Logo
Anzeige
Anzeige

Aktuelle Daten vom Deutschen Wetterdienst und Foto-Impressionen aus dem Donau-Durchbruch von Johann Brunner.

(ty) In Mitteleuropa hat der Mai 2021 den Trend des deutlich zu kühlen Aprils fortgesetzt. Grund dafür war ein umfangreicher Tiefdruck-Komplex über Nordeuropa, an dessen Südflanke die Zufuhr kühler Atlantik-Luft nicht enden wollte. Dadurch erlebte Deutschland den kältesten Mai seit dem Jahre 2010. Unter dem Strich verlief der Monat aber nicht nur zu kühl, sondern auch sonnenscheinarm und sehr niederschlagsreich. Örtlich entluden sich kräftige Gewitter. Es gab Starkregen, Sturmböen und sogar einen Tornado der Stärke F1. Das meldete heute der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen.

 

Mit 10,7 Grad Celsius lag der Temperatur-Durchschnitt im Mai um 1,4 Grad unter dem Wert der international gültigen Referenz-Periode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichs-Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung sogar minus 2,4 Grad. In den vergangenen 30 Jahren fiel die Mai-Mitteltemperatur nur im Jahr 2010 mit 10,4 Grad und im Jahre 1991 mit 9,5 Grad tiefer aus. In der ersten Mai-Woche setzte sich die kühle Witterung, die bereits fast den ganzen April geherrscht hatte, fort. In Eichstätt-Buckelwiesen im Karwendelgebirge traten sechs Frosttage auf.

Am Morgen des 3. Mai meldete Meßstetten auf der Schwäbischen Alb mit minus 4,5 Grad den tiefsten Monatswert. Innerhalb weniger Stunden schnellte die Temperatur vom 8. auf den 9. Mai aus dem Frost- in den Hitzebereich. Hierbei registrierte Waghäusel-Kirrlach, südwestlich von Heidelberg, mit 31,3 Grad den ersten "heißen Tag" (mehr als 30 Grad Celsius) des Jahres sowie den deutschlandweit höchsten Mai-Wert. "Doch das hochsommerliche Intermezzo blieb nur von kurzer Dauer", fasst der DWD zusammen. "Nachfolgende Sturmtiefs sorgten wieder für Zustrom kühler Meeresluft."

 

Nachdem der Mai des vergangenen Jahres es im Mittel nur auf 38 Liter Niederschlag pro Quadratmeter (l/m²) gebracht hatte, übertraf der Mai heuer mit rund 95 l/m² den Klimawert von 71 l/m² (Referenz-Periode 1961 bis 1990) deutlich. Das Mittel der Periode 1991 bis 2020 liegt bei aufgerundet 70 l/m². "Auffällig waren vor allem die verbreitet hohen Niederschläge im Norden, in Teilen des Ostens und dem Süden", erklärt der DWD. "Sie kamen gerade der anfänglichen Wachstumsphase der Pflanzen zugute."

Am meisten Niederschlag fiel im Südschwarzwald mit teils über 300 l/m². Sankt Blasien-Menzenschwand meldete dort am 6. Mai mit 76,7 l/m² die höchste Tagesmenge. In der Uckermark und im Lee des Harzes fielen dagegen örtlich nur 30 l/m². Zu kräftigen Gewittern mit Starkregen, Sturmböen und Hagel kam es besonders in der zweiten und letzten Monats-Dekade: In Borken-Weseke, westlich von Münster, entwickelte sich am 25. Mai laut DWD sogar kurzzeitig ein Tornado der Stärke F1: Er entwurzelte mehrere Bäume und deckte einige Hausdächer ab.

 

Mit rund 165 Stunden verfehlte die Sonnenschein-Dauer nach DWD-Erkenntnissen im zu Ende gehenden Mai ihr Soll von 202 Stunden (Periode 1961 bis 1990) recht deutlich um 18 Prozent. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 lag die negative Abweichung sogar bei gut 23 Prozent. Begünstigt waren dabei die Ostseeinsel Arkona und der Osten mit teils mehr als 220 Sonnenstunden. In Ostfriesland und an der Grenze zu Dänemark kamen laut DWD-Mitteilung dagegen örtlich nur rund 105 Sonnenstunden zusammen.

Der Freistaat Bayern war heuer im Mai mit durchschnittlich knapp 10,3 Grad Celsius das kühlste und mit gut 120 Litern auf den Quadratmeter (90 l/m²) das niederschlagsreichste Bundesland. Die Sonnenschein-Dauer betrug nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in diesem Monat nahezu 165 Stunden. Eichstätt-Buckelwiesen im Karwendel-Gebirge meldete sechs Frosttage.


Anzeige
RSS feed