten zu diesem Zeitpunkt noch an. Auch um Hinweise aus der Bevölkerung war gebeten worden.
Am gestrigen Dienstag erschien schließlich – so wurde heute aus dem Polizeipräsidium bekanntgegeben – ein zweiter 19-Jähriger in Begleitung seines Rechtsbeistands bei der Kripo Landshut und räumte seine Tatbeteiligung ein. Dieser junge Mann wohne im Bereich der Verwaltungs-Gemeinschaft Siegenburg. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft sei gegen diesen jungen Mann ein Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts der Beihilfe zum schweren Raub ergangen.
Vor dem Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Regensburg habe sich dieser 19-Jährige im Zuge der gestrigen Vorführung beim zuständigen Ermittlungsrichter "umfassend zu den Taten" geäußert, heißt es von der Polizei. Der von der Staatsanwaltschaft Regensburg beantragte Haftbefehl sei daraufhin gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden. Die Ermittlungen von Kripo und Staatsanwaltschaft dauern indes an.
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