Kurznachrichten, Termine und Notizen für den Landkreis Kelheim und Umgebung
Besuch in der MVA
(ty) Der Umwelt-Ausschuss des Kelheimer Kreistags hat diese Woche die Müll-Verwertungs-Anlage (MVA) bei Ingolstadt besucht (Fotos). Zusammen mit Landrat Martin Neumeyer sowie Richard Restle und Katharina Spreider von der kommunalen Abfall-Wirtschaft verschafften sich die Kreisräte einen persönlichen Eindruck. Im Rahmen eines Vortrags und einer Betriebsführung informierte der technische Geschäftsleiter der MVA die Mitglieder des Gremiums über die Arbeit. Seinen Angaben zufolge kommen täglich rund 950 Tonnen Rest-, Gewerbe- und Sperrmüll in der MVA an. Aus diesen Abfällen könne man Strom und Fernwärme gewinnen.
"Natürlich ist es sehr wichtig, Müll zu vermeiden", betont Landrat Neumeyer. Er räumt zugleich ein: "Völlig abfallfrei zu leben, ist aber auch nicht möglich." Deshalb ist es seinen Worten zufolge "entscheidend, dass wir unseren nicht recyclebaren Abfall als Rohstoff für die Strom- und Wärme-Erzeugung einem umweltneutralen Konzept zur thermischen Müllverwertung zuführen". Der Landkreis Kelheim ist bereits seit dem Jahre 1977 ein Mitglied des MVA-Zweckverbands.
Unterstützung für Ortsumgehung von Offenstetten
(ty) Gute Nachrichten in Zusammenhang mit der seit Langem erhofften Verkehrs-Entlastung rund um Abensberg: Der bayerische Verkehrs-Minister Christian Bernreiter hat kürzlich bei einem Austausch mit der Kelheimer Landtags-Abgeordneten Petra Högl und Landrat Martin Neumeyer sowie der Rohrer Bürgermeisterin Birgit Steinsdorfer, dem Abensberger Rathaus-Chef Uwe Brandl und dem Abensberger Vize-Bürgermeister Bernhard Resch eine Ortsumgehung für Offenstetten in Aussicht gestellt. Auf Initiative des Abensberger CSU-Bürgermeister-Kandidaten und Stadtrats Simon Steber soll es am 16. März einen Ortstermin mit dem Minister geben, teilte Högl mit.
"Für eine Ortsumgehung von Offenstetten sehe ich realistische Chancen", so Bernreiter. Vor dem Hintergrund der geplanten Ansiedlung des Logistik-Parks bei Stocka (Gemeinde Rohr) sei nun das staatliche Bauamt in Landshut dabei, die für die Ortsumfahrung von Offenstetten notwendige neue Situations-Bewertung zu erstellen, erklärte Rainer Popp vom bayerischen Bauministerium. Auch aufgrund der für eine Ortsumgehung notwendigen Verfahren sei mit einem Realisierungs-Zeitraum von zehn Jahren zu rechnen, wurde dargelegt.
Ratgeber für Insekten-Schutz
(ty) Im Garten gebe es viele Möglichkeiten, den Insekten zu helfen. Dabei müssten oft keine großen Veränderungen stattfinden. Kleine Module und insektenfreundliche Ecken könnten schon helfen, heißt es in einem neuen Ratgeber des Kelheimer Landratsamts. Das eigene Grundstück insektenfreundlich zu pflegen, erfordere ein Umdenken. Als gedankliche Unterstützung hat der Landkreis in Kooperation mit den "ILE"-Stellen (Integrierte Ländliche Entwicklung) Hallertauer-Mitte, Abens und Donau-Laber sowie dem Kelheimer Landschafts-Pflege-Verband Vöf einen Ratgeber zur Anlage von artenreichen Flächen aufgelegt. Er wendet sich an Privatleute und Firmen, unterstützt mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung bei der Entwicklung oder Neuanlage artenreicher Refugien.
Jetzt im Frühjahr sei die richtige Zeit, eine Ansaat vorzubereiten, ist im neuen Ratgeber zu lesen. Er gibt auch "schnelle" Tipps für Einsteiger: So dient zum Beispiel ein Totholz-Haufen Insekten als Versteck- und Brutplatz. Auch der Landkreis setze sich für den Erhalt der Krabbeltiere ein. Zum Beispiel werden so genannte Eh-da-Flächen genutzt. Das sind kommunale Flächen die "eh da" sind und weder landwirtschaftlich noch naturschutzfachlich genutzt werden. Das Projekt wird vom Amt für Ländliche Entwicklung in Niederbayern, der Regierung von Niederbayern und dem Landkreis Kelheim gefördert. Es soll heimische Pflanzenarten fördern, um Insekten sowohl Nahrung als auch ein Zuhause zu geben.
"Gib auch Du unseren Insekten ein Zuhause und rede darüber. Mach zum Beispiel bei unserer ganzjährig laufenden Foto-Aktion mit und sei Inspiration für andere. Schick uns einfach ein Vorher-Foto und ein Nachher-Foto an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!", heißt es als Aufforderung in einer Pressemitteilung des Landratsamts. Die Bilder sollen dann auf der Internet-Seite des Vöf gezeigt werden, um noch mehr Menschen zu motivieren. Mehr zu der Aktion gibt es unter diesem Link oder auf www.voef.de. Die genannten Flyer sind unter anderem in den ILE-Mitgliedsorten und beim Vöf erhältlich oder zum Download verfügbar.
Großer THI-Neubau in Ingolstadt
(ty) Gestern hat auf dem Campus der Technischen Hochschule in Ingolstadt (THI) im Beisein von Ministerpräsident Markus Söder und Staatsminister Markus Blume der Spatenstich für den so genannten Digitalbau stattgefunden. Das neue Gebäude soll ab dem Jahr 2026 auf 4000 Quadratmetern Hauptnutzfläche Platz für Forschung an KI-basierter Mobilität sowie Lehre und Verwaltung bieten. Der Bau wird über die "Hightech-Agenda Bayern" finanziert. Die THI ist im bayernweiten KI-Netzwerk, das im Rahmen der "Hightech-Agenda" aufgebaut wird, Knotenpunkt für die Forschung zu KI-basierter Mobilität. Der Neubau bietet Platz für fünf Forschungs- und Lehrlabore, unter anderem zu den Themen autonomes Fahren, unbemanntes Fliegen und digitale Produktion, sowie einen KI-Serverraum. Neben Hörsälen und Seminar-Räumen werden auch die Fakultät Informatik sowie die Hochschul-Leitung hier Gebäude einziehen.
Der Spatenstich wurde begleitet von einem kleinen Festakt. THI-Präsident Professor Walter Schober sagte in seiner Begrüßung: "Die THI ist bayerischer KI-Mobilitätsknoten. Mit dem Digitalbau, einem Priobau im Rahmen der Hightech-Agenda, schaffen wir Raum für über 100 vorrangig wissenschaftliche Arbeitsplätze, unsere KI-Labore und unsere aktuell über 1200 Studierenden der Fakultät Informatik. Mit unseren Absolventinnen und Absolventen und unseren Forschungs-Ergebnissen schaffen wir in diesen Räumlichkeiten Zukunft zum Wohle der Region Ingolstadt und des Freistaats Bayern."
Ministerpräsident Söder betonte in seiner Ansprache: "Mit rund 80 Millionen Euro schaffen wir einen Meilenstein für die Region und den KI-Mobilitätsknoten Bayern." Hier werde Mobilität vorausgedacht. Digitalisierung und KI seien die Dampfmaschine von morgen. Die Hightech-Agenda-Bayern sei internationale Spitze. "Mit unserer Transformations-Strategie investieren wir 3,5 Milliarden Euro und schaffen den Sprung in die Zukunft. So entwickeln wir Wohlstand und Arbeitsplätze von morgen."
Oberbürgermeister Christian Scharpf betonte die Bedeutung des Neubaus für Ingolstadt: "Ein starker Wirtschafts-Standort wie Ingolstadt braucht auch einen starken Wissenschafts-Standort." Es sei bemerkenswert, wie kraftvoll und engagiert die THI den Ausbau der Hochschule gerade zu wichtigen Zukunfts-Themen vorantreibe. Neben seiner Bedeutung für den Wissenschafts-Standort Ingolstadt und Bayern kann der Digitalbau laut THI-Angaben mit 800 Quadratmetern Fassaden-Begrünung, Photovoltaik-Anlage, Biodiversitäts-Dach und Abwärme-Nutzung aus dem Serverraum auch beim Thema Nachhaltigkeit punkten. (Grafik: THI)
Mikrozensus 2023 startet
(ty) Heuer findet im Freistaat – wie im gesamten Bundesgebiet – wieder der Mikrozensus statt. Darauf weist das bayerische Landesamt für Statistik hin. Seit dem Jahre 1957 wird jährlich ein Prozent der Bevölkerung unter anderem zu Bildung, Beruf, Familie, Haushalt und Einkommen befragt. In dem jährlich wechselnden zusätzlichen Schwerpunkt steht dieses Jahr die Krankenversicherung im Mittelpunkt. Der Mikrozensus umfasst gleichzeitig vier Erhebungen.
Erstens: das eigentliche Mikrozensus-Kernprogramm. Zweitens die Arbeitskräfte-Erhebung der Europäischen Union. Es folgen als drittes und viertes Element die europäische Gemeinschafts-Statistik über Einkommen und Lebensbedingungen sowie die Befragung der Europäischen Union zur Nutzung von Informations- und Kommunikations-Technologien in privaten Haushalten. Entsprechend werden die teilnehmenden Haushalte in vier Gruppen unterteilt, wobei jede Gruppe ein anderes Fragen-Programm beantwortet.
Die Befragungen zum diesjährigen Mikrozensus finden ganzjährig von Januar bis Dezember statt. In Bayern sind in diesem Jahr laut Landesamt für Statistik rund 60 000 Haushalte zu befragen. Hierbei bestimme ein mathematisches Zufalls-Verfahren, welche Adressen für die Teilnahme ausgewählt werden. Einmal ausgewählt, nehmen die jeweiligen Haushalte in der Regel an vier Befragungen innerhalb von maximal vier Jahren teil. Diesen Haushalten werde per Post vor der eigentlichen Befragung ein Brief vom bayerischen Landesamt für Statistik zugesandt. Darin werden sie über ihre Teilnahme am Mikrozensus informiert, verbunden mit einem Termin-Vorschlag für ein telefonisches Interview. Für den überwiegenden Teil der Fragen bestehe nach dem Mikrozensus-Gesetz eine Auskunfts-Pflicht.
Die Ergebnisse des Mikrozensus seien wichtige Planungs- und Entscheidungshilfen für Politik, Verwaltung und Wirtschaft. So werde beispielsweise für eine bedarfsgerechte Förderung des Wohnungsbaus die Information benötigt, in wie vielen Haushalten jeweils eine, zwei oder mehr Personen zusammenleben. Zudem entscheiden die erhobenen Daten mit darüber, wieviel Geldmittel Deutschland aus den Struktur- und Investitions-Fonds der Europäischen Union erhält. Auch Wissenschaft und Forschung, Verbände und Organisationen sowie Journalisten nutzen die Daten des Mikrozensus. Sie werden vom bayerischen Landesamt für Statistik veröffentlicht und stehen damit allen interessierten Bürgern zur Verfügung.