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83-Jährige hatte Geld und Schmuck übergeben. 22-Jähriger hatte die Beute bei seiner Festnahme bei sich. 34-Jähriger dann an der A9 gefasst.

(ty) Beamte von der Kriminalpolizei-Inspektion aus Ingolstadt haben am Dienstag zwei Männer festgenommen, die nach einem so genannten Schock-Anruf eine 83-jährige Ingolstädterin um Bargeld und Schmuck im Wert eines fünfstelligen Euro-Betrags gebracht haben sollen. Für einen 22-jährigen Polen, der die Beute bei sich hatte, klickten die Handschellen im westlichen Stadtgebiet. Ein 34-jähriger Pole wurde dann an der Autobahn A9 gefasst. Gegen die beiden mutmaßlichen Täter wurde mittlerweile ein Haftbefehl wegen gewerbsmäßigen Banden-Betrugs erlassen, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute mit. Möglicherweise gehen noch weitere Taten auf das Konto der Beschuldigten.

Gegen Mittag habe die 83 Jahre alte Ingolstädterin einen Anruf von einer weinerlichen männlichen Person erhalten, die sich als ihr Enkel ausgegeben habe. Das Gespräch sei dann, so berichtet das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord, von einem vermeintlichen Polizeibeamten weitergeführt worden. Dieser habe der Seniorin die Lügen-Geschichte aufgetischt, dass der Enkel einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe und dass nun eine hohe Kautions-Zahlung erforderlich sei. Die Rentnerin ging den Betrügern auf den Leim. Sie habe schließlich vor ihrem Anwesen einem männlichen Abholer Bargeld und Schmuck im Wert eines niedrigen fünfstelligen Euro-Betrags übergeben.

Doch die Freude über die Beute sollte nicht lange währen: Dank der überregionalen Zusammenarbeit von mehreren bayerischen Kriminalpolizei-Dienststellen, so wurde heute erklärt, sei nur kurze Zeit später der 22-Jährige festgenommen worden. Als er von Beamten der örtlichen Kriminalpolizei-Inspektion auf der Haslangstraße in Ingolstadt gefasst worden sei, habe er die Beute bei sich gehabt. Ein weiterer Tatverdächtiger, ein Pole im Alter von 34 Jahren, sei schließlich an der Autobahn-Rastanlage "Köschinger Forst" festgenommen worden. Nach den Erkenntnissen der Ermittler hätte er die Beute von dem 22-Jährigen übernehmen sollen, wurde gegenüber unserer Redaktion aus dem Polizeipräsidium Oberbayern-Nord erklärt.

Die beiden Tatverdächtigen wurden laut heutiger Mitteilung des Polizeipräsidium Oberbayern-Nords am gestrigen Nachmittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht in Ingolstadt vorgeführt. Der Ermittlungsrichter habe dabei einen Haftbefehl gegen die zwei Männer erlassen – und zwar wegen wegen des gewerbsmäßigen Banden-Betrugs, wie heute erklärt wurde. Die mutmaßlichen Täter seien daraufhin in Justizvollzugsanstalten gebracht worden. Beide sitzen jetzt in U-Haft. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Geprüft werde derzeit auch, ob die beiden Polen weitere Schock-Anruf-Taten begangen haben. Zugleich warnt die Kripo erneut vor dieser Betrugs-Masche und gibt Präventions-Tipps.

Hinweise der Polizei:

  • Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit!
  • Der Anrufer macht Druck? Das ist Teil der Masche. Legen Sie einfach auf.
  • Die echte Polizei fordert niemals Vermögen von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen!
  • Übergeben Sie nie Geld oder Schmuck an Unbekannte!
  • Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familien-Angehörigen oder anderen Ihnen nahe stehenden Personen.

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