Als mutmaßlicher Täter gilt ein 41-Jähriger, gegen den mittlerweile Haftbefehl erlassen wurde. Das Motiv ist nach wie vor unklar. Wir fassen zusammen.
(ty) Nach den Schüssen in Abensberg, durch die am gestrigen Abend ein 39-Jähriger getötet und ein 46-Jähriger schwer verletzt worden sind, hat das niederbayerische Polizeipräsidium weitere Details bekanntgegeben. Gegen den am gestrigen Abend im Zuge der Fahndung gefassten 41-Jährigen wurde mittlerweile ein Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des Mordes sowie des versuchten Mordes erlassen. Gegen den ebenfalls festgenommenen 30-Jährigen richtet sich dagegen aktuell kein Tatverdacht mehr.
Kurz nach 18 Uhr war bei der Einsatz-Zentrale des niederbayerischen Polizeipräsidiums über den Notruf die Mitteilung eingegangen, dass auf dem Parkplatz eines Einkaufs-Zentrums an der Straubinger Straße in Abensberg mehrere Schüsse gefallen seien. Zahlreiche Streifenwagen der örtlich zuständigen Polizeiinspektion aus Kelheim rückten umgehend an, aber auch Streifenwagen von mehreren benachbarten Polizei-Dienststellen kamen angefahren. Der 39-Jährige "verstarb aufgrund der erlittenen Schussverletzungen noch am Tatort", hatte die Polizei noch am gestrigen Abend erklärt.
Kurze Zeit später waren in der Traubenstraße weitere Schüsse gefallen. Hierbei war nach Angaben der Polizei ein 46-Jähriger schwer verletzt worden. Zeugen konnten ein Fahrzeug beschreiben, das vom Tatort geflüchtet war. Einem Großaufgebot von Polizeikräften war es schließlich im Zuge der umfangreichen Fahndungs-Maßnahmen gelungen, das gesuchte Auto ausfindig zu machen. Den Angaben zufolge handelt es sich um einen Kastenwagen, der vor einem Anwesen in Abensberg geparkt war, als er entdeckt wurde. Gegen 19.30 Uhr wurden daraufhin zwei Männer im Alter von 30 und 41 Jahren widerstandslos festgenommen.
Beide Festgenommenen galten zunächst als Tatverdächtig. Die Beamten von der Kriminalpolizei aus Landshut übernahmen vor Ort die weiteren Maßnahmen und Ermittlungen. Wer die tödlichen Schüsse abgegeben beziehungsweise wer den Mann in der Traubenstraße schwer verletzt hatte, sei noch Gegenstand der kriminalpolizeilichen Ermittlungen, war zunächst aus dem niederbayerischen Polizeipräsidium erklärt worden. Die Ermittler gehen, wie berichtet, davon aus, dass sich die beiden Opfer und die beiden Festgenommenen kannten.
Bei den zwei festgenommenen Männern handelt es sich laut einer ersten Mitteilung um kosovarische, bei den beiden Opfern jeweils um serbische Staatsangehörige. Ergänzend dazu wurde mittlerweile aus dem niederbayerischen Polizeipräsidium erklärt, dass der getötete 39-Jährige sowie auch der 41-jährige mutmaßliche Täter sowohl die kosovarische als auch die serbische Staatsangehörigkeit besitzen. Über das Motiv der Bluttaten ist offenbar nach wie vor nichts bekannt. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Im Laufe der ersten kriminalpolizeilichen Vernehmungen kristallisierte sich mittlerweile – entgegen dem gestern von der Polizei geschilderten mutmaßlichen Tatverlauf – heraus, dass nur gegen den 41-jährigen Mann ein dringender Tatverdacht bestehe. Er soll demnach sowohl zunächst die Schüsse vor dem Einkaufs-Zentrum als auch später in der Traubenstraße abgegeben haben. Gegen den am gestrigen Abend ebenfalls festgenommenen 30-Jährigen bestehe gegenwärtig kein Tatverdacht bezüglich einer Beteiligung an den Taten mehr.
Auf Antrag der zuständigen Staatsanwaltschaft in Regensburg ist am heutigen Nachmittag ein Haftbefehl gegen den 41-Jährigen wegen des dringenden Tatverdachts des Mordes und des versuchten Mordes ergangen. Der Beschuldigte sei nach dem Termin beim Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Regensburg in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert worden, meldet das Polizeipräsidium. Der 30-Jährige, der aktuell nicht mehr unter Verdacht steht, sei nach der Durchführung der kriminalpolizeilichen Maßnahmen wieder entlassen worden.
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