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Kletterer stellten in dem Naturschutz-Gebiet ausgewählte Felsformationen frei. Für heuer sind die Maßnahmen beendet.

(ty) Wer in den vergangenen Tagen im Bereich der Asamstraße in Weltenburg unterwegs war, dem sind wohl die am Seil hängenden Arbeiter aufgefallen. Die auf Hochtouren laufenden Nachpflege-Arbeiten an den beeindruckenden Felsköpfen seien hier nun für dieses Jahr abgeschlossen, berichtet Franziska Jäger vom Kelheimer Landschafts-Pflege-Verband VöF. In dem mit dem Europa-Diplom ausgezeichneten Naturschutz-Gebiet, bekannt für seine atemberaubende Landschaft sowie eine außergewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt, habe eine Spezialfirma diese Arbeiten "zur Freistellung ausgewählter Felsformationen" durchgeführt, so Jäger.

Auf Grundlage des FFH-Management-Planes seien vom VöF auch in diesem Jahr gezielte Maßnahmen gemeinsam mit den Naturschutz-Behörden sowie dem Forstbetrieb Kelheim im Naturschutz-Gebiet "Weltenburger Enge" umgesetzt worden. "Die zunehmend mit Gehölzen eingewachsenen Felspartien wurden in den letzten Jahren freigestellt, um Verdrängung und Verlust seltener Tier- und Pflanzenarten entgegenzuwirken", erklärt Franziska Jäger. Ein Beispiel dafür sei der in den Saumbereichen der Felsköpfe vorkommende Diptam-Bestand, welcher zusehends von Gehölzen überwachsen gewesen sei.

"Gerade am Beispiel des Diptams zeigt sich, dass die Pflege-Maßnahmen die gewünschte Wirkung zeigen und dieser sich auf den Felsköpfen weiter ausgebreitet hat", sagt Susanne Böhme von der unteren Naturschutz-Behörde am Kelheimer Landratsamt. Neben dem giftigen, aber wunderschönen Diptam gebe es viele weitere Pflanzen – wie beispielsweise das Blaugras, das Wimper-Perlgras, die Goldaster, die Küchenschelle oder das Weltenburger Habichtskraut –, die von den Maßnahmen profitierten. Auch Donaumehlbeere oder Eibe könnten auf den mageren Felsköpfen und in den steilen Felsen wachsen und sich sukzessive ausbreiten.

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Felsbrüter, wie Uhu oder Wanderfalke, nutzen laut VöF gerne die freistehenden und leicht zugänglichen Felsnischen. So seien in diesem Jahr auch wieder Uhu- und Wanderfalken-Junge dokumentiert worden. "Erst, wenn bei den Felsbrütern die Jungvögel ausgeflogen sind, darf die Spezialfirma in den steilen Felsbereichen mit den erforderlichen Felsfreistellungs-Maßnahmen beginnen", betont Franziska Jäger in ihrer Funktion als zuständige Gebiets-Betreuerin für die "Weltenburger Enge".

"Aufgrund der zahlreichen Besucher wurden in den Bereichen von Kelheim bis zur Einsiedelei Klösterl sowie in der Asamstraße in Weltenburg die Maßnahmen auf die Zeit nach den bayerischen Sommerferien geschoben", heißt es vom VÖF. "So konnten die Arbeiter zügig vorankommen und die Wanderer und Radfahrer mussten keine langen Wartezeiten in Kauf nehmen", erklärt Jäger und betont in diesem Zusammenhang. Die betroffenen Wege seien zum Schutz der Besucher jeweils kurzzeitig gesperrt worden.

Höhenarbeiter Armin Ilgenfritz bestätigte: "Der Donaudurchbruch mit seinen steilen Felsen ist schon ein außergewöhnlicher Arbeitsplatz." In den steilen Felsen, direkt über der Donau oder der Wege hängend, zu arbeiten, ist seinen Worten zufolge "aber auch für uns eine besondere Herausforderung". Finanziert wurden diese besonderen Arbeiten nach Angaben des VöF über die Naturschutz-Behörden aus Mitteln des bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz.


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