Vor gut einem Jahr waren im Wald bei Kipfenberg die sterblichen Überreste von Sabine P. und Eugen S. entdeckt worden. Die beiden galten seit 2002 als vermisst.
(ty) Anfang Mai vergangenen Jahres waren – wie berichtet – im Gemeinde-Bereich von Kipfenberg (Kreis Eichstätt) in einem Waldstück skelettierte Leichenteile entdeckt worden. Nach aufwändigen Untersuchungen hatte das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord dann im Juni mitgeteilt, dass es sich um die sterblichen Überreste einer Frau und eines Mannes handelt. Das Pärchen aus Ingolstadt, so hieß es unter Berufung auf Ergebnisse von DNA-Abgleichen, sei seit dem Jahr 2002 vermisst gewesen. Seit den Knochen-Funden gilt es, die genauen Umstände des Todes von Sabine P. und Eugen S. zu klären. Berichtet wurde bereits von "massiver Gewalt-Einwirkung". Die Staatsanwaltschaft geht offenbar davon aus, dass die beiden umgebracht wurden. Laut heutiger Mitteilung der Polizei sitzen in diesem Zusammenhang jedenfalls nun vier Personen in Untersuchungshaft.
Mit der Klärung der Umstände des Todes von Sabine P. und Eugen S. ist bei der Kriminalpolizei-Inspektion in Ingolstadt eine eigene Ermittlungs-Gruppe befasst. "Im Rahmen umfangreicher Ermittlungen und zahlreicher Zeugen-Befragungen ergaben sich Hinweise auf vier Personen, die mit einem nicht natürlichen Tod des Pärchens in Verbindung stehen könnten", ließ das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute per Presse-Erklärung wissen.
Und teilte zudem mit: Aufgrund dieser Erkenntnisse seien gegen die vier Tatverdächtigen Haftbefehle erlassen worden. Diese seien mittlerweile auch vollzogen und vom zuständigen Haftrichter eröffnet worden. "Alle vier Personen befinden sich aktuell in Haft", heißt es weiter. Weitere Details sind allerdings vorerst nicht zu erfahren: "Um die weiteren Ermittlungen nicht zu gefährden, können derzeit in Abstimmung mit der sachleitenden Staatsanwaltschaft Ingolstadt nähere Einzelheiten nicht mitgeteilt werden."
Am Nachmittag des 2. Mai vergangenen Jahres hatte laut Polizei ein Spaziergänger in einem Waldstück im Birktal, im Gemeinde-Gebiet von Kipfenberg, einen skelettierten menschlichen Schädel sowie weitere Knochen gefunden. "Nach ersten polizeilichen Sicherungs-Maßnahmen folgte für die Kripo Ingolstadt ein mehrere Wochen andauernder Prozess zur Ausgrabung, Bergung und rechtsmedizinischen Untersuchung der menschlichen Überreste", teilte ein Sprecher dann am 6. Juni vergangenen Jahres mit.
Im Rahmen der von den Kriminalbeamten in Handarbeit durchgeführten Grabungen – so wurde damals weiter erklärt – seien ein zweiter Schädel sowie weitere Knochen gesichert worden. Das Erdreich sei in einer Halle zerkleinert und gesiebt worden. Hierbei seien Zähne und weitere Knochenteile gesichert worden. Dem Institut für Rechtsmedizin sei es im Anschluss gelungen, "zunächst festzustellen, dass es sich um ein weibliches und ein männliches Skelett handelt".
"Im Rahmen weiterer aufwändiger Untersuchungen konnte DNA-Material aus den Knochen gesichert werden", schilderte das Polizeipräsidium damals. Das Ergebnis der Untersuchungen der Rechtsmedizin sei gewesen, dass es sich bei den aufgefundenen Leichen um ein seit dem Jahre 2002 vermisstes Pärchen handle. Damals, also 18 Jahre vor den Knochen-Funden, habe ein Verwandter eine Vermissten-Anzeige bei der Polizei in Ingolstadt erstattet, weil das Pärchen nicht erreichbar gewesen sei.
In Abstimmung mit der zuständigen Staatsanwaltschaft aus Ingolstadt hatte die Kripo damals eine Ermittlungs-Gruppe, die "EG Birktal", eingerichtet. Am 6. Juni 2020 hieß es dazu: "Ziel der nun erneut angelaufenen Ermittlungen ist es, in enger Kooperation mit der Rechtsmedizin und aufbauend auf damaligen Erkenntnissen, die tatsächlichen Umstände des Todes der nun aufgefundenen Vermissten aufzudecken."
Das Ergebnis der Untersuchung der aufgefundenen Knochenteile durch Experten des Instituts für Rechtsmedizin aus München liege nun vor, teilte die Polizei dann am 12. Juni vergangenen Jahres mit. "Demnach kamen beide Personen durch massive Gewalt-Einwirkung zu Tode", meldete das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. "In die Ermittlungen wegen zweifachen Mordes, die unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Ingolstadt geführt werden, fließen neben diesen neuen Untersuchungs-Ergebnissen auch die Erkenntnisse mit ein, die seit dem Verschwinden des Pärchens gewonnen werden konnten", hieß es weiter. Nun sitzen vier Tatverdächtige in U-Haft.
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