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Teenager sitzt seit heute in U-Haft. Er hatte sich offenbar von Betrügern anheuern lassen, um bei einer 78-Jährigen in Hausen die Beute abzuholen.

(ty) Nach wie vor treiben Telefon-Betrüger in der Region ihr Unwesen. Am gestrigen Donnerstag haben Beamte von der Polizeiinspektion aus Kelheim allerdings im Gemeinde-Bereich von Hausen einen 17-Jährigen festgenommen, der sich offenbar von Kriminellen hatte als Kurier anwerben lassen. Zuvor war eine 78-Jährige mit einem so genannten Schock-Anruf und einer Lügen-Geschichte konfrontiert worden, um sie um jede Menge Geld zu bringen. Gegen den gefassten Jugendlichen ist nach Angaben des niederbayerischen Polizeipräsidiums mittlerweile ein Haftbefehl erlassen worden. Er sitzt seit heute hinter Gittern. Im Raum Passau habe eine 82-Jährige, die ebenfalls einen Schock-Anruf erhalten hatte, Schmuck im Wert von mehreren tausend Euro an einen unbekannten Abholer übergeben.

Im Fall der 78 Jahre alten Rentnerin aus dem Landkreis Kelheim ist es der Polizei laut heutiger Mitteilung gelungen, den 17-jährigen Polen bei dem Versuch, das erhoffte Geld abzuholen, festzunehmen. Gegen Mittag hatte die Seniorin aus der Gemeinde Hausen nach Angaben des Polizeipräsidiums von Niederbayern einen Anruf erhalten. Dabei sei ihr vorgegaukelt worden, dass ihr Sohn einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem ein Mädchen ums Leben gekommen sei. Damit der Sohn der Seniorin einer Haftstrafe entgehen könne, so die Lügen-Geschichte weiter, solle nun eine Kautions-Zahlen geleistet werden. Die Rede war laut Polizei von rund 40 000 Euro sowie von Schmuck und anderen Wertsachen.

Die Seniorin habe die Betrugs-Masche durchschaut und die Polizei verständigt. Den Einsatzkräften sei es etwa eine Stunde später gelungen, den 17-Jährigen im Gemeinde-Bereich von Hausen festzunehmen. "Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg erging gegen den 17-Jährigen mittlerweile Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des gewerbsmäßigen Banden-Betrugs", teilte das Polizeipräsidium von Niederbayern mit. Der nun beschuldigte Teenager sei nach der Vorführung beim Ermittlungsrichter des Amtsgericht in Regensburg am heutigen Tage in eine Justizvollzugsanstalt gebracht worden. Dort sitzt der Jugendliche nun in U-Haft. Die weiteren Ermittlungen in dem Fall werden von der Kripo geführt.

Das Polizeipräsidium von Niederbayern weist in Zusammenhang mit den aktuellen Fällen von Telefon-Betrug ausdrücklich darauf hin, sich nicht leichtfertig für Hol- und Bring-Dienste von kriminellen Banden anwerben zu lassen. Der besagte 17-Jährige, der nun hinter Gittern sitzt, habe sich von den Hintermännern, die überwiegend aus dem Ausland agierten, als Abholer anwerben lassen. "Die Abholer sind Teil der Betrugs-Bande und es werden regelmäßig Strafverfahren wegen gewerbsmäßigen Banden-Betruges, auch gegen die Abholer, eingeleitet", stellt ein Sprecher des niederbayerischen Polizeipräsidiums klar. Neben den möglichen strafrechtlichen Folgen könnten dem Abholer unter Umständen auch zivilrechtliche Konsequenzen drohen, heißt es mit Blick auf die mögliche Weiterleitung der zu Unrecht erlangten Gelder.

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"Schnelles Geld für einfache Hol- und Bring-Dienste; keine Vorkenntnisse notwendig" – so oder ähnlich lauten nach Erkenntnissen der Polizei die Job-Angebote auf den einschlägigen Kleinanzeigen-Portalen im Internet, mit denen die Kriminellen ihre Opfer locken. Das Polizeipräsidium von Niederbayern warnt eindringlich davor, sich auf dubiose Job-Angebote mit dem Versprechen, leichtes Geld zu verdienen, vorschnell einzulassen. "Prüfen Sie die Seriosität, bevor Sie sich unter Umständen strafbar machen", raten die Gesetzeshüter. Und: "Seien Sie vorsichtig! Wenn Ihnen ein lukrativer Job angeboten wird, bei dem Sie unüblich viel Geld verdienen können, ohne entsprechende Leistung zu erbringen, ist davon auszugehen, dass das Angebot unseriös ist."

An potenzielle Opfer solcher Telefon-Betrügereien lautet die erneute Warnung: "Seien Sie misstrauisch bei Geldforderungen am Telefon!" Das Polizeipräsidium von Niederbayern appelliert einmal mehr, wachsam zu bleiben und sich von den Betrügern nicht täuschen zu lassen. Die Kripo gibt folgende Hinweise:

  • Seien Sie misstrauisch, wenn angebliche Verwandte sofortige finanzielle Hilfe fordern!
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und beenden Sie das Gespräch, sobald sie auch nur den geringsten Verdacht schöpfen!
  • Die Polizei erkundigt sich am Telefon nie nach Ihrem Vermögen oder Wertsachen beziehungsweise fordert nie am Telefon Geldbeträge oder Wertsachen!

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