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Er lieferte sich heute Nacht in Moosburg eine folgenschwere Verfolgungsjagd mit der Polizei und verursachte am Ende einen Crash mit einem Streifenwagen.

(ty) Im Kreis Freising hat sich in der Nacht zum heutigen Samstag ein 15-Jähriger, der sich den BMW seiner Familie gekrallt hatte, eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert und dabei in Moosburg folgenreiche Verkehrsunfälle verursacht. Der Teenager flüchtete zunächst unter Missachtung etlicher Verkehrs-Regeln. Der Wagen überfuhr dann einen Sperr-Pfosten aus Stahl, geriet ins Schleudern und demolierte vier geparkte Autos. Bei der weiteren Flucht legte der 15-Jährige plötzlich eine Vollbremsung hin, sodass der Streifenwagen ins Heck des BMW knallte. Der 15-Jährige und sein Beifahrer (17) sowie der Lenker des Streifenwagens wurden jeweils leicht verletzt, eine 21-jährige Polizeibeamtin trug schwerere Verletzungen davon. Der Sachschaden wurde auf insgesamt 200 000 Euro geschätzt. Nun laufen umfangreiche Ermittlungen zu den Geschehnissen.

In den frühen Morgenstunden war laut Polizei heute bei der Einsatz-Zentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord eine Mitteilung über einen jungen Fahrer eingegangen, der – ohne im Besitz der erforderlichen Fahrerlaubnis zu sein – einen weißen BMW der 4er-Reihe steuere und mit diesem gerade im Zuständigkeits-Bereich der Polizeiinspektion von Moosburg an der Isar unterwegs sei. 

Gegen 2.30 Uhr, so heißt es weiter, stellte eine Streifenwagen-Besatzung der Polizeiinspektion von Moosburg dann ein verdächtiges Fahrzeug auf Höhe des Aqua-Parks in Moosburg fest, auf das die Beschreibung passte. Bei dem Versuch der Beamten, den Fahrer einer Verkehrs-Kontrolle zu unterziehen und dessen Fahrtauglichkeit zu überprüfen, habe er die Anweisungen der Gesetzeshüter ignoriert und sei mit hoher Geschwindigkeit davongefahren, um sich – in Begleitung eines Beifahrers – der Kontrolle zu entziehen.

"Bei seiner anschließenden Fahrt durch Moosburg missachtete er sämtliche einschlägigen Verkehrs-Vorschriften", berichtet das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. "Er fuhr schließlich über die Verlängerung der Böhmerwaldstraße in die Erzgebirgsstraße ein, obwohl dieser Abschnitt der Verkehrs-Fläche nur für Fußgänger freigegeben und aus diesem Grund baulich mit einem mittigen Sperr-Pfosten versehen ist."

Beim Überfahren dieses stählernen Sperr-Pfostens verlor der junge Fahrzeug-Lenker nach Angaben der Polizei die Kontrolle über den BMW und der Wagen schleuderte im weiteren Verlauf gegen insgesamt vier am Rand der Erzgebirgstraße geparkte Fahrzeuge, die dadurch beschädigt wurden. Ohne sich um den angerichteten Schaden zu kümmern, habe der 15-jährige BMW-Lenker "unverzüglich" seine Flucht mit dem Auto fortgesetzt.

"Ohne bislang bekannten Grund", so schildert die Polizei, "leitete er wenig später – noch in der Erzgebirgstraße – eine sofortige Vollbremsung ein, die zu einer heckseitigen Kollision des nachfolgenden Streifen-Fahrzeuges mit dem BMW führte." Durch die Wucht des Aufpralls sei der von dem Jugendlichen gesteuerte BMW gegen eine Beton-Mauer geschoben worden, die zu einer Grundstücks-Einfriedung gehört. Auch hier sei "erheblicher Sachschaden" entstanden.

Die zwei Insassen des Flucht-Wagens, der 15-jährige Fahrer aus dem Gemeinde-Bereich von Moosburg an der Isar und der 17 Jahre alte Beifahrer, seien bei dem Unfall jeweils leicht verletzt worden. Beide seien zur Erstversorgung in nahegelegene Krankenhäuser gebracht worden. "Nicht ganz so glimpflich ging der Zusammenprall für die Streifenbesatzung aus", erklärte das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord weiter. 

Während der Polizeibeamte am Steuer des Streifenwagens lediglich leichte Verletzungen davongetragen habe, sei die 21-jährige Polizeibeamtin, die sich als Beifahrerin in dem Streifenwagen befunden hatte, schwerer verletzt worden. "Sie zog sich durch den Aufprall mehrere Prellungen und einen Knochen-Bruch zu", meldete die Polizei am Nachmittag. Die Frau habe deshalb auch zunächst in stationärer Behandlung bleiben müssen.

Der Sachschaden summiert sich nach den ersten Schätzungen der Polizei auf rund 200 000 Euro. Neben der erheblich demolierten Beton-Mauer und den ramponierten vier geparkten Fahrzeugen entstand nach Angaben der Polizei sowohl an dem von dem 15-Jährigen gesteuerten BMW als auch an dem Polizei-Wagen jeweils ein Totalschaden.

Aus Gründen der Neutralität habe die Verkehrspolizei-Inspektion von Freising als zuständige Verkehrs-Fachdienst-Stelle noch in der Nacht die Ermittlungen übernommen. "Diese zielen unter Beteiligung eines unfall-analytischen und technischen Gutachters darauf ab, die verschiedenen Verkehrsunfall-Hergänge und deren Ursächlichkeiten darzustellen", erklärte das Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord. Zu diesem Zwecke seien unter anderem der 4er-BMW und der Streifenwagen sichergestellt worden.

Nicht zuletzt gelte es im Rahmen der Ermittlungen, die unter Leitung der Staatsanwaltschaft von Landshut erfolgen, zu klären, unter welchen Umständen der 15-jährige Moosburger an den BMW gelangt sei. Der Wagen gehöre der Familie des Teenagers. Etwaige weitere Zeugen sowie betroffene Verkehrsteilnehmer werden darum gebeten, sich bei der Verkehrspolizei-Inspektion in Freising unter der Telefon-Nummer (0 81 61) 95 20 zu melden.


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