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Randale am Domplatz: Kripo ermittelt gegen insgesamt elf Personen im Alter zwischen 16 und 32 Jahren.

(ty) Am gestrigen Abend ist es zu gewalttätigen Szenen auf dem Domplatz in Regensburg gekommen. Aus einer randalierenden Gruppe heraus wurden nach Angaben der Polizei unter anderem Pflastersteine auf Beamte geworfen. Derzeit ermittelt die Kripo gegen insgesamt elf Beschuldigte; es handelt sich laut Polizei um Deutsche und Iraker im Alter zwischen 16 und 32 Jahren. Mehrere an den Ausschreitungen beteiligte Personen wurden durch den polizeilichen Pfefferspray-Einsatz verletzt. Etliche Fahrzeuge wurden beschädigt, darunter zwei Polizeiautos.

Kurz vor 21 Uhr hatten nach Angaben des oberpfälzischen Polizeipräsidiums mehrere Passanten die auf dem Domplatz randalierende Gruppe gemeldet. Die Leute würden Flaschen zerschlagen, laut Musik abspielen, Alkohol konsumieren, herumschreien und, so sei es beschrieben worden: "sich aufführen". Auch körperliche Auseinandersetzungen sollen beobachtet worden sein.

Beamte der Inspektion Regensburg-Süd trafen wenig später vor Ort ein, um die Störungen zu unterbinden. Dazu sollten auch die Identitäten der Personen festgestellt sowie die Personen im Anschluss des Platzes verwiesen werden, berichtet ein Polizei-Sprecher. Die Gruppe habe sich aggressiv gezeigt, aus der Menge heraus seien die Gesetzeshüter beleidigt worden.

Ein 20-Jähriger mit irakischer Staatsangehörigkeit flüchtete laut Polizei vom Domplatz in Richtung Kornmarkt und beschädigte dabei einen geparkten Streifenwagen. Der junge Mann sei nach kurzer Verfolgung zu Boden gebracht und festgenommen worden. Dessen 21-jährige deutsche Freundin habe versucht, dies zu verhindern, indem sie auf die Beamten körperlich eingewirkt habe. Auch sie sei daraufhin festgenommen worden. Der Iraker sei "zur Unterbindung weiterer Straftaten" über Nacht in Gewahrsam genommen und am heutigen Morgen wieder entlassen worden. Die 21-Jährige sei nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen worden.

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Während der Festnahme seien die Beamten von einem noch Unbekannten mit Schuhen und einem Mobiltelefon beworfen worden, wurde heute gemeldet. Außerdem sei es zu mehreren Pflasterstein-Würfen gegen Polizisten, Polizei-Fahrzeuge und geparkte Fahrzeuge von Unbeteiligten gekommen. "Ein Beamter wurde durch einen Steinwurf am Oberkörper getroffen", teilte das Polizeipräsidium mit. "Er wurde, wohl Dank seiner Schutzweste, nicht verletzt."

Ein 17-jähriger Iraker sei unter anderem wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte und Beleidigung vorläufig festgenommen worden. Der Jugendliche soll auf Antrag der Regensburger Staatsanwaltschaft dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Insgesamt werden nach den gestrigen Vorfällen laut Polizei derzeit Ermittlungen gegen insgesamt elf Beschuldigte im Alter zwischen 16 und 32 Jahren geführt. Es handle sich um fünf Personen mit deutscher sowie um sechs Personen mit irakischer Staatsangehörigkeit. "Neun von ihnen haben ihren Wohnsitz in Stadt oder Landkreis Regensburg, eine Person im Landkreis Schwandorf und eine weitere Person im Landkreis Tirschenreuth", wurde dazu erklärt.

Von den randalierenden Personen seien mehrere durch den Einsatz von Pfefferspray leicht verletzt worden. Sie seien in medizinische Behandlung gegeben worden. 

Nach derzeitigem Stand seien etwa ein Dutzend Fahrzeuge beschädigt worden: darunter zwei Polizei-Fahrzeuge, mehrere geparkte Privatautos und ein abgestellter Roller. Der dabei entstandene Sachschaden belaufe sich ersten Schätzungen zufolge auf mehrere tausend Euro.

In enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft hat die Kriminalpolizei die weiteren Ermittlungen zu den Geschehnissen aufgenommen. Dazu werden auch die Aufzeichnungen von den Body-Cams der Polizisten ausgewertet.


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