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78-Jährige informierte die Polizei. Im Zuge der Fahndung wurde ein mutmaßlicher Täter gefasst. Ermittler rechnen mit weiteren Fällen in der Region.

(ty) Nach einem so genannten Schock-Anruf bei einer Rentnerin aus dem Landkreis Kelheim ist am gestrigen Montag der Abholer der vermeintlichen Beute im Zuge der Fahndungs-Maßnahmen von der Polizei festgenommen worden. Wie aus dem heutigen Bericht des niederbayerischen Polizeipräsidiums zu dem Fall hervorgeht, hatte die 78-Jährige aus dem Gemeinde-Bereich von Hausen den Betrug letztlich durchschaut und deshalb die Gesetzeshüter informiert. Gegen den gefassten 23-Jährigen ist mittlerweile ein Haftbefehl erlassen worden; er sitzt jetzt hinter Gittern. Die Polizei warnt einmal mehr vor dieser Betrugs-Masche und rechnet mit weiteren Fällen.

Nach Angaben der Polizei hatte die 78-Jährige gestern um die Mittagszeit den betrügerischen Anruf erhalten. Ihr wurde eine bei dieser Masche sehr verbreitete Lügen-Geschichte aufgetischt. Die Tochter der Rentnerin sei in einen Verkehrsunfall verwickelt gewesen und jetzt werde eine knapp sechsstellige Euro-Summe benötigt. Laut Polizei kam es schließlich auch zu einer Übergabe zwischen der Seniorin und einem Abholer. "Die 78-Jährige hatte jedoch zwischenzeitlich den Betrug erkannt und die Polizei verständigt", heißt es aus dem Polizeipräsidium von Niederbayern. Im Rahmen einer intensiven Fahndung sei der 23 Jahre alte Abholer kurze Zeit später in seinem Pkw kontrolliert sowie festgenommen worden. 

Das Amtsgericht in Regensburg habe am heutigen Tage auf Antrag der zuständigen Staatsanwaltschaft aus Regensburg hin gegen den festgenommenen jungen Mann einen Haftbefehl erlassen – und zwar wegen des dringenden Tatverdachts des versuchten gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs. Der nun Beschuldigte befinde sich mittlerweile in einer bayerischen Justizvollzugsanstalt. "Es ist dem überlegten Handeln der Frau und ihrer guten Zusammenarbeit mit der Polizei zu verdanken, dass der Täter festgenommen werden konnte", fasst ein Polizei-Sprecher zusammen. "Dadurch kam es auch zu keinem Vermögensschaden."

zell

In Niederbayern kommt es laut Polizei aktuell wieder vermehrt zu solchen Schock-Anrufen. Seit dem späten Vormittag und bis kurz nach 16 Uhr seien allein heute bei der Polizei-Einsatz-Zentrale für Niederbayern rund 20 Mitteilungen über Anrufe von Betrügern eingegangen. Vor allem ältere Menschen seien mit Schock-Anrufen konfrontiert worden. Die Lügen-Geschichte: Nahestehende Verwandte seien in einen Unfall verwickelt gewesen und müssten nun eine Kautions-Forderung zahlen. Den Angerufenen werde von den Tätern, die sich als Polizeibeamte oder Staatsanwälte ausgeben, vorgespielt, dass durch die Bezahlung einer angeblichen Kaution eine Haftstrafe für den Angehörigen abgewendet werden könne.

Das Polizeipräsidium von Niederbayern bittet die Bürgerinnen und Bürger ausdrücklich darum, wachsam zu bleiben und sich von den Betrügern nicht täuschen zu lassen. Die echte Polizei erkundige sich am Telefon nie nach Vermögen oder Wertsachen und fordere am Telefon auch keine Geldbeträge und keine Wertsachen, wird betont. "Beenden Sie das Gespräch, sobald sich jemand danach erkundigt", appelliert die Polizei unmissverständlich. Und warnt: Mit weiteren solchen betrügerischen Anrufen sei zu rechnen.


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