Keine schweren Zwischenfälle, aber verstärkte Kontrollen und etliche Corona-Verstöße. Eine Zusammenfassung.
(ty) Nach den bisherigen Erkenntnissen ist die Silvesternacht in der Region ohne schwerwiegende Zwischenfälle verlaufen. Das geht aus den Meldungen der verschiedenen Polizei-Dienststellen hervor. Zu tun hatten die Gesetzeshüter aber dennoch einiges. Zum einen, weil bekanntlich verstärkt kontrolliert wurde. Zum anderen, weil im Zuge dieser Überprüfungen auch etliche Verstöße ans Licht gekommen sind. So wurden alleine in Freising rund 20 Leute wegen eines Verstoßes gegen die zur Bewältigung der Corona-Krise geltende nächtliche Ausgangssperre angezeigt. Außerdem wurde eine private Feier aufgelöst, zu der sich sechs Leute aus unterschiedlichen Haushalten getroffen hatten. Nachfolgend eine Zusammenfassung für die Region auf Grundlage der entsprechenden Mitteilungen der Polizei.
Heute gegen 1.20 Uhr wurde ein Pkw auf der Staatsstraße 2230 bei Riedenburg einer Kontrolle unterzogen. Dabei wurde festgestellt, dass alle vier Insassen – im Alter zwischen 27 und 35 Jahren – ihre Wohnungen verlassen hatten, ohne eine Ausnahme von der nächtlichen Ausgangssperre für sich geltend machen zu können. "Eine Anzeige nach dem Infektions-Schutz-Gesetz wurde gegen die vier Personen erstellt", so ein Sprecher der Kelheimer Polizeiinspektion. Den vier Personen droht nun jeweils ein Bußgeld von 500 Euro.
Gegen 3.40 Uhr kam es am heutigen Morgen zwischen zwei alkoholisierten Mietern in einem Mehrfamilienhaus in Ihrlerstein zu einem Streit, der aus dem Ruder gelaufen ist. Laut Kelheimer Polizei schlug ein 33-jähriger Mann seinem 32 Jahre alten Widersacher mit der Faust zwei Mal ins Gesicht. Das Opfer habe dabei leichte Verletzungen erlitten.
Gegen 2.15 Uhr wurde heute im Bad Abbacher Ortsteil Peising ein Audi-Fahrer einer Kontrolle unterzogen. Der ukrainische Staatsbürger war sichtlich alkoholisiert, meldet die Kelheimer Inspektion. Ein vor Ort durchgeführter Test fiel positiv aus. Der Mann musste eine Blutentnahme über sich ergehen lassen und sein Führerschein wurde gleich einkassiert. Die Weiterfahrt wurde von den Gesetzeshütern unterbunden.
In Freising wurden verstärkte Kontrollen zur Einhaltung der pandemie-bedingten Regelungen und zum Feuerwerks-Verbot in der Innenstadt, durchgeführt. "Bezüglich des Abbrennens von Feuerwerkskörpern konnte kein Verstoß festgestellt werden", fasst ein Sprecher zusammen. "Offensichtlich hatte sich die Bevölkerung bereits auf ein ruhiges Silvester eingerichtet und es gab wenig Feuerwerk." Allerdings gab es wieder etliche Verstöße gegen die Ausgangssperre: Insgesamt wurden rund 20 Personen angezeigt, die ohne triftigen Grund zu später Stunde unterwegs waren. Außerdem wurde eine private Silvester-Feier aufgelöst, zu der sich sechs Personen aus verschiedenen Haushalten zusammengefunden hatten.
Gegen 0.30 Uhr kam es Nacht in Eching (Kreis Freising) an der Kleiststraße zu einer Streitigkeit zwischen zwei Mitbewohnern. Zunächst ereignete sich ein verbaler Disput, sodass ein 23-Jähriger seinen 22-jährigen Kontrahenten aus der Wohnung verwies. Dieser war mit der Maßnahme nicht einverstanden und verschaffte sich erneut Zutritt, indem er mehrfach gegen die Terrassentür schlug. Im weiteren Verlauf kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen den beiden stark alkoholisierter Männern. Dabei erlitt der 23-Jährige leichte Schürfwunden und Kratzer im Gesicht. "Um weitere Straftaten zu verhindern, wurde der aggressive Beschuldigte in Sicherheits-Gewahrsam genommen", heißt es von der Polizei.
Die Polizeiinspektion aus Neutraubling registrierte zwei Verstöße gegen die Infektions-Schutz-Regelungen. Zunächst wurde in Köfering (Kreis Regensburg) gestern gegen 23.30 Uhr eine Radlerin einer Kontrolle unterzogen. Die Frau habe keinen triftigen Grund dafür gehabt, dass sie nach 21 Uhr noch unterwegs war. Gegen 23.40 Uhr wurde in Neutraubling ein Autofahrer aus Regensburg gestoppt. Er habe ebenfalls keinen triftigen Grund für seine nächtliche Tour nennen können. Beiden Verkehrsteilnehmern blüht jetzt eine Anzeige; in diesem Zusammenhang droht ihnen ein Bußgeld in Höhe von jeweils 500 Euro.
Im Zuständigkeits-Bereich der Eichstätter Inspektion kam es in der Silvesternacht aus polizeilicher Sicht zu keinen Ereignissen von herausragender Bedeutung. "Es waren keinerlei Straftaten und Unfälle im Zusammenhang mit Silvester zu verzeichnen", fasst ein Sprecher zusammen. Der Großteil der Bevölkerung habe sich an die geltenden Vorschriften im Zusammenhang mit dem Infektions-Schutz-Gesetz gehalten. "Nur wenige Personen mussten wegen Verstößen gegen die Ausgangssperre sowie Kontakt-Beschränkungen angezeigt werden." Das verfügte Böller-Verbot im Bereich der Innenstadt sei eingehalten worden.
Gegen 23.10 Uhr wurde ein 32-jähriger Autofahrer aus dem Kreis Eichstätt auf der Hans-Hutter-Straße in Eichstätt einer Verkehrs-Kontrolle unterzogen. Dabei stellten die Beamten Alkohol-Geruch fest. Ein Test ergab einen Wert von 1,0 Promille. Gegen den Mann wurde ein Ordnungswidrigkeiten-Verfahren eingeleitet. Ihn erwarten eine satte Geldbuße und ein Fahrverbot. Sein Auto musste er stehen lassen. Da der Mann außerdem gegen die nächtliche Ausgangssperre verstoßen hatte, muss er diesbezüglich mit weiteren 500 Euro Bußgeld rechnen.
Das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord zog heute eine positive Bilanz. Mit 229 silvester-typischen Einsätzen sei der Jahreswechsel für die Beamten im Zuständigkeit-Bereich ruhiger als im vergangenen Jahr gelaufen, als 320 Einsätze registriert worden waren. Insgesamt seien zwischen gestern, 20 Uhr, und heute, 6 Uhr, bei der Einsatz-Zentrale 496 Notrufe eingegangen, wovon 229 in Bezug zu Silvester standen. Wie es heißt, wurden die Gesetzeshüter auch wegen einer Sachbeschädigung und eines Verkehrsunfalls gerufen. Insgesamt 13 Personen zogen sich bei zwölf Körperverletzungs-Delikten leichte Verletzungen zu. 53 Mitteilungen waren wegen Ruhestörungen eingegangen.
"Wie schon bei Schwerpunkt-Kontrollen im Oktober und Dezember 2020 festgestellt, hält sich der überwiegende Teil der Bevölkerung vorbildlich an die geltenden Vorschriften im Zusammenhang mit dem Infektions-Schutz-Gesetz", fasste das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord zusammen. Dennoch registrierten die Beamten neben silvester-typischen Einsätzen auch insgesamt 187 Verstöße gegen die aktuellen Corona-Regelungen: In 54 Fällen sei gegen die geltenden Kontakt-Beschränkungen verstoßen worden; 15 Personen hielten sich nicht an die Masken-Pflicht.
Eine alkoholisierte 28-Jährige aus Dießen stürzte im Laufe der Nacht im eigenen Garten über eine brennende Feuertonne; bei dem Sturz zog sie sich Verbrennungen zu und musste zur medizinischen Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden.
Gegen 21 Uhr wurde in Oberdorfen ein brennendes Bushäuschen festgestellt. Im Rahmen der polizeilichen Aufnahme des Sachverhalts wurden zwei zwölfjährige Kinder in Tatortnähe festgestellt, die sich letztlich für den Brand verantwortlich zeigten. Ersten Erkenntnissen der Beamten zufolge entzündeten die Sprösslinge das Häuschen mit Jugendfeuerwerkskörpern. Der entstandene Sachschaden wird auf 1500 Euro geschätzt.
Kurz nach Mitternacht wurde ein brennendes Silo an der Berliner Straße in Schrobenhausen gemeldet. Vor Ort stellten die angerückten Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei dann allerdings fest, dass ein bislang Unbekannter mehrere Feuerwerks-Batterien auf dem zirka 25 Meter hohen Silo aufgestellt und gezündet hatte. Dadurch war der Anschein erweckt worden, dass das Silo brennen würde. Die qualmenden Überreste der Feuerwerkskörper wurden mit Wasser abgelöscht. Sachschaden entstand nicht. Der Unbekannte war über eine Service-Leiter auf das Dach des Bauwerks gelangt.
In doppelter Hinsicht folgenreich ist eine Verkehrs-Kontrolle für eine 51-Jährige aus Schrobenhausen in der Nacht zum heutigen Neujahrstag gelaufen. Die Pkw-Lenkerin wurde von der Polizei gegen 2.30 Uhr im Bereich von Weichering gestoppt, als sie gerade auf der B16 unterwegs war. Den Angaben zufolge hatte sie 1,05 Promille intus, was ein sattes Bußgeld und ein einmonatiges Fahrverbot zur Folgen haben dürfte. Zudem habe die Frau keinen triftigen Grund für ihre Tour angeben können, weshalb ihr nun außerdem ein Verstoß gegen die wegen der Corona-Pandemie geltende nächtliche Ausgangsperre zur Last gelegt wird. Unterm Strich dürfte die Fahrt, die freilich von der Polizei beendet wurde, also mindestens 1000 Euro kosten.
Bei Polizei-Kontrollen im Stadtgebiet von Neuburg an der Donau wurden weit nach 21 Uhr insgesamt fünf Leute wegen eines Verstoßes gegen die wegen der Corona-Pandemie geltende nächtliche Ausgangssperre angezeigt. "Die Personen waren entweder auf dem Weg zum Zigaretten-Automaten oder auf dem Rückweg von Besuchen, was jeweils nicht als triftiger Grund anerkannt wurde", teilte die örtliche Polizei-Dienststelle zu diesen Verstößen mit, die heute zwischen 0.50 und 1.35 Uhr aufgedeckt wurden. Die fünf Personen müssen jetzt mit einem Bußgeld in Höhe von jeweils 500 Euro rechnen.
"Ohne besondere Vorkommnisse und somit aus Sicht der Polizei überaus zufriedenstellend" verlief der Jahreswechsel nach Angaben der Inspektion in Ingolstadt. Wegen der Corona-Pandemie waren größere Feiern und Menschen-Ansammlungen verboten, Gaststätten und Clubs mussten geschlossen bleiben. Private Feiern waren nur in begrenztem Rahmen möglich. Zwar war das Abbrennen von Feuerwerk grundsätzlich nicht verboten, allerdings wegen der nächtlichen Ausgangssperre lediglich von heimischen Grund und Boden aus zulässig. Für den Bereich der historischen Altstadt von Ingolstadt hatte die Stadtverwaltung per Allgemein-Verfügung aus Gründen des Brandschutzes ein Verbot des Mitführens und Abbrennens von Feuerwerkskörpern erlassen.
Die Ingolstädter Polizei kontrollierte die Einhaltung der Beschränkungen in der Silvesternacht mit einem erhöhten Personal-Ansatz und mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei aus Eichstätt. "Die weit überwiegende Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger im Zuständigkeits-Bereich der Polizeiinspektion Ingolstadt hielt sich an die geltende Regelungslage und feierte diesen ungewöhnlichen Jahreswechsel in den heimischen vier Wänden", heißt es in einer Zusammenfassung. "Übliche Party-Hot-Spots in der Ingolstädter Innenstadt, aber auch die Zentren der umliegenden Gemeinden waren menschenleer." Lediglich vereinzelt seien Zuwiderhandlungen gegen die geltenden Regelungen festgestellt worden – die Mehrzahl der Verstöße betraf die Ausgangssperre. Die Verstöße seien konsequent geahndet worden; die Betroffenen erwarte jeweils ein Bußgeld-Verfahren.