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Daten vom Deutschen Wetterdienst und Foto-Impressionen aus der Hallertau von Ludwig Schrätzenstaller

(ty) Die ersten kalten Dezember-Wochen mit einem eisigen Tiefpunkt in der zweiten Dekade machten vor allem in Teilen des Ostens von Deutschland sowie im Bergland Hoffnung auf eine weiße Weihnacht. Doch das Wetter sorgte ab dem 19. Dezember für eine Kehrtwende um 180 Grad: Was mit Glatteis-Regen begonnen hatte, endete landesweit mit sehr milden Temperaturen sowie Tauwetter. Sowohl an Weihnachten als auch zum Jahreswechsel kam ein Gefühl von Frühling auf. So fiel der letzte Monat in diesem Jahr bei ziemlich ausgewogener Niederschlags-Menge und Sonnenschein-Dauer etwas zu warm aus. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen.

Die erst viel zu kalte und dann teils rekordwarme Witterung führte im Dezember dieses Jahres nach DWD-Angaben bundesweit betrachtet zu einem Temperatur-Durchschnitt von etwa 1,8 Grad Celsius. "Der Monat lag damit etwa ein Grad über dem Wert der international gültigen Referenz-Periode 1961 bis 1990 und erreichte genau das Mittel der aktuellen und wärmeren Vergleichs-Periode 1991 bis 2020", erläutern die Fachleute vom Deutschen Wetterdienst.

Dass diese "Temperatur-Glättung", also das Monatsmittel, jedoch extreme Spitzen in sich birgt, zeigen laut DWD-Angaben folgende Messwerte: Heinersreuth-Vollhof im fränkischen Landkreis Bayreuth erreichte am 18. Dezember mit minus 19,3 Grad Celsius den deutschlandweit tiefsten Wert. An Silvester hingegen werden nach Voraussage der Fachleute mutige Exoten das Sektglas in kurzer Hose bei 20 Grad Celsius und mehr im Oberrheingraben tagsüber heben können.

Im Weihnachts-Monat fielen bundesweit gesehen rund 65 Litern pro Quadratmeter (l/m²). Das lag laut DWD-Erkenntnissen nur etwa zehn Prozent unter dem Niederschlags-Mittel der Referenz-Perioden 1961 bis 1990 (70 l/m²) und 1991 bis 2020 (71 l/m²). In den ersten beiden Dekaden zauberte der Dezember vor allem in den östlichen Mittelgebirgen sowie in Teilen des Ostens und Nordens beeindruckende Winterlandschaften.

"Ab dem 19. Dezember wurde dieser Zauber jedoch nach und nach beendet", heißt es im Bericht des Deutschen Wetterdienstes. "Glatteis-Regen läutete Milderung und eine regenreiche Phase ein, in der die Station Sankt Blaisen-Menzenschwand im Hochschwarzwald am 23. Dezember mit 63 l/m² den maximalen Tagesniederschlag meldete." Im Schwarzwald waren auch mit mehr als 200 Liter auf den Quadratmeter im Dezember die höchsten Monatssummen zu finden.

Mit etwa 39 Stunden war die Sonnenschein-Dauer im Dezember "ziemlich typisch", meldet der Deutsche Wetterdienst. Zum Vergleich: 38 Stunden (Periode 1961 bis 1990) und 42 Stunden (Periode 1991 bis 2020). Am hellsten war es den Angaben des DWD zufolge im zu Ende gehenden Monat im Süden und Südwesten der Republik mit teils mehr als 50 Stunden. Nach Nordosten hin verringerte sich die Belichtungsdauer um mehr als die Hälfte.

Und wie war der Dezember im Freistaat? "Die Frostlage in der zweiten Dezember-Dekade erreichte am 18. Dezember mit Werten von minus 19 Grad ihren Tiefpunkt", so der DWD. Nationaler Spitzenreiter wurde, wie erwähnt, Heinersreuth-Vollhof im Landkreis Bayreuth mit minus 19,3 Grad. Dieselbe Wetter-Station registrierte am 23. einen Tageshöchstwert von 11,3Grad (Temperatur-Anstieg: 30,6 Grad). "Ein solcher Luftmassen-Wechsel geht nicht störungsfrei vonstatten", erklärt der DWD. "So sorgte Glatteis-Regen im Übergang für gefährliche Zustände."

Anschließendes Tauwetter mit Regenfällen führte besonders in Teilen Ober- und Unterfrankens zu Hochwasser. "Silvester könnte bei gebietsweisen Rekorden von über 18 Grad gefeiert werden", stellt der Deutsche Wetterdienst für den Freistaat in Aussicht. Zusammenfassend hatte der letzte Monat des Jahres 2022 in Bayern ein Temperatur-Mittel von 1,2 Grad, eine Niederschlags-Menge von rund 63 l/m² und eine Sonnenschein-Dauer von 47 Stunden zu bieten. Der Freistaat war damit laut DWD das sonnigste Bundesland.


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