Der 13-Jährige war maskiert und hatte eine Pistole, er erbeutete Geld. Kunden stoppten ihn, dann griff er zum Pfefferspray.
(ty) Ein schier unglaublicher Fall hat sich am gestrigen Abend in Freising ereignet: Ein 13-jähriger Bub marschierte – maskiert und mit einer Pistole in der Hand – in einen Supermarkt, um diesen zu überfallen. Er erbeutete eine vierstellige Bargeld-Summe und wollte sich damit aus dem Staub machen. Vor dem Geschäft wurde der "Räuber" aber von Kunden gestellt. Nun zückte das Kind ein Reizstoff-Spray, verletzte damit zwei Personen. Trotzdem konnte der strafunmündige Junge bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden.
Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord am heutigen Abend auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte, ereignete sich der Fall am gestrigen Abend gegen 19.30 Uhr an der Gutenbergstraße in Freising. Der im Stadtgebiet von Freising wohnende Bub sei vermummt beziehungsweise maskiert sowie augenscheinlich mit einer Schusswaffe ausgerüstet zu einer der Kassen in dem Supermarkt gegangen. Dort habe er dann von einer der Angestellten die Herausgabe von Bargeld gefordert.
Einen vierstelligen Euro-Betrag soll der Bub auf diese Weise erbeutet haben. Seine Flucht war dann allerdings jäh beendet. Bereits auf dem Parkplatz des Supermarkts reagierten einige Kunden laut Polizei nämlich ebenso schnell wie couragiert: Sie stellten den 13-Jährigen, parallel dazu wurde die Polizei verständigt. Anscheinend gab es auch noch ein Gerangel mit dem gefassten Buben. Der Junge habe dabei ein Reizstoff-Sprühgerät gezogen und dieses auch eingesetzt. Zwei Kunden seien dadurch jeweils leicht verletzt worden.
Dennoch sei es den Kunden gelungen, den 13-Jährigen an der weiteren Flucht zu hindern sowie ihn bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten. Die Beamten waren wenig später vor Ort. Die Waffe, mit der der Bub hantiert hatte, entpuppte sich nach Angaben eines Polizei-Sprechers als eine so genannte Soft-Air-Pistole. Der 13-Jährige sei noch am selben Abend seiner Mutter übergeben worden. Die Kripo hat die weiteren Ermittlungen in dem Fall übernommen. Allerdings: Altersbedingt sei der Bub ja nicht strafmündig.