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Wer zuletzt 48 Stunden ohne Symptome war, für den endet die Isolation künftig nach fünf Tagen. Freitesten ist nicht mehr nötig. Die neuen Regelungen im Detail.

(ty) Im Freistaat wird die Isolation nach einem positiven Corona-Test auf fünf Tage verkürzt. Ein abschließendes Freitesten ist künftig nicht mehr notwendig. Voraussetzung ist aber 48 Stunden Symptomfreiheit. Halten die Symptome an, muss die Isolation fortgesetzt werden, bis die Zeichen der akuten Covid19-Erkrankung 48 Stunden lang nicht mehr bestehen, maximal aber zehn Tage. Dies hat der bayerische Gesundheits-Minister Klaus Holetschek am heutigen Dienstag in München angekündigt. Außerdem entfalle die Quarantäne für enge Kontakt-Personen vollständig. Die entsprechend geänderte "Allgemein-Verfügung Isolation" (AV Isolation) mit den neuen Regeln gelte ab dem morgigen Mittwoch,13. April, 0 Uhr.

"Die Isolation ist weiterhin verpflichtend – eine Corona-Infektion ist keine Privatsache", stellte Holetschek klar. "Aber der Freistaat entwickelt seine Corona-Strategie weiter und passt sie an die aktuelle Lage an." Die Saison der akuten Atemwegs-Infektionen nähere sich dem Ende, der Infektionsdruck sinke und die Krankenhaus-Belastung sei stabil.

"Daher halten wir es für mehr als vertretbar, die Anordnung der Isolation auf fünf Tage zu verkürzen und die Quarantäne für enge Kontakt-Personen aufzuheben", so der Minister. "Zudem entspricht dieses Vorgehen den Überlegungen des Robert-Koch-Instituts, welches sogar eine freiwillige Selbstisolation für zulässig hielt, und auch international ist eine fünftägige Isolation etabliert."

Professor Christian Weidner, Präsident des bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit (LGL), erläuterte: "Bestehen nach fünf Tagen noch akute Symptome wie Fieber oder Husten, ist noch von einer Ansteckungs-Fähigkeit auszugehen. Klingen die Symptome ab, ist es aus fachlicher Sicht geboten, noch 48 Stunden zu warten, bis die Isolation endgültig beendet werden kann."

"Zum Schutz vulnerabler Gruppen gelten strengere Maßnahmen", ergänzte Minister Holetschek und führte dazu in einer Presse-Mitteilung aus: "Wer in vulnerablen Einrichtungen, wie zum Beispiel Krankenhäusern, Pflege-Einrichtungen oder der Eingliederungshilfe arbeitet, unterfällt nach dem Ende der Isolation einem Tätigkeits-Verbot und kann nur dann wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren, wenn er ein negatives Testergebnis vorlegt (Antigentest oder PCR-Test mit Ct-Wert >30). So stellen wir den Schutz sicher!"

Für alle anderen Bürgerinnen und Bürger ist nach den Worten von Holetschek eine abschließende Testung nicht mehr notwendig. "Gleichwohl appellieren wir an die Menschen, sich verantwortungsvoll zu verhalten. Das heißt, wir empfehlen deshalb, nach Isolations-Ende noch eine Zeit lang eine Maske zu tragen und Kontakte zu reduzieren", so der Minister. Klar sei: "Wer Symptome hat, für den verlängert sich die Isolation auf maximal zehn Tage. Denn schließlich gilt auch bei Erkältungen oder grippalen Infekten: Wer krank ist, bleibt zuhause."

"Die Quarantäne für enge Kontakt-Personen, die nicht geimpft oder genesen sind, entfällt vollständig", so Holetschek weiter. "Aber natürlich bitten wir die Infizierten weiterhin, ihre engen Kontakte über ihre Infektion zu informieren." Den engen Kontakt-Personen empfehle man zudem, Kontakte zu reduzieren und im Home-Office zu arbeiten, wenn dies möglich sei, sowie sich freiwillig fünf Tage lang selbst zu testen.

"Wir wollen die Eigen-Verantwortung der Menschen stärken", betonte der Minister. Lasse der Infektions-Druck weiterhin nach, solle im Rahmen einer zweiten Stufe die Isolation freiwillig werden. "Diesen Übergang wollen wir gestalten und die Menschen mitnehmen", kündigte er an. "Geplant ist, dass wir uns auf der Gesundheits-Minister-Konferenz am 25. April noch einmal intensiv mit diesem Thema befassen und möglichst einen Zeitplan zum weiteren Vorgehen entwickeln, ab wann die Isolation nicht mehr verpflichtend ist."

Man behalte aber selbstverständlich die Lage im Blick, versicherte der Minister. "Noch sind wir nicht in der endemischen Phase angekommen – und der Herbst kann, wenn die Impf-Quote sich nicht verbessert, noch einmal eine Herausforderung sein. Momentan sind diese Lockerungen aber vertretbar und sinnvoll."


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