Und das in Verbindung mit dem "größten technologischen Umbruch in der Automobil-Geschichte", so Betriebsrats-Chef Mosch bei der Audi-Betriebs-Versammlung in Ingolstadt.
(ty) Nach einer 2,5-jährigen, corona-bedingten Zwangs-Pause hat wieder eine Audi-Betriebs-Versammlung am Standort Ingolstadt stattgefunden. Der Betriebsrat nahm die Unternehmens-Leitung direkt dabei in die Pflicht: Der Betriebsrats-Vorsitzende Peter Mosch forderte vor rund 4000 anwesenden Audi-Mitarbeiterin in der Halle B konkret Investitionen in die heimischen Standorte und Arbeitsplätze – also in Forschung und Entwicklung, Produktion und Produkte sowie in Aus- und Weiterbildung.
Zu Beginn der Betriebs-Versammlung begrüßte der stellvertretende Betriebsrats-Vorsitzende und Vorsitzende der IG-Metall-Vertrauenskörper-Leitung bei Audi, Jörg Schlagbauer, die Audianer: "Schön, dass nach 940 Tagen endlich wieder eine Betriebs-Versammlung an unserem Standort stattfinden kann und Ihr den Weg hier in die Halle B wieder gefunden habt. Das waren lange 2,5 Jahre, in denen viel passiert ist." Corona-Pandemie, Kurzarbeit und Vorstands-Wechsel – das alles habe man gut gemeistert, weil man als Audi-Familie zusammengehalten habe.
Dieser Zusammenhalt und das Engagement aller Audi-Mitarbeiterinnen und Audi-Mitarbeiter in dieser schwierigen und krisengeplagten Zeit sei einzigartig in der Geschichte der vier Ringe, proklamierte Schlagbauer. "Ihr seid über euch hinausgewachsen und habt damit Audi am Laufen gehalten", sagte er an die Adresse der Audianer. "Damit habt ihr alle wieder einmal aufs Neue bewiesen, dass wir zwar krisengeplagt, aber auch mehrfach krisenerprobt sind."
Der Betriebsrats-Vorsitzende Peter Mosch erklärte: "Corona, Putins Überfall auf die Ukraine, angespannte Lieferketten, Kurzarbeit, Klimawandel, digitaler und elektrischer Umbruch der Automobil-Industrie – eine Gemengelage, die viel von der Audi-Belegschaft abverlangt. Zwei Jahre befinden wir uns nun schon im Dauer-Krisen-Modus in Kombination mit dem größten technologischen Umbruch in der Automobil-Geschichte."
"Doch unser Blick", so Mosch weiter, "richtet sich nach vorne." Der Betriebsrat habe einen klaren Kurs für die zukünftige Entwicklung in Ingolstadt, versicherte er. "Wir wollen den Standort und die Arbeitsplätze modernisieren, ausbauen und sichern." Dazu gehöre neben dem Neubau eines Audi-Bildungs-Campus für Aus- und Weiterbildung auch Investitionen in die Aufenthalts-Qualität, Werk-Infrastruktur, Produkte sowie in Forschung und Entwicklung.
Man haben Audi mit der Grundsatz-Erklärung "Audi.Zukunft" aus dem Jahr 2019 "wetterfest gemacht", so Mosch weiter. Dazu gehöre das Einrüsten der PPE-Plattform in Ingolstadt mit dem Q6-Etron und weiteren Modell-Zusagen für Elektro-Volumen-Modelle, wie die elektrischen Nachfolger des A3, A4 und A6. Nun gelte es, diese Projekte Schritt für Schritt umzusetzen.
"Ich persönlich glaube fest an die Zukunft des Unternehmens und des Standorts Ingolstadt", so Mosch, "Audi muss Audi bleiben – ein mitbestimmtes, weltweit erfolgreiches Unternehmen, in dem die Menschen und ihre gemeinsame Arbeit im Mittelpunkt stehen." Sein Appell: "Wenn wir alle weiterhin, wie bisher, zusammenstehen und gemeinsam die Herausforderungen der Dauer-Krise meistern wollen, dann hat Audi nicht nur Zukunft, dann gehört uns die Zukunft."
Audi-Finanz-Vorstand Jürgen Rittersberger berichtete im Namen des Gesamt-Vorstands über die aktuelle Unternehmens-Situation. Man blicke dank einer großartigen Teamleistung auf ein starkes erstes Quartal zurück, so Rittersberger. Er betonte, wie wichtig die deutschen Standorte für die ambitionierten Ziele des Unternehmens seien. Ingolstadt sei genau wie Neckarsulm gut vorbereitet für die Zukunft.
"Das Werk Ingolstadt spielt in unserer Elektrifizierungs-Strategie eine entscheidende Rolle", betonte er. "Den Anfang für den Standort macht der Q6-Etron, den wir Ende 2023 vorstellen werden. Die Vorserien-Produktion des SUV-Modells läuft bereits." Rittersberger ist überzeugt: "Elektro-Mobilität ist die beste Lösung für die individuelle Mobilität."