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Erste Bilanz aus den bayerischen Regionen: Der unrühmliche Spitzenreiter war bei Unterhaching sage und schreibe 110 km/h zu schnell.

(ty) Auch bei der neunten Auflage des 24-Stunden-Blitzmarathons sind im Freistaat wieder jede Menge Raser ertappt worden – obwohl die Mess-Stellen vorab veröffentlich worden waren. Laut Innenministerium wurden zwischen gestern, 6 Uhr, und heute, 6 Uhr, bayernweit 9756 Geschwindigkeits-Sünder erwischt – deutlich mehr, als im vergangenen Jahr, als binnen 24 Stunden 7036 Tempo-Verstöße registriert worden waren. Unrühmlicher Spitzenreiter war heuer ein Pkw-Lenker, der auf der A995 nahe Unterhaching bei höchstens erlaubten 80 Kilometern pro Stunde mit 190 km/h unterwegs war. Ihm drohen 1400 Euro Geldbuße, zwei Strafpunkte und drei Monate Fahrverbot. Im Kreis Dachau war ein Raser 68 km/h zu schnell. Auf der B299 bei Pförring wurde ein Pkw-Fahrer gestoppt, der statt der maximal gestatteten 70 km/h mit 119 km/h dahinbretterte. 

"Fast 40 Prozent mehr Raser trotz tagelanger Vorankündigung zeigt: Viel zu viele scheren sich offenbar nicht um Tempo-Limits und gefährden sich sowie andere", erklärte der bayerische Innenstaatssekretär Sandro Kirchner. "Das ist absolut unverantwortlich." Die Polizei werde über den Blitzmarathon hinaus in ganz Bayern weiterhin verstärkt kontrollieren, kündigte er an: "Das ist keine Abzocke, sondern ein Weckruf für die Verkehrs-Sicherheit."

Kirchner betonte, dass die Einhaltung der Tempo-Limits unbedingt notwendig ist: "Für rund ein Viertel der Verkehrstoten auf Bayerns Straßen ist zu schnelles Fahren verantwortlich." 2021 wurden im Freistaat insgesamt 109 Personen durch Geschwindigkeits-Unfälle getötet – insgesamt gab es im vergangenen Jahr 443 Verkehrstote. "Die Gefahren von zu schnellem Fahren sind vielen offenbar nicht bewusst", so der Innenstaatssekretär. Daher seien Aktionen wie der Blitzmarathon unverzichtbar: "Die einen nehmen die Tempo-Limits wieder ernster, die anderen bekommen einen kräftigen Denkzettel."

Von den bayerischen Polizeipräsidien seien reihenweise unverantwortliche Raser gemeldet worden. Das Innenministerium fasste in einer Presse-Mitteilung die unrühmlichen Spitzenreiter zusammen:

  • Oberbayern-Süd: auf der A995 bei Unterhaching 110 km/h zu schnell
  • Mittelfranken: auf der A9 Höhe Simmelsdorf 72 km/h zu schnell
  • Schwaben Süd/West: auf einer Kreisstraße bei Erkheim 69 km/h zu schnell
  • Oberbayern-Nord: auf der A8 bei Sulzemoos 68 km/h zu schnell
  • Schwaben-Nord auf der B25 bei Harburg 57 km/h zu schnell
  • München: auf der Ackermannstraße 55 km/h zu schnell
  • Oberpfalz: auf der B20 53 km/h zu schnell
  • Oberfranken: auf der Staatsstraße 2190 49 km/h zu schnell
  • Unterfranken: auf der B19 bei Unterpleichfeld 49 km/h zu schnell
  • Niederbayern: auf der B85 bei Regen 40 km/h zu schnell

Der 24-Stunden-Blitzmarathon war Teil des europaweiten "Speedmarathons", der vom europäischen Verkehrspolizei-Netzwerk "Roadpol" koordiniert wurde. Beim neunten bayerischen Blitzmarathon haben diesmal rund 2000 Polizistinnen und Polizisten sowie etwa 50 Bedienstete der Gemeinden und Zweckverbände der kommunalen Verkehrs-Überwachung 24 Stunden verstärkt die Geschwindigkeit an rund 2200 möglichen Mess-Stellen in ganz Bayern kontrolliert.

Die Mess-Stellen waren auch heuer wieder vorab im Internet veröffentlicht worden. "Besonders im Visier waren Unfall-Schwerpunkte auf Landstraßen und Abschnitte, auf denen oft zu schnell gefahren wird", heißt es aus dem bayerischen Innenministerium. Ziel sei es gewesen, alle Verkehrsteilnehmer aufzurütteln, sich dauerhaft an die Geschwindigkeits-Limits zu halten. "Es ging beim Blitzmarathon nicht darum, möglichst viele Bußgelder einzunehmen."

 


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