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Landesamt für Statistik geht von Einbuße um sechs Prozent zum Vorjahr und sieben Prozent zum langjährigen Mittel aus. Wetter beeinflusste Entwicklung und Ernte-Zeitpunkt.

(ty) Nach Angaben des Landesamts für Statistik wird für heuer für Bayern eine Getreide-Ernte – ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix – von insgesamt 6,3 Millionen Tonnen prognostiziert. Das bestätigten die bisher ausgewerteten Ertrags-Messungen aus der "Besonderen Ernte- und Qualitäts-Ermittlung" in Verbindung mit Ertrags-Schätzungen der amtlichen Berichterstatter zum Berichts-Monat Juli, wie das Landesamt heute mitteilte. Die endgültigen Zahlen beziehungsweise Ergebnisse zur diesjährigen Getreide-Ernte im Freistaat lägen dann erst im Februar kommenden Jahres vor.

 

"Die vorherrschenden extremen Wetterbedingungen in vielen Regionen Bayerns beeinflussen zum Berichts-Monat Juli die Pflanzen-Entwicklung und führen zu Ernte-Verzögerungen", so das bayerische Landesamt für Statistik. Im Vergleich zum Vorjahr ergebe sich voraussichtlich eine prognostizierte Ernteeinbuße in Höhe von 5,9 Prozent. Die flächenstärkste Getreideart Winterweizen weise gegenüber dem Vorjahr mit 72,0 Dezitonnen je Hektar in der Schätzung einen deutlich niedrigeren Ertrag von rund minus 12,0 Prozent auf. Die Wintergerste werde hingegen auf einen Hektar-Ertrag von 68,3 Dezitonnen geschätzt – das wäre ein Plus von 6,9 Prozent zum Vorjahr.

Die Aussaat des Winter-Getreides im Herbst vergangenen Jahres konnte laut Landesamt rechtzeitig erfolgen. "Auf den milden und trockenen Winter ohne nennenswerte Auswinterungs-Schäden folgte ein kalter Frühling, wodurch sich Pflanzen im allgemeinem langsamer entwickelten. Durch den vielen Regen im Mai entstand ein Entwicklungs-Rückstand von etwa ein bis zwei Wochen."

 

Im Juni und Juli, so heißt es weiter, folgte ein Wachstumsschub durch feuchtwarmes, nicht zu heißes Wetter. Allerdings traten regional vermehrt Unwetter in Form von beispielsweise Starkregen, Hagelschauern oder Überschwemmungen auf. "Die hieraus folgenden Ernte-Einbußen sind derzeit nicht abschätzbar". Aufgrund des vielen Regens müsse die Ernte immer wieder unterbrochen werden. Teilweise seien die Felder wegen Nässe nicht befahrbar. "Die hierdurch entstehende Ernte-Verzögerung macht die Ernteschätzung zum jetzigen Zeitpunkt schwierig."

Nach den bisher ausgewerteten Ertrags-Messungen im Rahmen der "Besonderen Ernte- und Qualitäts-Ermittlung" in Verbindung mit den Ertrags-Schätzungen der amtlichen Ernte-Berichterstatter (Stand: Berichts-Monat Juli) werde in Bayern beim Getreide, ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix, mit einem Durchschnittsertrag von 66,9 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) gerechnet, so das Experten-Team des bayerischen Landesamts für Statistik. Das entspreche 5,8 Prozent weniger als im Vorjahr (71,0 dt/ha) und 2,7 Prozent weniger als im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2020 (68,8 dt/ha). Nach derzeitigen Angaben werde in diesem Jahr eine Getreide-Ernte (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) von 6,3 Millionen Tonnen erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr ergebe sich ein Verlust von 5,9 Prozent (6,6 Millionen Tonnen) und zum langjährigen Mittel der Jahre 2015 bis 2020 (6,8 Millionen Tonnen) eine Einbuße von 7,4 Prozent.

 

Die von den bayerischen Landwirten bewirtschaftete Getreidefläche (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) verringert sich nach dem vorläufigen Ergebnis der Bodennutzungs-Haupterhebung 2021 gegenüber dem Vorjahr nur um 0,1 Prozent von 936 480 Hektar (ha) auf 935 512 ha. Gegenüber dem langjährigen Mittel (2015 bis 2020) reduzierte sich die Anbaufläche um 4,8 Prozent (982 417 ha).

Nach den aktuellsten Meldungen sei der Durchschnitts-Ertrag bei der flächenstärksten Getreideart Winterweizen auf 72,0 dt/ha gesunken. Das sind 12,0 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Bei einer gleichzeitigen Flächen-Zunahme in Höhe von 4,8 Prozent auf 496 774 ha errechnet sich beim Winterweizen eine Erntemenge von 3,6 Millionen Tonnen. Dieser Wert entspreche 7,8 Prozent weniger als im Vorjahr.

 

Der Hektar-Ertrag bei Wintergerste liege nach derzeitigen Berechnungen bei voraussichtlich 68,3 dt/ha. Das entspräche einer Zunahme von 6,9 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr. Bei einer gleichzeitigen Flächen-Abnahme von 7,5 Prozent auf 212 438 ha errechne sich hierdurch eine Erntemenge von rund 1,4 Millionen Tonnen – was eine Minderung von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeute.

Laut den bisheriger Ertragsmessungen liege der durchschnittliche Hektar-Ertrag bei Sommergerste bei 53,0 dt/ha. Das seien 2,0 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Auf 82 287 ha, das seien 12,1 Prozent weniger als im Vorjahr, werde somit eine Erntemenge von 436 122 Tonnen prognostiziert – was ein Minus von 13,8 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr darstelle.

 

Bei Winterraps werde ein durchschnittlicher Hektar-Ertrag von 37,5 dt/ha erwartet. Das seien 0,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Winterrapsfläche von 93 159 ha liefert somit eine Erntemenge von 349 694 Tonnen, das sei ein Plus von 7,3 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr.

Die Angaben des bayerischen Landesamts für Statistik beruhen – so wurde dazu erklärt – auf den bisher ausgewerteten Ertrags-Messungen im Rahmen der "Besonderen Ernte- und Qualitäts-Ermittlung" in Verbindung mit den Ertrags-Schätzungen aus der Ernte- und Betriebs-Berichterstattung (Bericht-Monat Juli) und den vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungs-Haupterhebung 2021. Die Angaben könnten als Näherungswerte herangezogen werden, so das Landesamt. Im Februar 2022 werden die endgültigen Ergebnisse vorliegen.

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