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Allein der Materialwert liegt wohl in Millionenhöhe. LKA hat Ermittlungen übernommen. Zusammenhang mit Sabotage-Akt, der zum Ausfall von Internet und Telefon im Bereich Manching führte, nicht ausgeschlossen.

Update: Keltischer Goldschatz aus Manchinger Museum geklaut: Was bisher bekannt ist

Von Tobias Zell

Bislang unbekannte Täter sind in der Nacht zum heutigen Dienstag in das Kelten-Römer-Museum in Manching eingebrochen und haben wertvolle Beute gemacht. Wie das bayerische Landeskriminalamt (LKA) gegenüber unserer Redaktion bestätigt hat, ist nach ersten Erkenntnissen der keltische Goldschatz gestohlen worden. Dabei handelt es sich unter anderem um 450 Goldmünzen und einen stattlichen Goldklumpen. Allein der Materialwert dürfte im Millionen-Euro-Bereich liegen, der historische Wert dieses Goldschatzes ist nicht zu beziffern. Einen Zusammenhang mit einem heute Nacht verübten Sabotage-Akt, der zu einem großen Ausfall von Telefon, Internet und Mobilfunk im Raum Manching geführt hat, kann das LKA derzeit weder bestätigen noch ausschließen. Möglicherweise lief hier ein filmreifer Coup.

Auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte ein Sprecher des bayerischen Landeskriminalamts am heutigen Nachmittag, dass in der Nacht zum heutigen Dienstag von bislang noch unbekannten Tätern in das Kelten-Römer-Museum eingebrochen worden ist. Die Maßnahmen zur Spuren-Sicherung vor Ort seien von den Beamten der örtlich zuständigen Kriminalpolizei-Inspektion aus Ingolstadt durchgeführt worden. Das Museum ist derzeit gesperrt. Die Hintergründe dieser filmreifen Tat sind offenbar noch völlig unklar. Mittlerweile hat das LKA nach eigenem Bekunden – angesichts des Wertes der Beute – die Ermittlungen unternommen und ist vor Ort.

Bestätigt wurde von Seiten des LKA, dass von den Tätern der keltische Goldschatz gestohlen wurde. Wie der Internet-Seite des Museums zu entnehmen ist, handelt es sich nicht nur um den ersten großen Goldschatz aus dem Oppidum von Manching, sondern um den größten keltischen Goldfund des 20. Jahrhunderts. Neben den über 450 Münzen waren im Sommer 1999 in Manching ein mehr als 200 Gramm schwerer Goldklumpen und Bronze-Ringe entdeckt worden. Ob ein Zusammenhang zwischen dem Einbruch in das Museum und dem heute Nacht anscheinend mutwillig herbeigeführten Ausfall von Internet und Telefon im Raum Manching besteht, sei Teil der vom Landeskriminalamt aufgenommenen Ermittlungen, so ein LKA-Sprecher am heutigen Nachmittag. 

Der keltische Gold-Schatz von Manching mit drei ebenfalls entdeckten Bronze-Ringen.

Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord bekanntlich bereits am heutigen Vormittag mitgeteilt hatte, waren in der Nacht zum heutigen Dienstag bislang ebenfalls unbekannte Täter gegen 1.15 Uhr in Manching in einen Technik-Raum der deutschen Telekom eingedrungen und hatten offenbar mutwillig mehrere Glasfaser-Kabel durchtrennt. Dadurch seien die Telefon- und Internet-Verbindungen für ungefähr 13 000 Privat- und Firmen-Kunden der deutschen Telekom rund um Manching unterbrochen worden. Nach Angaben der Polizei geht es um den Vorwahl-Bereich (0 84 59). "Auch im Mobilfunk-Netz der Telekom kommt es im betroffenen Bereich zu Ausfällen", so ein Polizei-Sprecher am Vormittag.

Techniker sind laut Mitteilung des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord vor Ort und arbeiten mit Hochdruck an der Instandsetzung der beschädigten Leitungen. Bis zur vollständigen Wiederaufnahme des Betriebs könne es nach einer ersten Einschätzung allerdings bis zu drei Tage dauern, hieß es am heutigen Vormittag von der Polizei. Die Einsatz-Zentralen von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr seien "weiterhin voll betriebsfähig", wurde versichert. Notrufe werden den Angaben zufolge priorisiert. Auf Aufrage wurde erklärt, dass durch die Tat mehr als ein Dutzend Mobilfunk-Masten außer Betrieb geraten seien. Die dadurch entstandenen Lücken im Mobilfunk-Netz könnten nur teilweise von anderen Masten geschlossen werden.

Blick in die Kelten-Abteilung des Museums mit Funden aus dem Oppidum von Manching. 

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