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Geschlagen, beleidigt, verfolgt, bedroht. Zwei Verletzte, fünf Beteiligte. Lange Liste von strafrechtlichen Vorwürfen, Führerschein einkassiert.

(ty) Unglaubliche Szenen sollen sich gestern in der Ingolstädter City zwischen einem Pkw-Lenker (38) und einem Fußgänger (41) abgespielt haben. Auch der 14-jährige Sohn des Autofahrers sowie zwei 19-jährige Bekannte waren laut Polizei in die wüsten Szenen verwickelt. Da wurde angeblich geschlagen, beleidigt und gedroht – es gab zwei Verletzte. Der 38-Jährige soll unter anderem entgegen der Einbahnstraße auf den Fußgänger zugefahren sein; er ist jetzt seinen Führerschein los. Der 14-Jährige soll den Fußgänger mit einem Verkehrsschild verfolgt und mit dem Tode bedroht haben. Die Liste der insgesamt im Raum stehenden strafrechtlichen Vorwürfe ist umfangreich. Aber der Reihe nach.

Laut heutiger Mitteilung der Polizei kam es auf der Straße "Am Stein" zunächst zu einer verbalen Streitigkeit zwischen dem 38-jährigen Pkw-Lenker und dem 41-jährigen Fußgänger. Grund des Wortgefechts sei wohl gewesen, dass der Fußgänger die Fahrbahn wegen des Standorts des Autos nicht habe überqueren können. "Infolge des verbalen Streits folgten gegenseitige Beleidigungen und Bedrohungen", berichtet die Polizei. Der 41-jährige Ingolstädter soll – so heißt es unter Berufung auf die Einlassungen des Autofahrers – auch Beleidigungen gegen die Familien-Angehörigen des 38-Jährigen ausgesprochen haben. "Diese befanden sich zur Tatzeit ebenfalls vor Ort", meldet die Polizei.

Laut der Aussage des Fußgängers, so fasst die Polizei weiter zusammen, soll der 38-Jährige aus dem Landkreis Eichstätt im Anschluss aus seinem Wagen gestiegen sein und seinen Kontrahenten geschubst haben. Der 14-jährige Sohn des Pkw-Lenkers habe dabei Beleidigungen gegen den Fußgänger ausgesprochen. Der 41-Jährige habe sich dann zu Fuß in die Kupferstraße begeben. Daraufhin soll der 38-Jährige wieder in sein Auto gestiegen sein. Verbotenerweise soll er anschließend entgegen der geltenden Einbahnstraßen-Regelung in die Kupferstraße abgebogen sowie auf den Fußgänger zugefahren sein. 

Der 41-Jährige habe später angegeben, dass er nur durch einen Sprung zur Seite habe verhindern können, von dem Pkw erfasst zu werden. Daraufhin stiegen der 38-Jährige und dessen Sohn laut Polizei wiederum aus dem Auto. Der Pkw-Lenker soll nun den Fußgänger am Hals gepackt haben. Der Ingolstädter wiederum soll sich zur Wehr gesetzt haben, in dem er seinem Widersacher mit seinem Mobiltelefon ins Gesicht geschlagen habe. Der 14-jährige Sohn des Autofahrers soll indes ein mobiles Verkehrszeichen aus der Verankerung gerissen haben. Damit soll er auf den 41-Jährigen zugelaufen sein und gedroht haben, ihn umzubringen. 

Der Ingolstädter habe daraufhin die Flucht über die Harderstraße zum Franziskanerplatz ergriffen, wo der 14-Jährige angeblich abließ. "Zwischenzeitlich kamen zwei Freunde des 14-Jährigen, zwei 19-jährige Ingolstädter, zur Örtlichkeit hinzu – vermutlich, um ihrem Bekannten beizustehen", heißt es von der Polizei. Diese beiden unbeteiligten jungen Männer sollen den 41-jährigen Fußgänger ebenfalls beleidigt haben. Dem sei es schließlich gelungen, die Polizei zu verständigen. Gegen sämtliche Beteiligte wird jetzt laut heutiger Mitteilung der örtlichen Polizeiinspektion strafrechtlich ermittelt – wobei die Liste der im Raum stehenden Vorwürfe durchaus lang ist.

Durch die Auseinandersetzung habe der 38-jährige Autofahrer aus dem Kreis Eichstätt eine Platzwunde oberhalb des Auges sowie eine Gehirnerschütterung erlitten. Er sei zur medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus gebracht worden. Auf Anordnung der zuständigen Staatsanwaltschaft sei der Führerschein des Pkw-Lenkers beschlagnahmt worden. Ihn erwarten nun mehrere Strafanzeigen. Unter anderem wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehrs sowie wegen Beleidigung, erklärte heute eine Polizei-Sprecherin.

Auch der 14 Jahre alte Sohn des Autofahrers sowie dessen zwei später hinzugekommenen 19-jährigen Freunde müssen sich nach Angaben der Ingolstädter Polizeiinspektion jetzt strafrechtlich verantworten. Der 41 Jahre alte Fußgänger aus Ingolstadt sei leicht am linken Arm verletzt worden und habe Abschürfungen im Ellenbogen-Bereich davongetragen. Gegen ihn wird laut Polizei-Angaben ebenfalls ermittelt – und zwar wegen Beleidigung, wegen Bedrohung und wegen gefährlicher Körperverletzung.


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