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Das ist die Bilanz für Ingolstadt und Neckarsulm. Weitere 40 Millionen Euro sparte der Konzern durch Geistesblitze an internationalen Standorten.

(ty) Zahlreiche Mitarbeiter hatten im vergangenen Jahr beim Audi-Ideen-Programm mitgemacht und Verbesserungs-Vorschläge eingereicht. Insgesamt waren laut heutiger Mitteilung des Konzerns rund 22 500 Ideen zusammengekommen: Gut 12 500 davon habe das Unternehmen umgesetzt. Auf diese Weise sparte der Autobauer nach eigenem Bekunden an den Standorten in Ingolstadt und Neckarsulm 101,3 Millionen Euro und durchbrach damit im dritten Jahr in Folge die Schallmauer von 100 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr seien 7,4 Millionen Euro als Prämien an die Ideengeber zurückgeflossen.

"Ideen liegen heute nicht mehr einfach so auf der Straße. Vieles wurde schon verbessert, etliches bereits umgesetzt", sagt Marcus Schulte, Leiter der Audi-Ideen-Agentur. Und doch: "Unsere Audianer werden nicht müde und finden immer wieder eine Menge Dinge, um unser Unternehmen weiterzuentwickeln." Gerade vor dem Hintergrund der Transformation der Automobil-Branche sei dieses Engagement von unschätzbarem Wert

Klaus Mittermaier, Geschäftsführer des Audi-Gesamtbetriebsrats, ergänzt: "Niemand kennt die Produkte und die Abläufe bei Audi besser als diejenigen, die hier arbeiten." Die Audianer zeigten auf, wo es noch Verbesserungs- oder Einspar-Potenziale gebe und tragen so dazu bei, dass mehr als 100 Millionen Euro im Jahr gespart würden. "Das ist wirklich eine beachtliche Leistung", betont Mittermaier.

Die Bandbreite der eingereichten Ideen ist laut heutiger Mitteilung groß – oft seien es Themen und Prozesse im täglichen Arbeitsablauf, die die Audianer mit ihren kreativen Ideen anpackten. Ein Beispiel für eine ganz konkrete Verbesserung und Arbeits-Erleichterung sei der "Meeting-Assistant", den der Informatiker Michael Luja programmiert habe.

Eigentlich sei Luja in der Entwicklung von Komfort-Elektronik tätig – Steuergeräte seien sein tägliches Brot. Vor einiger Zeit sei dem 35-Jährigen jedoch eine Idee gekommen, die nun die Terminplanung vieler Kollegen um einiges effizienter mache. Denn schon lange habe den Audianer gestört, wie aufwändig es teilweise werden konnte, Termine und Meetings im elektronischen Kalender einzustellen.

Manchmal habe man sich da im Kreis gedreht: War der Raum frei, gestaltete sich die Zeitspanne ungünstig für einige Teilnehmer – klappte es bei den Teilnehmern, war wiederum kein freier Raum zu finden. "Als Informatiker macht man sich über so etwas Gedanken, denn man weiß ja, dass es eigentlich auch einfacher gehen müsste", so Luja.

In nur drei Wochen habe er seinen Prototyp für den Meeting-Assistant programmiert. Er reichte ihn beim Ideen-Programm ein. "So kam der Kontakt zur IT-Abteilung zustande, gemeinsam mit den Experten entwickelte Luja den Meeting-Assistenten weiter – so weit, dass heute auch andere Audianer von seiner Idee profitieren", berichtet das Unternehmen.

Seit 1967 gibt es bei Audi ein Vorschlagswesen. In seiner jetzigen Form existiert das Ideen-Programm seit 1994. Es ist ein Beteiligungs-Programm, bei dem alle Mitarbeiter ihren Beitrag zur Weiterentwicklung des Unternehmens einbringen können. Bei seinem Ideen-Management setzt Audi nach eigenen Angaben auf schlanke Prozesse: "Die verantwortlichen Fachbereiche prüfen die Vorschläge der Beschäftigten dezentral und entscheiden direkt über die Umsetzung."

Ein Online-Tool informiere die Audianer über die Fortschritte bei diesem Prozess und sorge so für die notwendige Transparenz und Prozess-Sicherheit. Eine interne Ideen-Agentur berate die Mitarbeiter, sie führe regelmäßig Wettbewerbe und Aktionen durch. Auch an seinen internationalen Standorten hat der Audi-Konzern Ideen-Programme etabliert. Die Beschäftigten in Brüssel, Győr und San José Chiapa hatten laut heutiger Mitteilung im vergangenen Jahr insgesamt mehr als 11 000 Ideen eingereicht. Audi habe damit rund 40 Millionen Euro gespart.


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