Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen Berichten der bayerischen Polizei
Lebensmüde Familie
(ty) In Lebensgefahr hat sich gestern eine 34-Jährige mit ihren beiden Söhnen am Bahnhof von Gablingen gebracht. Die Familie überquerte die Gleise unmittelbar vor einem mit 200 km/h durchfahrenden ICE. Die Notfall-Leitstelle der Bahn informierte kurz vor 16 Uhr die Augsburger Bundespolizei darüber, dass ein Intercity-Express wegen Personen im Gleis eine Schnellbremsung einlegen musste. Am Bahnhof berichtete der Fahrdienstleiter, wie er sah, dass eine Frau mit ihren Kindern nur Sekunden-Bruchteile vor der Durchfahrt des Schnellzugs die Gleise überquert hatte. Trotz mehrmaliger Warnrufe konnte er die Personen nicht mehr davon abhalten, die Schienen zu überqueren.
Als der Lokführer des ICE die Leute im Gleis bemerkte, leitete er sofort die Schnellbremsung des etwa 200 Stundenkilometer schnell fahrenden Zugs ein. Zudem gab er mehrere Warnpfiffe ab. Glücklicherweise schaffte es die 34-Jährige mit ihren elf und acht Jahre alten Söhnen unverletzt auf den gegenüberliegenden Bahnsteig. Auch im ICE kamen keine Personen zu Schaden. "Mit hoher Wahrscheinlichkeit verdankt die Familie der schnellen Reaktion des Triebfahrzeugführers ihr Leben", so ein Polizei-Sprecher. Die Beamten klärten die Mutter über ihr lebensgefährliches Verhalten auf. Zudem leitete die Bundespolizei ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein.
Tödlicher Fahrrad-Unfall
(ty) Gestern kam ein Radler bei Bad Reichenhall (Kreis Berchtesgadener Land) bei einem tragischen Unfall ums Leben. Am Abend fuhr der 49-Jährige aus Piding mit seinem Bike auf einer Forststraße von Piding in Richtung Nonn, hierbei kam er offenbar wegen eines umgestürzten und querliegenden Baums zu Sturz. Dabei zog er sich so schwere Verletzungen zu, dass er noch an der Unglücksstelle starb. Zum Zeitpunkt der Unfallaufnahme herrschten Windböen. Es wird derzeit davon ausgegangen, dass der gesund wirkende Baum erst kurz zuvor umgefallen war. Die Staatsanwaltschaft ordnete ein Gutachten an.
71-Jähriger stirbt bei Feuer
(ty) Anwohner hatten die Feuerwehr und die Polizei gerufen, nachdem sie am Mittwoch gegen 21 Uhr im Pürgen-Ummendorf (Kreis Landsberg/Lech) Rauch aus dem Fenster eines älteren Einfamilienhaus bemerkt hatten. Die Flammen griffen rasch auf das gesamte Gebäude über. Ein Großaufgebot von Feuerwehrleuten war damit beschäftigt, den Brand zu bekämpfen. Der 71-jährige Besitzer des Anwesens wurde im Erdgeschoss gefunden, er konnte allerdings nur mehr tot geborgen werden.
Die Kripo nahm die Ermittlungen zu Brand- und Todesursache auf. Bereits aus der vorläufigen Leichenschau ergaben sich keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden. Inzwischen erfolgte die Obduktion der Leiche, die den Brand als Todesursache bestätigte. Nach bisherigem Stand hatte das Anwesen keinen Strom mehr und wurde von dem alleinstehenden Senior mit Kerzen beleuchtet. Die Brandursache ist aber noch unklar; die Ermittlungen dauern an. Der Sachschaden wird auf rund 100 000 Euro geschätzt.
Sieben Meter abgestürzt
(ty) Ein Ausflug auf die Kulmbacher Plassenburg am späten gestrigen Abend endete für zwei Personen im Krankenhaus. Gegen 23 Uhr hielten sich drei junge Leute auf der Rückseite der Burg auf und wollten dort den Abend gemütlich ausklingen lassen. Als sie den Heimweg antraten, fanden sie aufgrund der Dunkelheit nicht mehr den richtigen Weg. Infolge dessen fiel ein 26-jähriger Einheimischer mehr als sieben Meter in den Burggraben. Seine 21-jährige Freundin bemerkte das Unglück, wollte ihrem Freund zu Hilfe eilen und stürzte ebenso in die Tiefe.
Die dritte Begleiterin alarmierte daraufhin sofort die Rettungskräfte. Da die Verunglückten auf weichem Erdboden gelandet waren, erlitten sie "nur" Frakturen im Bereich der Beine sowie eine Kopfplatzwunde – sie hatten jedenfalls noch Glück im Unglück. Nach der notärztlichen Erstversorgung vor Ort wurden die beiden Verletzten ins örtliche Klinikum gebracht.
Professionelle Marihuana-Aufzucht
(ty) Im Rahmen anderweitiger Ermittlungen war der Polizei bekannt geworden, dass zwei junge Männer im Gemeinde-Bereich von Tiefenbach (Kreis Cham) Marihuana in einer gemieteten Wohnung anbauen. Den Erkenntnissen zufolge bezogen sie diese im Dezember vergangenen Jahres. Einer der beiden war bereits in der Vergangenheit in einem anderen Bundesland wegen des Handels mit Betäubungsmitteln polizeilich in Erscheinung getreten.
Nachdem polizeiliche Aufklärungs-Maßnahmen den Verdacht auf Anbau von Betäubungsmitteln erhärtet hatten, erließ der Ermittlungsrichter einen Durchsuchungs-Beschluss für die Wohnung. Anfang März – so wurde heute bekanntgegeben – kam es dann zur Razzia. Die spartanische eingerichtete Wohnung diente allem Anschein nach vorrangig der Aufzucht von Marihuana-Pflanzen. Es wurden mehrere große Grow-Zelte (Foto oben) mit integrierter professioneller Beleuchtung, Belüftung und Bewässerung sowie eine hohe zweistellige Anzahl an Marihuana-Pflanzen in unterschiedlicher Höhe gefunden.
Bei den in der Wohnung festgenommenen Personen handelte es sich um einen Tatverdächtigen im Alter von 19 Jahren und dessen 45-jährigen Vater, beide aus einem östlichen Bundesland stammend. Der Papa war zu Besuch und hatte ebenfalls Kenntnis von dem illegalen Anbau. Der zweite Tatverdächtige, ein ebenfalls 19-jähriger, hielt sich zum Durchsuchungs-Zeitpunkt an seinem Hauptwohnsitz auf.
Im Zuge der Ermittlungen wurden auch der gemeinsame Arbeitsplatz der beiden 19-Jährigen im Landkreis Schwandorf sowie die Hauptwohnungen der drei Tatverdächtigen durchsucht. Dabei wurden bei einem der Beschuldigten Utensilien zum Drogenkonsum gefunden. Die gezüchteten Pflanzen wurden einschließlich des Equipments sichergestellt, die beiden in der besagten Wohnung angetroffenen Männer festgenommen.
Die weiteren Ermittlungen wurden von der Kriminalpolizei übernommen. In Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Regensburg wurden die drei Tatverdächtigen nach Abschluss der polizeilichen Erstmaßnahmen wieder entlassen. Sie haben sich nun wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittel-Gesetz zu verantworten.
Festnahme nach Warnschüssen
(ty) Heute versuchte in Rieden (Kreis Amberg-Sulzbach) ein 28-Jähriger, gegen den ein Haftbefehl vorlag, sich durch Flucht seiner Festnahme zu entziehen. Erst, nachdem die Beamten zwei Warnschüsse in die Luft abgegeben hatten, beendete der Mann seine Bemühungen und konnte festgenommen werden. Bei der Festnahme leistete er allerdings erneut Widerstand. Der 28-Jährige und einer der Beamten wurden leicht verletzt.
Der Mann aus dem Landkreis sollte in den Morgenstunden aufgrund des bestehenden Haftbefehls zur Vorführung beim Amtsgericht Schwandorf festgenommen werden. Nach der Eröffnung des Haftbefehls ergriff der junge Mann allerdings die Flucht, indem er einen Überraschungsmoment nutzte und sich der Festnahme körperlich widersetzte. Schnellen Schrittes verließ er sein Anwesen und befolgte keinerlei Anweisungen, stehen zu bleiben. Erst die Warnschüsse bewegten ihn dazu.
Unglaubliche Betrugs-Serie
(ty) Ende Februar war von aufmerksamen Nachbarn aus einem Weiler nahe Bad Grönenbach (Kreis Unterallgäu) die Anlieferung von vielen Paketen an einem unbewohnten Haus gemeldet worden. Durch Ermittlungen der Polizeiinspektion Memmingen kam heraus, dass es sich um einen so genannten toten Briefkasten handelt. In diesem Fall wurden fiktive Personalien verwendet, um Bestellungen bei verschiedensten Online-Versandhäusern zu tätigen sowie die Lieferungen dort anonym anzunehmen. An dem Briefkasten des Gebäudes wurden die fiktiven Namen angebracht, die Ware wurde ausschließlich auf Rechnung bestellt.
Als Tatverdächtige wurde eine 22-jährige Unterallgäuerin ermittelt. Nach umfangreichen Nachforschungen wurden ihr aus polizeilicher Sicht insgesamt rund 200 Straftaten nachgewiesen. Neben einer Vielzahl von Warenkreditbetrugs-Delikten und Urkunden-Fälschungen wurden der Frau auch mehrfaches Fahren ohne Fahrerlaubnis, Haus- und Familiendiebstahl sowie Betrug zum Nachteil von Sozialversicherungen nachgewiesen.
Bei mehreren Durchsuchungen im Unterallgäu sowie im benachbarten Baden-Württemberg wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Es handelt sich um neue und bereits gebrauchte Waren verschiedener Versandhändler. Die Schadenshöhe wird derzeit auf 60 000 Euro beziffert. Die junge Frau befindet sich auf freiem Fuß, die Ermittlungen der Polizeiinspektion Memmingen dauern an. Das Polizei-Foto zeigt einen Teil der sichergestellten Waren.
Vier Verletzte, zwei Haftbefehle
(ty) Am Mittwoch gegen 0.30 Uhr kam es in der Asylbewerber-Unterkunft in Straubing zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Leuten. Es gab wechselseitige Tätlichkeiten, wobei vier Personen verletzt wurden. Die Polizei wurde vom Sicherheitsdienst informiert, woraufhin mehrere Streifenwagen anrückten. Vor Ort gestalteten sich die ersten Ermittlungen wegen sprachlicher Verständigungsprobleme äußerst schwierig. Nach bisherigem Ermittlungsstand wurden vier Personen leicht verletzt und zur Behandlung in eine Klinik gebracht.
Vermutlich durch den Einsatz eines scharfkantigen Metallrohrs, das aus einem Bettgestell stammt, erlitten die Personen Schnittverletzungen an den Armen und im Gesichtsbereich. Ein 21-jähriger Afghane der in der Unterkunft wohnhaft ist, und ein 20-jähriger Landsmann aus Straubing, der zu Besuch war, wurden festgenommen. Über die genauen Hintergründe der tätlichen Auseinandersetzung liegen noch keine Erkenntnisse vor, vermutlich ging dem Ganzen bereits ein Streit voraus.
Die Kripo hat mit der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Die beiden Tatverdächtigen wurden gestern dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl wegen des dringen Tatverdachts der gefährlichen Körperverletzung. Ein Tatverdächtiger wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert, der Haftbefehl gegen den zweiten Tatverdächtigen wurde gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Zum Motiv liegen nach wie vor keine Erkenntnisse vor, die Ermittlungen laufen.
Ermittlungen nach verheerendem Brand
(ty) Am 24. April war es auf einem Reiterhof in Schechen-Heiming (Kreis Rosenheim) zu einem verheerenden Großbrand sowie dadurch zu einem Sachschaden in Millionenhöhe gekommen. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei führten jetzt zur Klärung der Brandursache. Der unsachgemäße Umgang mit Rauchzeug im Bereich eines Pferdestalls – durch eine von der Kripo ebenfalls bereits ermittelte Person – führte demnach mit hoher Wahrscheinlichkeit zu dem Brand.
Gegen diese Person, die auf dem Hof als Besucher war, ermitteln nun Staatsanwaltschaft und Polizei wegen fahrlässiger Brandstiftung. Das Feuer, das an jenem Nachmittag ausgebrochen war, erfasste und zerstörte mehrere Gebäude. Stundenlang kämpfte die Feuerwehr gegen die Flammen an, der Schaden beträgt mehrere Millionen Euro. Glücklicherweise gelang es, alle Pferde rechtzeitig aus den Stallungen zu bringen. Bei den Löscharbeiten wurden zwei Feuerwehrler leicht verletzt.
Drohschreiben löst Großeinsatz aus
(ty) Ein Drohschreiben, das heute in einer sanitären Anlage in einem Einkaufs-Zentrum in Holzkirchen (Kreis Miesbach) gefunden wurde, hat einen Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften ausgelöst. Nach der Räumung und anschließenden gründlichen Absuche des kompletten Gebäude-Komplexes konnte jedoch Entwarnung gegeben werden: Die vermeintliche Drohung stellte sich als Falschmeldung dar.
Gegen 12.15 Uhr war bei der Einsatz-Zentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd der Hinweis eingegangen, dass in dem Einkaufszentrum das Drohschreiben gefunden worden war. Wie es in das Einkaufs-Zentrum gelangt und von wem es erstellt worden war, ist bislang nicht bekannt und wird Teil der Ermittlungen sein. Die Polizei rückte sofort mit einem Großaufgebot an. Die hiesigen Beamten wurden von zahlreichen Streifen umliegender Dienststellen, des Polizeipräsidiums München und der Bundespolizei sowie von verschiedenen Feuerwehren aus dem Landkreis und dem Rettungsdienst unterstützt.
Um jede Gefahr für Kunden und Angestellte auszuschließen, wurde das Gebäude vorsorglich geräumt. Die Evakuierung verlief planmäßig, ruhig und koordiniert. Im Anschluss wurde der Komplex von den polizeilichen Einsatzkräften unter Zuhilfenahme von speziell ausgebildeten Hunden abgesucht. Nachdem dabei nichts Verdächtiges gefunden worden war, konnte das Einkaufs-Zentrum gegen 15.30 Uhr wieder freigegeben werden. Die weiteren Ermittlungen laufen.
Mann schwer verletzt: Zwei Haftbefehle
(ty) Heute gegen 0.15 Uhr kam es in der Landshuter Altstadt zu einer körperlichen Auseinandersetzung mit drei beteiligten Personen. Zwei unbeteiligte Passanten konnten beobachten, wie eine 20-Jährige und ein 22-Jähriger aus Landshut auf einen am Boden liegenden 51-jährigen Landshuter mit Fäusten und Füßen einschlugen beziehungsweise eintraten sowie anschließend die Flucht ergriffen. Das Opfer wurde mit schweren Gesichtsverletzungen ins Klinikum eingeliefert. Im Rahmen der Fahndung wurden die beiden Tatverdächtigen festgenommen.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erfolgte noch heute die Vorführung beim Ermittlungsrichter am Amtsgericht. Nachdem dieser Haftbefehl erlassen hatte, wurden die Beschuldigten in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Die Kriminalpolizei führt in Absprache mit der Staatsanwaltschaft die weiteren Ermittlungen wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts. Die Kripo bittet um Hinweise aus der Bevölkerung und fragt: Wer konnte die Auseinandersetzung in der Nähe eines Schnellimbiss-Restaurants ebenfalls beobachten?
Sex-Übergriff auf junge Frau
(ty) In der Nacht zum 1. Mai gegen 0.30 Uhr wurde eine junge Frau bei Emmering (Kreis Fürstenfeldbruck) auf dem Heimweg im "Emmeringer Hölzl" von zwei unbekannten jungen Männern stark bedrängt. Die 19-Jährige befand sich auf einem dunklen Fußweg entlang der Amper in Richtung Emmering, als sie plötzlich von hinten an den Schultern angefasst und an ein Gebüsch gedrückt wurde. Dabei griff einer der Täter der Frau an die Brüste. Als die 19-Jährige sich massiv wehrte, flüchteten die beiden.
Mit starken Hämatomen an beiden Unterarmen erschien gestern das 19-jährige Opfer bei der Polizei und erstattete Anzeige. Bislang konnten die beiden Tatverdächtigen nicht näher beschrieben werden: männlich, etwa 185 Zentimeter groß, sprachen bayerischen beziehungsweise münchnerischen Dialekt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Hinweise unter der Telefonnummer (0 81 41) 61 20.