Es sind unglaubliche Szenen, von denen die Polizei berichtet. Die Ermittlungen laufen.
(ty) Am Samstagabend gegen 19.45 Uhr sind nach Angaben der Polizei in Beilngries vier Leute am Eingang eines Supermarkts aneinandergeraten. "Aus einer Nichtigkeit heraus", so heißt es, beschimpften sich zunächst ein 51-jähriger Einheimischer und eine 33-Jährige aus Bad Aibling. Das habe schnell zu einer Schubserei zwischen den beiden geführt. "Als klar war, dass die Situation eskalieren wird, holte der 39-jähriger Lebensgefährte der Dame eine Schreckschuss-Pistole aus seinem Auto und schlug anschließend auf den Kontrahenten ein", berichtet die Polizei. Ob die Schläge mit den Fäusten oder der Waffe erfolgten, sei noch nicht klar. Aber es ging ja auch noch weiter.
Während der Auseinandersetzung verlor der 39-Jährige laut Polizei nämlich die Pistole und sein Gegenüber konnte sie aufnehmen. Nun habe dieser die Waffe auf den Mann aus Zolling gerichtet, woraufhin der und dessen Begleiterin mit ihrem Pkw die Flucht ergriffen. Ein unbeteiligter Zeuge des Vorfalls habe sich das Kennzeichen notiert, die Waffe an sich genommen und die Polizei gerufen.
Bei der Aufnahme des Sachverhalts habe sich gezeigt, dass der 51-jährige Beilngrieser stolze 1,84 Promille intus hatte. Welche Rolle dessen – ebenfalls in Beilngries wohnender – Begleiter bei der Auseinandersetzung gespielt hatte, sei "noch nicht abschließend geklärt", meldet die Polizei. Einen Alko-Test habe er jedenfalls verweigert.
Die Fahndung der Gesetzeshüter nach dem Auto und dem damit davongefahrenen Pärchen war schließlich an einem Beilngrieser Campingplatz erfolgreich. "Beide konnten angetroffen und zu dem Vorfall vernommen werden", heißt es dazu. Ernsthaft verletzt worden sei zum Glück niemand. Dies lag nach Einschätzung der Beamten auch daran, dass die besagte Waffe nicht geladen war – obwohl der Besitzer 50 Platzpatronen im Kofferraum hatte.
Der 39-Jährige besitzt allerdings "keine Erlaubnis, diese Schreckschuss-Pistole mit sich zu führen". Die Waffe und die Munition wurden sichergestellt. Fazit:"Die beteiligten Personen erwarten nun Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und eines Vergehens nach dem Waffen-Gesetz."