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Pflegebedürftige, Angehörige und Pflegekräfte sollen Beschwerden rasch vortragen können – wenn gewünscht, auch anonym.

(ty) Der bayerische Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek will seine Offensive für einen besseren Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeheimen weiter vorantreiben. Am morgigen Montag startet für den Fall von Missständen die neue Anlaufstelle mit dem Namen "Pflege-SOS Bayern", die gemeinsam mit dem bayerischen Landesamt für Pflege (LfP) aufgebaut wurde. "Missstände in Pflegeheimen müssen schnell erkannt und behoben werden", erklärte der Minister heute. "Deshalb ist es wichtig, dass alle – wie Pflegebedürftige, Angehörige und Pflegekräfte – mögliche Beschwerden rasch vortragen können." Wenn gewünscht, sei das auch anonym möglich. "Pflege-SOS Bayern" sei ab 7. März unter der kostenfreien Nummer (0 96 21) 966 966 0 erreichbar. Pflegebedürftige, An- und Zugehörige sowie Pflegekräfte könnten sich aber auch schriftlich per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wenden.

Das "Pflege-SOS Bayern" eröffnet nach Angaben des bayerischen Gesundheits- und Pflegeministerium Betroffenen zusätzlich zu den bereits bestehenden Wegen eine einfache und unkomplizierte Möglichkeit, ihre Anliegen zentral anzubringen. "Mit dem Angebot unterstützen wir Betroffene und bieten Ihnen kompetente Ansprech-Partnerinnen und Ansprech-Partner", so der Minister.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des "Pflege-SOS Bayern" seien pflegefachlich qualifizierte Expertinnen und Experten. "Und wo wir nicht unmittelbar weiterhelfen können, vermitteln wir weiter", versichert Holetschek. Zusätzlich gebe es weiterhin die übergeordneten Beschwerdestellen bei den sieben bayerischen Regierungen. Auch an die vor Ort zuständige Fachstelle für Pflege- und Behinderten-Einrichtungen (FQA) könne man sich selbstverständlich auch künftig wenden.

"Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden die Anliegen aufnehmen und an die richtige Stelle weitergeben, beispielsweise an die zuständige Fachstelle für Pflege- und Behinderten-Einrichtungen", erklärte Holetschek zum neuen "Pflege-SOS Bayern", und betonte: "Wenn gewünscht, geschieht dies selbstverständlich anonym."

Das "Pflege-SOS Bayern" ist laut Ministerin ein Teil des Fünf-Punkte-Plans, den der bayerische Gesundheits- und Pflegeminister am 20. Februar als Konsequenz aus den Vorfällen in einem Augsburger Pflegeheim vorgelegt hatte. "Wir haben mehr als 1600 bayerische Pflegeheime. Es ist unbestritten, dass in Bayern in der Pflege gute Arbeit geleistet wird. Umso wichtiger ist es aber, dass in einzelnen kritischen Fällen genau hingeschaut und schonungslos aufgeklärt wird." Erklärtes Ziel ist es, die Qualitäts-Sicherung in der Pflege voranzutreiben.

"Die fünf Maßnahmen unseres Plans sind klar", bekräftigt Holetschek: das "Pflege-SOS Bayern" bei Missständen beim LfP, ein Experten-Gespräch, ein Gutachten als Handreichung zur Verbesserung der Strukturen, eine stärkere Einbindung der Steuerungsstelle Pflege, die beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit (LGL) in der Task-Force Infektiologie angesiedelt sei, sowie schnelle Sofortmaßnahmen bei Mängeln. Die Steuerungsstelle Pflege der Task-Force Infektiologie soll zudem noch stärker bei den Maßnahmen zum Erhalt und Ausbau der guten Pflege im Freistaat eingebunden werden.

"Auch der Termin für unser Experten-Gespräch steht schon", sagte Holetschek heute. "Wir werden am 25. März mit den zentralen Vertreterinnen und Vertreter der Pflegebedürftigen, Prüfinstanzen, Verbände, aber auch aller Landtags-Fraktionen über die Novellierung des Pflege- und Wohnqualitäts-Gesetzes diskutieren und die Ausschreibung des externen Organisations-Gutachten vorbereiten." Ziel des Gutachtens ist es laut Ministerium, "Verbesserungs-Potenziale unter Beteiligung der FQA sowie der Regierungen herauszuarbeiten".

Holetschek verweist darauf, dass die örtlichen Behörden bereits angewiesen worden seien, bei bestimmten Mängeln sofort Maßnahmen anzuordnen und nicht erneut zu beraten. "Wir brauchen effiziente Kontrollen – und das bedeutet keine überbordende Bürokratie, sondern einen Fokus auf das, was zum Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner wirklich zählt", unterstreicht er. Klar sei: "Wir müssen alles dafür tun, dass bei der Pflege der Mensch mit seiner Würde und seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt steht." 

Weitere Informationen zum "Pflege-SOS Bayern" gibt es auf www.Pflege-SOS.bayern.de.


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