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Radler (53) von Baum erschlagen, 15-Jähriger von Baum erfasst und schwer verletzt. THW mit Notstrom-Aggregaten im Einsatz. Zugverkehr zwischen Freising und Landshut über Moosburg eingestellt. Eine Zusammenfassung.

(ty) Wie berichtet, ist am gestrigen Montag der Kreis Freising von einem folgenschweren Unwetter heimgesucht worden. Ein 53 Jahre alter Radfahrer ist ums Leben gekommen. Ein 15-Jähriger trug schwere Verletzungen davon, sein Begleiter wurde leicht verletzt. Auf der Staatsstraße 2045 wurde ein Pkw von einem Baum getroffen, der Fahrer (56) wurde verletzt. Mit Tauchern und per Hubschrauber wurde nach einer möglicherweise verunglückten beziehungsweise vermissten Schwimmerin gesucht. Das Landratsamt berichtete von zahlreichen umgestürzten Bäumen sowie großflächigen und länger andauernden Strom-Ausfällen. Das Technische Hilfswerk (THW) war mit Notstrom-Aggregaten im Einsatz.

Im Bereich von Moosburg an der Isar kam es zu einem tödlichen Unglück. Die örtliche Polizeiinspektion teilte dazu mit: "Ein 53-jähriger Radfahrer aus Baden-Württemberg, der zusammen mit seiner Lebensgefährtin auf einem Radweg im Bereich des Wasserwerks unterwegs war, wurde durch einen umstürzenden Baum so schwer verletzt, dass er trotz Reanimations-Maßnahmen durch Kräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes noch an der Unfallstelle verstorben ist." Zur Betreuung der Lebensgefährtin sei ein Krisen-Interventions-Team hinzugezogen worden.

Ein 15-Jähriger aus dem Kreis Freising befand sich nach Angaben der Moosburger Polizeiinspektion zusammen mit einem Freund am Ufer der Amper, auf Höhe des Pillhofener Wehrs, als auch er von einem Baum erfasst wurde. Der Jugendliche habe dabei schwere Verletzungen erlitten. Nach der Erstversorgung vor Ort wurde er per Rettungs-Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Der Begleiter des 15-Jährigen sei leicht verletzt worden.

"Eine Person wird derzeit vermisst", hatte das Landratsamt am gestrigen Abend mitgeteilt. Einsatzkräfte der Wasserwacht suchten nach Angaben der Moosburger Polizeiinspektion ab 17.20 Uhr am "Aquapark" mit Tauchern und Sonar-Gerät nach einer weiblichen Person, "da es vage Verdachts-Momente gab, dass diese das Gewässer möglicherweise nicht mehr rechtzeitig verlassen konnte". Außerdem sei ein Polizei-Hubschrauber im Einsatz gewesen. "Die sehr intensive Suche verlief jedoch ergebnislos", hieß es kurz nach Mitternacht.

Eine entsprechende Vermissten-Meldung liege bei der Polizeiinspektion Moosburg nach wie vor nicht vor, wurde heute am frühen Nachmittag auf Anfrage unserer Redaktion erklärt. Es gebe bislang keine konkreten Hinweise auf eine vermisste Person. Wer bezüglich der zirka 70 Jahre alten Schwimmerin sachdienliche Hinweise geben kann, wird darum gebeten, sich mit der Polizeiinspektion in Moosburg unter der Rufnummer (0 87 61) 30 18 -0 in Verbindung zu setzen.

Im Gemeinde-Bereich von Au in der Hallertau stürzte nach Angaben der Polizei ein Baum auf den Pkw eines 56-Jährigen aus Unterfranken, der im Bereich der Ortschaft Abens auf der Staatsstraße 2045 (Hirnkirchner Straße) unterwegs war. Der Mann habe dabei so schwere Verletzungen erlitten, dass er mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden musste. "Am Fahrzeug entstand Totalschaden", so ein Polizei-Sprecher.

Im Gemeinde-Bereich von Attenkirchen wurde laut Polizei bei dem gestrigen Unwetter unter anderem ein abgestellter Anhänger in Thalham durch einen umgestürzten Baum demoliert. Der Sachschaden wurde auf zirka 3500 Euro geschätzt. "Beim Landhotel in Attenkirchen fielen auf Grund des Unwetters einige Dachziegel auf die Straße", so die Freisinger Polizeiinspektion. Dabei sei niemand verletzt worden; es sei auch kein Sachschaden entstanden.

Der Raum Moosburg an der Isar sei derzeit flächendeckend ohne Strom, meldete das Freisinger Landratsamt gestern gegen 20.30 Uhr – zahlreiche Leitungen seien zerstört worden. "Au, Attenkirchen, Nandlstadt, Appersdorf hat es ebenfalls schwer erwischt", so Kreisbrandrat Manfred Danner, der als örtlicher Einsatzleiter vor Ort war – ebenso wie die Führungs-Gruppe Katastrophen-Schutz. Laut Landratsamt war das Technische Hilfswerk (THW) mit Notstrom-Aggregaten im Einsatz und versorgte betroffene Seniorenheime. "Die Stromausfälle werden voraussichtlich noch bis in die Nacht andauern", wurde angekündigt.

Gegen 21 Uhr gab das Landratsamt folgende Meldung heraus: "In den Bereichen Moosburg/Isar, Oberhummel, Niederhummel, Wang, Mauern, Gammelsdorf und Kirchamper ist die Stromversorgung ausgefallen. Die Dauer des Ausfalls ist nicht bekannt." Die Bevölkerung wurde gebeten: "Informieren Sie auch vorsorglich ihre Nachbarn und leisten Sie bei Bedarf Hilfe. Die Feuerwehr kann bei Bedarf über die Sirenen-Auslösung (am Gerätehaus / Rathaus) alarmiert werden. Die Gerätehäuser der Feuerwehren sind besetzt. Die Feuerwehr kann im Bedarfsfall Rettungswagen und Notarzt anfordern beziehungsweise vor Ort Erste-Hilfe leisten."

Das Landratsamt veröffentlichte dazu auch folgende Handlungs-Empfehlungen: "Falls möglich, informieren Sie sich in den Medien, zum Beispiel im Lokalradio." Und: "Reduzieren Sie Ihren Stromverbrauch über Akkus und Batterien auf das Nötigste." Als betroffene Regionen wurden von der Kreis-Behörde genannt: Gemeinde Mauern, Gemeinde Langenbach, Gemeinde Wang, Gemeinde Gammelsdorf, Stadt Moosburg an der Isar. Gegen 0.15 Uhr wurde aus dem Landratsamt erklärt: "Die Gemeinden im Landkreis Freising – bis auf Mauern – haben wieder Strom!"

Der Zugverkehr zwischen Freising und Landshut über Moosburg/Isar sei bis einschließlich heute, 21. Juni, eingestellt, erklärte das Landratsamt bereits am gestrigen Abend. Weitere Informationen dazu gibt es bei der Deutschen Bahn (DB) unter www.bahn.de.

Meldung von gestern zum Thema:

Unwetter im Kreis Freising: Ein Toter, ein Vermisster, große Strom-Ausfälle

 


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