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Der bayerische Gesundheits-Minister übergab heute die offizielle Plakette. Nun können bis zu 250.000 Euro an Fördergeldern fließen. 

(ty) Auch der Landkreis Kelheim ist seit Jahresbeginn "Gesundheits-Region plus", am heutigen Donnerstag hat der bayerische Gesundheits- und Pflege-Minister Klaus Holetschek nun vor Ort auch die entsprechenden Plakette übergeben. Das Förder-Programm sei "eine Erfolgs-Geschichte, bei der regionale Netzwerke passgenaue Lösungen für die konkrete Situation vor Ort entwickeln", erklärte er. Eine "Gesundheits-Region plus" kann grundsätzlich bis zu 250 000 Euro vom bayerischen Gesundheits-Ministerium erhalten. Zum praktischen Start fehlt allerdings noch ein Leiter oder eine Leiterin für die Geschäftsstelle – dieser Einrichtung kommt große Bedeutung zu.

Zunächst wird die "Gesundheits-Region plus" Kelheim nach Angaben des Landratsamts bis einschließlich 2026 bestehen – mit der Option auf Verlängerung. Er freue sich, dass es nunmehr bereits acht "Gesundheits-Regionen plus" in Niederbayern gebe, erklärte der Minister. "Diese Netzwerke sind ein Gewinn für die Menschen, weil sie die medizinische und pflegerische Versorgung vor Ort verbessern – und das nicht nur im Ballungsraum, sondern auch in den ländlichen Regionen", so Holetschek. Zudem ist es seinen Worten zufolge wichtig, die Prävention noch stärker in den Alltag der Menschen zu integrieren. 

"Über die vergangenen zwei Jahre hinweg hat sich das medizinische und pflegerische Personal im Landkreis hauptsächlich um die Folgen der Pandemie kümmern müssen", betonte der Kelheimer Landrat Martin Neumeyer. "Viele Themen sind verständlicherweise unter den Tisch gefallen und Vernetzungs-Treffen konnten nicht selten überhaupt nicht stattfinden." Deshalb werden, so Neumeyer, die ersten Aufgabe der Geschäftsstellen-Leitung die Vorbereitung des "Gesundheits-Forums" sowie die Planung einer Bestands- und Bedarfs-Analyse für den Landkreis sein.

Die "Gesundheits-Region plus" deckt nach Angaben des Landratsamt mit ihren vorgegebenen Handlungsfeldern aber "sehr viel mehr" ab. "Je früher eine gesunde Lebensführung ins Bewusstsein unserer Kinder getragen wird, umso eher werden Bemühungen zur Gesundheits-Förderung erfolgreich sein", heißt es in einer Presse-Mitteilung aus der Landkreis-Behörde. Daher sei auch die gesundheitliche Bildung in den Schulen ein "unverzichtbarer Bestandteil" des Konzepts der "Gesundheits-Region plus". 

Öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen, landkreisweite Kampagnen oder Informationstage zu speziellen Gesundheits-Themen gehören laut Landratsamt ebenso zu den Instrumenten. Neben dieser Herangehensweise zur Gesundheits-Förderung und Prävention, stehe die Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung und Pflege im Mittelpunkt der Arbeit einer Geschäftsstelle.

"Konkret bedeute dies, durch Vernetzung und Kooperation der bestehenden Angebote, eine Weiterentwicklung anzustoßen und beispielsweise Fachkräfte-Sicherung und Fachkräfte-Gewinnung im pflegerischen und medizinischen Bereich zu bewirken", so das Landratsamt. Ausbildungs-Verbünde der regionalen Pflegeschulen und überregionale Kooperationen mit Universitäten seien dabei unverzichtbar. Die Geschäftsstelle übernehme hierbei "die Netzwerkarbeit, Initiierung, Koordination und Begleitung der Gremien und die Öffentlichkeitsarbeit".

Bislang konnte laut Kreis-Behörde allerdings "kein verfügbares Personal gefunden werden, daher läuft das Bewerbungs-Verfahren für die Besetzung der Geschäftsstellen-Leitung noch". Formal angegliedert ist die "Gesundheits-Region plus" beim "Zentrum für Chancen-Gleichheit" des Kelheimer Landratsamts. Dessen Leiterin, Gabi Schmid, setzt jedenfalls große Hoffnungen in die neue Geschäftsstelle – da diese nach ihrem Dafürhalten nach der Corona-Pandemie wieder die regionale Vernetzung der Akteure im Gesundheitswesen anstoßen wird. 

Das große Interesse an den "Gesundheits-Regionen plus" zeige, dass sich die Kommunen bei den Themen Gesundheit und Pflege mit viel Eigeninitiative und Engagement einbringen wollen, erklärte Minister Holetschek. "Wir brauchen sie, um das Ziel einer optimalen medizinischen und pflegerischen Versorgung in ganz Bayern zu erreichen." Genau hier setzten die "Gesundheits-Regionen plus" an: "Die maßgeblichen Akteure der Gesundheits-Versorgung vor Ort vernetzen sich miteinander und bauen die regionale Stärken aus. Sie entwickeln bei regionalen Versorgungs-Problemen maßgeschneiderte Lösungen."

Darüber hinaus arbeiten sie laut Holetschek beispielsweise zusammen, um Präventions-Angebote zu verbessern oder um den Bereich der Pflege zu stärken. Zudem böten sie den Bürgern auch Informations-Angebote zu ganz aktuellen Themen. So herrsche zum Beispiel beim Thema Long-Covid viel Aufklärungs-Bedarf.

Ein vom jeweiligen Landrat oder Oberbürgermeister geleitetes Gesundheits-Forum gibt nach Angaben des bayerischen Gesundheits- und Pflege-Ministeriums die Planung und Steuerung der "Gesundheits-Region plus" vor. Die Organisation und Koordination innerhalb übernehme die dafür eingerichtete Geschäftsstelle. Daneben sollen sich Arbeits-Gruppen vertieft mit den vor Ort drängenden Fragen zu Gesundheits-Förderung, Prävention, Gesundheits-Versorgung und Pflege befassen.

Aktuell werden nach offiziellen Angaben insgesamt 60 "Gesundheits-Regionen plus" vom bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert. Sie decken 77 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte ab. "Das Gesundheitswesen steht vor vielen Herausforderungen wie einer älter werdenden Gesellschaft oder dem Strukturwandel", so Holetschek. Deshalb freue er sich, dass sich mittlerweile sehr viele Regionen für die Gesundheits-Versorgung und Prävention der Bevölkerung vor Ort einsetzten. "Das wollen wir als Freistaat Bayern auch weiterhin finanziell unterstützen."


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