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Daten vom Deutschen Wetterdienst und Foto-Impressionen aus dem Landkreis Kelheim von Johann Brunner.

(ty) Mitteleuropa befand sich im Februar häufig im Einfluss-Bereich von kräftigen Sturm- und Orkantiefs. Sie fluteten Deutschland an ihrer Südostflanke immer wieder mit milden Luftmassen. Mitgeführte Tiefausläufer brachten vor allem dem Norden und den zentralen Mittelgebirgen außergewöhnlich viel Niederschlag, welcher sich nach Osten hin merklich abschwächte und fast ausschließlich als Regen fiel. Besonders zur Monatsmitte befand sich Deutschland häufig im Sturmfeld der Tiefdruck-Gebiete. Das führte vor allem in der Nordhälfte zu enormen Schäden. Insgesamt war der Februar heuer sehr niederschlagsreich, leicht überdurchschnittlich sonnig und deutlich zu mild. Das meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen.

Nachdem bereits der Dezember und Januar zu mild ausgefallen waren, war auch der dritte Monat dieses Winters, der Februar 2022, nach DWD-Auswertungen deutlich zu warm. Die Durchschnitts-Temperatur lag mit 4,4 Grad Celsius um stolze 4,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenz-Periode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung immer noch plus 2,9 Grad. In der seit dem Jahre 1881 bestehenden Messreihe platzierte er sich damit als sechst-wärmster Februar-Monat.

Deutschland lag fast durchweg im Zustrom milder Luftmassen. Die bei den zahlreichen Stürmen mitgeführte Warmluft ließ die Temperaturen besonders ab der Monatsmitte wiederholt kräftig ansteigen. Das bundesweit höchste Maximum meldete Metzingen, südlich von Stuttgart, am 18. Februar mit vorfrühlingshaften 17,3 Grad. "Dauerfrost gab es nur in den Hochlagen der Mittelgebirge", berichtet der Deutsche Wetterdienst. Über Schnee und bei sternenklarem Himmel verzeichnete Reit im Winkel in den Chiemgauer Alpen am 14. Februar mit minus 13,7 °C den tiefsten Februarwert.

Im Februar dieses Jahres fiel mit rund 80 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nahezu 64 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel der Referenz-Periode 1961 bis 1990 (49 l/m²). Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Plus bei 53 Prozent. Verantwortlich dafür waren die zahlreichen Tiefdruck-gebiete, die mit ihren Ausläufern oft an den Mittelgebirgen für langanhaltende Niederschläge sorgten. So erhielten der Weststau des Thüringer Waldes und des Sauerlands sowie der Südschwarzwald und das Allgäu den insgesamt meisten Regen und Schnee mit örtlich mehr als 250 l/m².

Die größte Tagesmenge entstand dagegen am 6. Februar in Königsbach-Stein im Nordschwarzwald mit 59,4 l/m². Die trockensten Gebiete lagen im Gäuboden in Niederbayern und im Lee des Harzes, wo die Gesamtmengen teils unter 20 l/m² blieben. Besonders zur Monatsmitte fegte eine ganze Reihe von Stürmen und Orkanen über Deutschland hinweg. Am 18. meldete Büsum in Dithmarschen eine Windgeschwindigkeit von 143,8 Kilometer pro Stunde, der Leuchtturm in Kiel an der Ostseeküste 139,7 km/h. Es kam in den betroffenen Gebieten zu enormen Sturm-Schäden sowie einer schweren Sturmflut an der Nordseeküste.

Mit gut 85 Stunden übertraf der Sonnenschein im gerade zu Ende gegangenen Februar heuer sein Soll von 72 Stunden aus der Periode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes rund zehn Stunden. "Am häufigsten schien die Sonne mit örtlich über 130 Stunden im Alpenvorland", erklären die DWD-Experten. "In den zentralen Mittelgebirgen zeigte sie sich dagegen mit teils 60 Sonnenstunden eher seltener."

Im Bundesländer-Vergleich war der Freistaat Bayern mit durchschnittlich 3,5 Grad und rund 55 Liter auf den Quadratmeter das kühlste und trockenste Bundesland. Ein deutliches Niederschlags-Defizit gab es besonders im Gäuboden in Niederbayern mit teils weniger als 20 l/m². Das Allgäu hingegen zählte mit örtlich mehr als 250 l/m² zu den nassesten Regionen. Den tiefsten Februarwert meldete Reit im Winkel in den Chiemgauer Alpen am 14. Februar mit minus 13,7 °C. In Bayern wurden vom DWD im Mittel nahezu 100 Stunden Sonnenschein gemessen. Am Alpenrand zeigte sich die Sonne mit gebietsweise über 130 Stunden bundesweit am meisten. 


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