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Bis zu 1000 Meter brauche es, bis ein Zug nach einer Vollbremsung aus 100 km/h stehe. Klettern auf Züge ist ebenfalls lebensgefährlich.

(ty) Die Sommerferien in Bayern stehen bevor. Viele Familien bleiben in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie vermutlich zu Hause oder verbringen ihren Urlaub in Deutschland. Damit Spaß und Erholung dabei nichts im Wege steht, bittet die Bundespolizei in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung eindringlich darum, Gleisen und Oberleitungen fern zu bleiben. "Bahn-Anlagen sind kein Abenteuer-Spielplatz", lautet die ausdrückliche Warnung. Es besteht Lebensgefahr!

"Bahn-Anlagen üben auf junge Menschen oft eine große Faszination aus und wecken die Neugierde", so ein Sprecher der Bundespolizei. "Es ist uns daher ein wichtiges Anliegen, jetzt zum Ferienbeginn noch einmal auf das richtige Verhalten aufmerksam zu machen." Durch das Befolgen einfacher Regeln könnten Unfälle vermieden werden. Denn  jeder Unfall sei einer zu viel. Der wichtigste Grundsatz laute: "Es ist verboten, Bahn-Anlagen zu betreten! Wo Züge fahren, ist kein Platz für Abenteuer."

Auch, wenn Fotos im Gleis oder die Abkürzung über die Schienen verlockend und berechenbar erscheinen – hier drohe ernste Gefahr, so der Präventions-Beauftragte der Nürnberger Bundespolizei, Maik Kaiser. Züge fahren zu jeder Tages- und Nachtzeit und können, anders als Straßenfahrzeuge, nicht ausweichen. Bis zu 1000 Meter brauche es, bis ein Zug nach einer Vollbremsung aus 100 Kilometern pro Stunde stehe. "Außerdem werden die Fahrzeuge immer leiser und sind somit erst spät zu hören", wird betont.

Das Klettern auf abgestellte Züge sei ebenfalls lebensgefährlich. Immer wieder passieren Bahn-Strom-Unfälle, an denen Kinder oder Jugendliche beteiligt sind. Die meisten enden mit schwersten Verletzungen oder gar tödlich. Oft ist den jungen Menschen laut Bundespolizei gar nicht bewusst, dass die Oberleitung über den Gleisen eine Spannung von 15 000 Volt führt. Das sei etwa 65 Mal mehr als in der Steckdose zu Hause. Und: "Man muss die Oberleitung nicht einmal berühren. Schon bei bloßer Annäherung kann es zu einem lebensbedrohlichen Stromüberschlag kommen."

Des Weiteren warnt die Bundespolizei in ihrer heutigen Mitteilung wieder einmal eindringlich davor, Bahngleise als unmittelbare Fotokulisse zu nutzen. Vor allem Mädchen lassen sich nach den Erfahrungen der Gesetzeshüter dazu hinreißen, im Gleisbett zu posieren, um später Fotos in den sozialen Netzwerken zu veröffentlichen. "In der jüngeren Vergangenheit kam es dabei schon zu mehreren – auch tödlichen – Unfällen", so die Nürnberger Bundespolizei.


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