Aktuelle Daten vom Deutschen Wetterdienst und Foto-Impressionen aus der Hallertau von Ludwig Schrätzenstaller.
(ty) Auch im August hat der Sommer keine Ermüdungs-Erscheinungen gezeigt – im Gegenteil. Immer öfter kursierten Bilder von staubtrockenen Böden, niedrigen Pegel-Ständen, ausgetrockneten Flussläufen und starkem Laubfall unter Trockenstress leidender Bäumen. Es gab aber auch regional heftige Regenfälle mit Überflutungen. "Der diesjährige August war unter dem Strich extrem warm, sehr trocken sowie außergewöhnlich sonnenscheinreich", meldete heute der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen.
Der Temperatur-Durchschnitt lag im August dieses Jahres mit 20,3 Grad Celsius um 3,8 Grad und damit deutlich über dem Wert der international gültigen Referenz-Periode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichs-Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung immer noch plus 2,3 Grad. Der August führte damit den Dauer-Sommer der Vormonate ungebrochen fort und fand nach dem Jahre 2003 mit durchschnittlich 20,6 Grad Celsius als zweitwärmster August in der DWD-Klima-Statistik seinen Platz.
Die Thermometer zeigten laut DWD-Zusammenfassung im zu Ende gehenden Monat verbreitet an mehr als 20 Tagen mindestens 25 Grad Celsius an. "Am Oberrhein und in der Rhein-Main-Region war das sogar tagtäglich der Fall", berichten die Fachleute vom Deutschen Wetterdienst. Einen neuen Monats-Rekord und die deutschlandweit höchste Temperatur verkündete Bad Kreuznach, 30 Kilometer südwestlich von Mainz, am 4. August mit sage und schreibe 39,6 Grad. Abkühlung versprach dagegen Deutschneuendorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit dem nationalen Tiefstwert von 3,0 Grad am siebten Tag dieses Monats.
Im August dürften nach bisherigen Erkenntnissen des Deutschen Wetterdienstes mit rund 50 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 65 Prozent des Niederschlags der Referenz-Periode 1961 bis 1990 (77 l/m²) gefallen sein. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 wären es ebenfalls fast 65 Prozent des Solls. Tief "Karin" beendete am 19. August die Trockenheit vor allem im Süden. "Zwischen der Schwäbischen Alb und den Bayerischen Alpen sorgten unwetterartige Regenfälle für Überflutungen", fasst der DWD zusammen.
Wertach-Bichel im Allgäu erfasste dabei laut Deutschem Wetterdienst mit 114,2 Liter auf den Quadratmeter den höchsten Tagesniederschlags-Wert im zu Ende gehenden Monat. "In den westlichen Regionen führte hingegen der weiter steigende Trockenstress zu herbstlich anmutenden Landschaften", erklärt der DWD in einer heute veröffentlichten Presse-Mitteilung. Mit zum Teil unter fünf Litern pro Quadratmeter blieb es dort vielerorts praktisch trocken – anders im Allgäu, wo ein August-Niederschlag von mehr als 200 Liter pro Quadratmeter registriert wurde.
Mit etwa 270 Stunden überragte die Sonnenschein-Dauer im August ihr Soll von 200 Stunden aus der Referenz-Periode 1961 bis 1990 um fast 35 Prozent. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung rund 30 Prozent. "Damit war der diesjährige August als Zweitsonnigster dem August 2003 mit 277 Stunden dicht auf den Fersen", bilanziert der DWD. "Entlang des Rheins und in der Rhein-Main-Region schien die Sonne mit über 300 Stunden am häufigsten. In den östlichen Regionen kam sie etwa 100 Stunden weniger zum Vorschein."
Im Freistaat präsentierte sich der August heuer ungewöhnlich sommerlich und gebietsweise auch sehr trocken. 19,8 Grad zeigte die Mitteltemperatur. Es dürften gut 80 Liter auf den Quadratmeter an Niederschlag gefallen sein. Am 19. August brachte Tief "Karin" unwetterartige Regenfälle an die Alpen mit teils über 100 l/m² im Allgäu. Wertach-Bichel sammelte dabei mit 114,2 l/m² den höchsten Tagesniederschlag ein. Das Allgäu war im August mit über 200 l/m² auch die nasseste Region. In Franken blieb es mit örtlich sogar unter fünf Liter pro Quadratmeter extrem trocken. Dennoch kürte der August heuer den Freistaat zu einem der zwei regenreichsten Bundesländer, brachte aber auch 275 Sonnenstunden.