Falsche Gesetzeshüter rufen potenzielle Opfer an, tischen eine Lügen-Geschichte auf und wollen Geld oder Wertsachen erbeuten.
(ty) Nach wie vor treiben auch im Landkreis Kelheim dreiste Betrüger ihr Unwesen, die sich am Telefon als Polizeibeamte ausgeben und auf diese Weise versuchen, an das Bargeld oder an die Wertgegenstände ihrer potenziellen Opfer zu gelangen. Gestern hat es im Raum Bad Abbach gleich mehrere solcher Anrufe bei vor allem älteren Menschen gegeben, wie die Polizei heute berichtet. Einmal mehr warnen die Gesetzeshüter vor dieser perfiden Masche und geben Präventions-Hinweise.
In den fünf bislang bekannten Fällen, die gestern im Raum Bad Abbach registriert worden sind, habe sich der Anrufer jeweils als Polizeibeamter ausgegeben und vorgegaukelt, dass es im näheren Umfeld zu Festnahmen nach Raub-Überfällen beziehungsweise Einbrüchen gekommen sei. Zugleich wurde den Adressaten erklärt, dass in diesem Zusammenhang für sie noch eine Gefahr bestünde. Mit Hilfe dieser Lügen-Geschichte wollte der kriminelle Anrufer in Erfahrung bringen, ob Gold, Schmuck oder Wertgegenstände im Haus sei.
"Glücklicherweise reagierten alle Angerufenen richtig, gingen nicht auf den Anrufer ein beziehungsweise zeigten sich misstrauisch, weswegen es zu keinen Übergaben kam", fasste ein Sprecher der Kelheimer Polizeiinspektion heute zusammen. Die Beamten haben bereits die Ermittlungen wegen versuchten Betrugs aufgenommen. Auch im Raum Pfaffenhofen hatte es dieser Tage wieder solche Anrufe gegeben. Um nicht Opfer eines solchen Betrugs zu werden, gibt die Kriminalpolizei folgende konkrete Tipps.
- Seien Sie grundsätzlich misstrauisch bei derartigen Anrufen!
- Gelegentlich wird auf Telefon-Displays durch einen technischen Trick die Nummer 110 angezeigt. Beachten Sie hierzu, dass die Polizei Sie niemals unter der Notruf-Nummer 110 anruft!
- Beenden sie im Zweifelsfall das Gespräch schnellstmöglich, ohne persönliche Daten beziehungsweise Informationen über vorhandene Wertgegenstände oder Bargeld preiszugeben!
- Gehen Sie nicht auf Forderungen zur Überweisung oder Übergabe von Geldbeträgen ein!
- Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen!
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen!
- Rufen Sie im Zweifelsfall die Polizei unter einer dem Telefonbuch entnommenen Telefonnummer an, in eiligen Fällen auch unter der Notruf-Nummer 110 – benutzen sie dabei aber nicht die Rückruf-Taste, sonst landen Sie möglicherweise wieder bei den Betrügern!
- Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung!
- Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit: Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis!