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Laut Wetterdienst ist der April der 13. zu warme Monat in Folge. Das hat es in Deutschland seit dem Jahr 1881 noch nie gegeben.

(ty) Auch der zu Ende gehende Monat ist in Deutschland – verglichen mit dem vieljährigen Durchschnitt – zu warm ausgefallen. Professor Gerhard Adrian, Präsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD), erklärt: "Wir können jetzt den Klimawandel live erleben. Der April 2019 ist hierzulande der 13. zu warme Monat in Folge. Das hat es in Deutschland seit 1881 noch nie gegeben."

Im April dominierte in Mitteleuropa meist Hochdruck-Einfluss. Überwiegend gelangten dabei mit östlicher oder südlicher Strömung warme kontinentale Luftmassen nach Deutschland, die die Temperatur auf ein frühlingshaftes, teils auch schon frühsommerliches Niveau steigen ließen. Insgesamt verlief der zu Ende gehende April nicht nur zu mild, sondern auch sehr sonnig und niederschlagsarm. Das meldet heute der nationale Wetterdienst nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen.

Mit 9,6 Grad Celsius lag im April der Temperatur-Durchschnitt um 2,2 Grad über dem Wert der international gültigen Referenz-Periode 1961 bis 1990. Gegenüber der wärmeren Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die positive Abweichung 1,3 Grad. Im April dominierte lange das Skandinavien-Hoch "Katharina": Zur Monatsmitte bescherte es Deutschland vielerorts Maxima nur knapp über dem Gefrierpunkt, über Ostern bis zur Mitte der letzten Dekade dagegen frühsommerliche Werte.

Hierbei wurde in Kitzingen, südöstlich von Würzburg, sowie in München-Stadt am 25. April mit jeweils 28,1 Grad die bundesweit höchste Temperatur gemessen. Außerdem traten in Waghäusel-Kirrlach, südöstlich von Speyer, Worms am Rhein sowie Kahl am Main, nordwestlich von Aschaffenburg, insgesamt bereits sechs Sommertage auf. Den deutschlandweit tiefsten Wert registrierte Carlsfeld im westlichen Erzgebirge am 12. April mit minus 7,4 Grad.

Der April erreichte mit rund 30 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nur 53 Prozent seines Solls von 58 l/m². Bundesweit traten sehr unterschiedliche Niederschlags-Summen auf. So kamen in der Fränkischen Alb, dem Passauer Land, der Leipziger Tieflandbucht, der Prignitz sowie der Mecklenburgischen Seenplatte bis zum 25. April örtlich gerade mal rund ein Liter pro Quadratmeter zustande.

Zu Monatsbeginn und im zweiten Drittel sorgte kurzzeitig typisches Aprilwetter mit Niederschlägen, die teils als Schnee fielen, zeitweise bis ins Flachland für winterliche Verhältnisse. Eine Kaltfront aus Südwesten brachte am 24. April stürmische, vereinzelt sogar orkanartige Böen: In Würzburg maß der Deutsche Wetterdienst 105 km/h. Die bundesweit größte Tagessumme mit 47,0 l/m² fiel am 26. April in Haag in Oberbayern, östlich von München. Insgesamt wurde im Schwarzwald mit gebietsweise um die 95 l/m² der meiste Niederschlag gemessen.

Der diesjährige April lag mit etwa 220 Stunden deutlich über seinem Soll von 154 Stunden und gehörte damit zu den fünf sonnigsten seit Messbeginn im Jahre 1951. Am meisten schien die Sonne dabei laut DWD-Messungen in Mecklenburg-Vorpommern mit bis zu 310 Stunden. Im Allgäu und im äußersten Südwesten blieb sie dagegen örtlich unter 140 Stunden.

Bayern kam auf 9,5 Grad, gut 35 l/m² Niederschlag und annähernd 215 Sonnenstunden. Im Allgäu zeigte sich die Sonne mit unter 140 Stunden am wenigsten. Am 4. April meldete Sigmarszell-Zeisertsweiler am Bodensee um 15 Uhr 0,9 Grad Regensburg an der Donau hingegen 20,7 Grad. Haag, östlich von München, verzeichnete am 26. April mit 47,0 l/m² die bundesweit größte Tagessumme beim Niederschlag. Die deutschlandweit höchste Temperatur registrierten Kitzingen, südöstlich von Würzburg, und München-Stadt am 25. April mit jeweils 28,1 Grad. Kahl am Main, nordwestlich von Aschaffenburg, zählte sechs Sommertage.


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